OKS Spezialschmierstoffe GmbH | 82216 Maisach
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Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG | 80331 München
Klüber Lubrication München GmbH & Co. KG | 80331 München
FERCHAU – Connecting People and Technologies | Rosenheim

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Wer sich in München als Physiklaborant ins Getümmel stürzt, weiß nach Feierabend, was er getan hat. Kein Beruf für notorische Tagträumer, aber auch nichts für die, denen Routine zu schnell die Luft abschnürt. Da steht man also morgens im Labor, irgendwo zwischen kernigem Gerätepark, Ziehstaub im Kabelschacht und, natürlich, den allgegenwärtigen Sicherheitsunterweisungen. Aber ganz ehrlich: Diese Mischung aus handfestem Experimentieren, angewandter Physik und dem beinahe meditativen Blick auf Digitalanzeigen – das kann schon verdammt befriedigend sein.
Physiklaboranten, die nach München kommen – frisch aus der Ausbildung oder als Umsteiger mit Ambitionen –, erwartet ein Spektrum, das man leicht unterschätzen kann. Die Werkbänke in der Isar-Metropole haben schon alles gesehen: Lasertechnik, Optik, Sensor- und Aktorprüfstände, Testreihen in der Mikroelektronik. Jeden Tag ein anderer Versuch, neue Schaltungen, immer wieder Justage von Lasern oder Magnetfeldern, manchmal knirscht es dabei gehörig zwischen Theorie und Praxis. Die Übersetzung abstrakter Versuchspläne in stabile Aufbauten ist eben nie so glatt, wie es in Schulungsunterlagen aussieht. Was viele von außen nicht kapieren: Erst in der Praxis zeigt sich, wie weit ein gutes Handbuch und ein gelernter Versuchsaufbau im echten Laborgeschehen wirklich tragen.
Manchmal wünschte man sich als Physiklaborant, München wäre nicht so – wie soll ich sagen? – technikbesessen. Die Stadt hat ihre Big Player, klar: Automotive, Luftfahrt, Medizintechnik, die halbe IT-Avantgarde. Aber das wahre Rückgrat? Mittelständische Laboratorien, universitäre Forschungsmühlen, Hidden Champions in Randgebieten wie Sensorik oder Umwelttechnik. Dort sind Allrounder gefragt – mal steht ein Rasterelektronenmikroskop im Fokus, mal geht’s um Umweltmessungen mit Feldgeräten, theoretische Rechnerei inklusive. Ich erinnere mich an eine Projektphase, in der wir zu dritt tagelang einen Störimpuls im Aufbau nicht fanden – bis ein Kollege wortlos mit einem geerdeten Blechwinkel erschien. München eben: Hier wächst Präzision aus Improvisation.
Obwohl München als vermeintliches Schlaraffenland für Technikberufe firmiert, bleibt die Realität für Physiklaboranten bodenständiger. Klar, die Einstiegslöhne sind im Vergleich zum bundesweiten Schnitt etwas höher – 2.800 € gelten als eine solide Basis. Mit Berufserfahrung und, was wirklich entscheidend ist, je nach Branche und Verantwortung, klettern die Gehälter auf Werte zwischen 3.200 € und 3.800 €. Das klingt vernünftig, bis die Münchner Mieten ins Spiel kommen. Ohne dramatisieren zu wollen: Wer aus anderen Regionen anrückt, erlebt sein blaues Wunder, wenn die Nebenkosten das Budget auffressen. Manch einer fragt sich dann, ob ein schöner Laborjob zwischen Isar und Eisbach das tatsächlich wert ist.
Stillstand – ein Wort, das im Münchner Laborumfeld schlechte Laune auslöst. Wer ernst genommen werden will, kann sich nicht auf alten Kenntnissen ausruhen. Ob es um neue Messautomaten, moderne Lasertechnik oder die unvermeidlichen Software-Updates in der Steuerung geht, ist egal – von Flexibilität lebt der Beruf. Viele Kollegen schreiben sich fast schon routinemäßig für Workshops ein; nicht weil sie müssen, sondern weil sie sich sonst abgehängt fühlen. Ja, selbst nach Jahren ist Neugier Pflicht. Die regionale Dichte an Hochschulen macht’s einfach: Seminare, Vorträge, Gastdozenten – für Wissenshungrige gibt’s im Großraum München kaum Ausreden.
Der Physiklaborant in München ist kein Exot, aber auch kein Schattenläufer. Die Mischung aus traditioneller Präzisionsarbeit und Hightech-Umfeld erzeugt einen Spagat, den nicht jeder mag – der aber eigenartig süchtig machen kann. Für Einsteiger ist der Weg nicht immer bequem, aber selten fade. Wer tiefer einsteigt, merkt schnell: In diesem Beruf zählt nicht nur handwerkliches Geschick, sondern die Bereitschaft, mit jeder kleineren Katastrophe ein Stück weiter zu wachsen. München bleibt eben ein Experiment – für die Stadt wie für die, die hier messen, tüfteln und manchmal auch scheitern.
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