Schäfter + Kirchhoff GmbH | 20095 Hamburg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Lehmann&Voss&Co. KG | 20095 Hamburg
Asklepios MVZ Nord GmbH | 20095 Hamburg
TENNECO Inc. | Glinde
Hertz & Selck GmbH & Co. | 20095 Hamburg
Schäfter + Kirchhoff GmbH | 20095 Hamburg
Lehmann&Voss&Co. KG | 20095 Hamburg
Asklepios MVZ Nord GmbH | 20095 Hamburg
TENNECO Inc. | Glinde
Hertz & Selck GmbH & Co. | 20095 Hamburg
Manchmal frage ich mich, ob der Beruf des physikalisch-technischen Assistenten je wirklich im Rampenlicht steht – oder ob man nicht doch eher das stille Rückgrat der Naturwissenschaften bleibt. In Kiel, Stadt mit latentem Meeresbrise-Flair und einer Handvoll renommierter Institute, wirkt der Alltag durchaus speziell. Denn anders als der landläufige Labor-Klischee denkt, lebt der Beruf in Kiel von einer gewissen Hands-on-Mentalität, oft gefärbt durch norddeutsche Sachlichkeit, gepaart – bei aller Präzisionsverliebtheit – mit einer Prise Pragmatismus.
Dabei sind die Einsatzgebiete so wechselhaft wie das Wetter am Westufer: Wer als Berufsanfänger in Kiel anheuert, findet sich mal im klassischen Analytiklabor, wo Röntgengeräte keine Fremdwörter sind, und mal im Technikum, zwischen ungewöhnlichen Versuchsaufbauten, Ultraschallprüfungen oder Werkstoffanalysen. Überraschend viele Aufgaben drehen sich um Meerestechnik, Sensortechnik oder die stete Optimierung maritimer Systeme – ein klarer Fingerzeig auf die regionale Lage. Kiel und seine Institute, allen voran Uni und GEOMAR, stehen schließlich auch wirtschaftlich zu ihrer Wissenschaft. Und: Unternehmen wie Maschinenbauer oder Medizintechnik-Betriebe sind regelmäßig auf der Suche nach Kollegen, die zuhören, selbst denken und auch mal einen unscheinbaren Fehler finden, bevor der Prototyp im Wasser versinkt.
Aber – und das sagen erstaunlich viele, teils mit verschmitztem Grinsen – der Alltag kann sich zwischen faszinierender Methodenvielfalt und dem x-ten Kalibrieren der Messanlage verlieren. Geduld gehört also dazu. Geduld, aber auch die Fähigkeit, technische Dokumentationen in butterweichem Mittelmaß zwischen Ingenieurs-Prosa und Alltagssprache zu übersetzen. Man liest technisch, denkt praktisch und erklärt nach außen, ohne ins Schwadronieren zu geraten. Diese Schnittstelle – sie ist in Kiel oft ein Karrierebeschleuniger und kein seltenes Stolpersteinchen. Wer sich in unterschiedliche Forschungsteams einfinden kann, wer Experimente von der Idee bis zur Auswertung begleitet und vielleicht sogar einen Sinn für die maritimen Spezialitäten entwickelt (Korrosion, Salzwasser, was weiß ich...), hat mehr Optionen als mancher ahnt.
Und die Sachlage beim Gehalt? Nun ja, Kiel ist kein München – zum Glück, sagen manche, auch wenn in puncto Bezahlung gelegentlich gemurrt wird. Einsteiger bewegen sich aktuell meist zwischen 2.500 € und 2.800 €, mit einigen Schwankungen je nach Branche und Tarifbindung. Im Forschungsumfeld, bei Uni und Landesämtern, zuckt man manchmal resigniert mit den Schultern – wenn der Gewerbliche in der Industrie schon mal ein paar Hundert Euro mehr nach Hause trägt. Aber ich will jetzt nicht in Selbstmitleid baden: Wer auf Weiterbildung setzt, sich mit neuen Analysetechniken auseinandersetzt oder vielleicht zur Labormigration ins MedTech-Umfeld wechselt, sieht Gehälter zwischen 3.000 € und 3.600 € in Reichweite. Das ist nicht das große Los, aber man wird auch nicht arm, wenn man bereit ist, über den Tellerrand (oder sagen wir: den Laborrand) zu schauen.
Nebenbei: Das Weiterbildungsangebot in Kiel ist stabil, aber nicht spektakulär. Wer sich spezialisieren will – etwa auf Umwelttechnik, optische Messtechnik oder Radiochemie – findet örtliche Anbieter oder regionale Kooperationen. Manche zieht es zum Technikerlehrgang, andere bleiben Generalisten mit Erfahrung statt Zertifikat. Mein persönlicher Tipp an Wechselwillige: Neugier ist ein schmutziges, unterschätztes Werkzeug. Wer sich traut, bei Instituten reinzuschnuppern oder in technisch orientierte Unternehmen zu wechseln, stößt auf überraschend offene Türen – zumindest dann, wenn Eigeninitiative keine leere Worthülse ist.
Fazit? Kiel ist kein Weltzentrum der Physik – aber für physikalisch-technische Assistenten eröffnet sich zwischen Fischmarkt und Forschungskorridor eine solide, manchmal sogar erfreulich vielseitige Berufswelt. Stille Genießer, Technik-Tüftler, Quereinsteiger – alle haben ihren Platz, vorausgesetzt, man bleibt hellwach zwischen Messprotokoll, Probennummer und Meeresrauschen. Sicher, hin und wieder wünscht man sich mehr Glanz – aber ehrlich: Der Reiz liegt in den Details, die anderen oft entgehen.
Das könnte Sie auch interessieren