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Wer zum ersten Mal in einen der oft lichtdurchfluteten Experimentierräume der Aachener Forschungseinrichtungen tritt, ahnt vielleicht nicht, dass dort – irgendwo zwischen Laserbänken, Rauschgeneratoren und stapelweise Messprotokollen – der Alltag eines physikalisch-technischen Assistenten beginnt. Ein Beruf, den man, mit etwas Sarkasmus, ruhig als das „Gedärm“ der angewandten Wissenschaft bezeichnen kann: meist im Hintergrund und doch elementar. Und trotzdem: Ich kenne kaum jemanden, der im Abi schon „PTA“ auf den Wunschzettel schrieb, aber sobald man drin steckt, will man oft auch nicht mehr raus. Warum? Ganz einfach: Die Aufgabe ist zu vielfältig, die Technik zu spannend, die Kollegenschaft zu schräg – und das Prekariat, sagen wir mal, hält sich zumindest in Grenzen.
Was viele unterschätzen: In Aachen gibt es eine Dichte an Forschung und Technik, die anderswo fast surreal wirkt. Hier steht nicht nur diese eine berühmte namensstarke Hochschule herum, sondern direkt daneben eine ganze Phalanx von Anlagenbauern, Messgeräteherstellern, Medizintechnik und Energie-Ingenieur-Schmieden. Für Physikalisch-technische Assistenten heißt das: Der regionale Arbeitsmarkt bietet nicht einfach „irgendwas mit Labor“, sondern eine Streuung von High-Tech-Firmen im Halbleitersektor, übertrieben angewandte Schwermaschinenforschung bis hin zu Start-ups, die an Quantencomputing basteln. Will sagen – Langeweile sieht anders aus.
Klar, die Schublade „nur Messknecht“ ist längst zu eng. Wer hier im Raum Aachen landet, darf sich entweder auf täglich neue Apparaturen, wechselnde Chemiefasern oder Lichtquellen freuen – oder sich stundenlang mit Labordaten und Auswerte-Software herumschlagen. Den Taschenrechner muss man dabei trotzdem manchmal noch bedienen. Gerade Berufseinsteigerinnen und Umsteiger, die von der schulischen Ausbildung direkt in die Forschung oder die Industrie rutschen, erleben oft einen Sprung: Mal geht's an die Präzisionsarbeit unter Reinraumbedingungen, dann wieder ans Kalibrieren von Prüfständen, und manchmal, ja manchmal, sitzt man an Kettenprüfständen, als ginge es um Leben und Tod – für die Bauteile, versteht sich.
Das leidige Thema Geld: Laut diversen Jahrgangsstatistiken rangieren Einstiegsgehälter in Aachen oft irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 € – je nach Branche und Tarifbindung. Tendenz: knapp stabil, leicht ansteigend. Wer meint, nach zehn Jahren winkt automatisch die nächste Gehaltsklasse (etwa 3.000 € bis 3.400 €), irrt sich – man muss schon weiterdenken, sich spezialisieren, Softwareskills erweitern oder in Richtung Qualitätsmanagement schielen. Apropos – die großen Institute und Firmen vor Ort bieten meist solide Chancen für firmeninterne oder übergreifende Weiterbildung. Aber: Es braucht den eigenen Biss, um dranzubleiben. Sonst dümpelt man als ewiger Labormaster vor sich hin. Kann charmant sein, bringt dich aber selten auf die nächste Stufe.
Was mir auffällt: Technisch bist du gefordert – oft über den ursprünglichen Berufsrahmen hinaus. Die Dialoge mit Ingenieuren, Physikern, Informatikern gehören schlicht zum Tagesgeschäft. Wer gerne selbst bastelt, tüftelt, Fehler sucht und Lösungen improvisiert, wird selten enttäuscht. Aber, und das ist eben typisch Aachen: Der Ton ist manchmal ruppig, die Umgangsformen nicht immer nach Lehrbuch. Dafür herrscht meist ein Pragmatismus, der die Eigenarten des Berufs mildert. Ich finde, wer zu früh auf Perfektion oder „nur noch Laborroutine“ hofft, verpasst die Würze: Die Mischung aus systematischer Präzision und gelegentlichem Pfusch-Notbetrieb – das macht’s aus.
Wer sich fragt, ob der Beruf in Aachen heute noch eine Zukunft hat? Die klare Antwort: Technisch-geprägt ja, ideell sowieso. Wer nicht davor zurückschreckt, sich auf wechselnde Anforderungen und gelegentliche Aachener Eigenheiten einzulassen, kann hier eine ordentliche berufliche Nische besetzen. Satte Gehälter gibt’s anderswo, aber ein Labor zum Mitdenken, technische Entwicklung zum Mitgestalten – und das Gefühl, das Rückgrat der Forschung und Technik zu sein: Das ist, was diesen Beruf in Aachen so eigentümlich attraktiv macht.
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