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Birkenstock Product GmbH | St. Katharinen
Frechem GmbH & Co. KG | 50226 Frechen
Rheinische Akademie Köln gGmbH | 50667 Köln
Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG | 33602 Bielefeld

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Manchmal frage ich mich, ob man als Physikalisch technischer Assistent (PTA) nicht das sprichwörtliche Chamäleon im Laborbetrieb ist. Einer, der ständig zwischen Testaufbau, Analysegerät und Reparaturkit wechselt, an der Schnittstelle von Technik, Wissenschaft und – Hand aufs Herz – der gelegentlichen Improvisation steht. Wer in Dortmund in diesen Beruf einsteigt oder einen Wechsel erwägt, merkt spätestens nach ein paar Wochen: Der Alltag ist selten monoton, technisch spannend – und weit mehr als ein, sagen wir, „Laborjob von der Stange“.
Der Beruf Physikalisch technischer Assistent ist ein Paradebeispiel für das, was man eine „technisch-praktische Schaltstelle“ nennt. Messungen durchführen, Versuchsanordnungen betreiben, mechanisch oder elektronisch tüfteln, und dann noch dokumentieren – das ist der Zickzackkurs. Und gerade in Dortmund, mit seiner Mischung aus Industrie, Hochschulnähe und einem unerwartet dichten Netz an Prüf- und Forschungseinrichtungen, bekommt die Tätigkeit eine besondere Färbung. Hier landet man selten im Elfenbeinturm. Stattdessen läuft man schon mal dem Mittelständler über den Weg, der dringend jemand sucht, der sein neues Messsystem kalibrieren kann, bevor die Produktion stockt. Man spürt, dass der Strukturwandel in Dortmund (hallo Digitalisierung, tschüss Zeche) auch Chancen geschaffen hat, aber fraglos: Die Ansprüche steigen.
Was viele unterschätzen: Wer als PTA arbeitet, braucht nicht nur das technische Know-how. Präzision ist selbstverständlich, ein wacher Kopf gefordert – Fehleranalyse, Fehlersuche, Fehlerbehebung. Der klassische Dreiklang. Doch mit der Theorie ist es oft nicht getan. Keine zwei Messaufbauten sind gleich. Mal stört die Technik, mal das Zeitmanagement des Teams, selten ist beides ideal. Und dann ist da die Dokumentation – nicht selten die unterschätzte Achillesferse. Softwarekenntnisse, Normenverständnis, Englisch im Alltag? Wird alles erwartet, wird selten explizit genannt. Die Rede ist oft von „Verantwortung“ und „Zuverlässigkeit“, als ob das nur Worthülsen wären. Dabei: Wer einmal am Freitagmittag feststeckt, weil der Spektrometer sich verhakt, weiß, wie ernst das gemeint ist.
Die Lage in Dortmund? Durchwachsen, aber ehrlich gesagt: Besser als noch vor ein paar Jahren. Der Bedarf an qualifizierten PTAs steigt – Biotechnologie, Werkstoffprüfung, Energie- und Medizintechnik sowie Forschung an der FH oder Uni schieben die Nachfrage an. Gleichzeitig spürt man, dass große Labore zunehmend automatisieren – Stichwort Digitalisierungslabore, Robotik, smarte Sensorik. Wer da nicht am Ball bleibt, landet irgendwann im Abseits. Aber: Mittelständische Labors, innovative Start-ups und klassische Prüfstellen haben auch weiterhin echten Bedarf an Leuten, die wissen, was sie tun – keine Mausschubser, sondern Problemlöser.
Das liebe Geld, ja. Das Thema lässt sich nicht wegreden. Im Raum Dortmund liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.400 € und 2.800 €, wobei mit ein paar Jahren Erfahrung, betrieblicher Verantwortung oder gezielter Spezialisierung durchaus 3.000 € bis 3.600 € drin sind. Klingt solide, ist aber kein Ruhekissen. Wer aufsteigen oder sich gegenüber den immer ambivalenteren Anforderungen behaupten will, kommt an Fortbildungen kaum vorbei. Und wie so oft: Wer seine Software- und Automatisierungskenntnisse aufpoliert, landet nicht im Abseits. So langweilig das klingen mag. Praxiserprobt sind vor allem Weiterbildungen in Richtung Messtechnik, Qualitätssicherung oder Labormanagement. Wer hier Eigeninitiative zeigt, gewinnt, auch wenn das im Laboralltag manchmal wie ein zusätzlicher Kraftakt wirkt.
Fachlich fit sein, menschlich klar kommen – das bleibt das Doppelherzstück. Ein bisschen Selbstironie hilft. Kaum ein Beruf macht so spürbar, dass Technik nicht alles planbar ist und kein Tag wie der andere verläuft. In Dortmund, das muss ich sagen, ist die Mischung aus Tradition, Neuerfindung und lokalem Pragmatismus manchmal anstrengend, oft bereichernd. Wer als Berufseinsteiger:in oder wechselwillige Kraft reinkommt, merkt schnell: Ohne Lernbereitschaft, Humor und das Händchen fürs Zwischenmenschliche läuft wenig. Und wer sich auf den Spagat zwischen Technik, Team und Tagesgeschäft einlässt – der wird hier kein stiller Beobachter, sondern aktiver Mitgestalter. Was will man mehr? Vielleicht ein paar Minuten mehr am Feierabend. Oder?
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