Hotel Bareiss | 72270 Baiersbronn
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TAKKT Industrial & Packaging GmbH | 70173 Stuttgart
Hotel Bareiss im Schwarzwald | 72270 Baiersbronn
Stadt Ulm | 77871 Ulm
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Die Sache ist die: Wer morgens im Stall das Wolkenbett verlässt, der weiß, dass Pferdewirtschaft in Karlsruhe mehr ist als Romantik im Sattel und warme Sonnenstrahlen im Heu. Klar, die klassischen Drei – Haltung, Fütterung, Grundausbildung der Tiere – sind auch hier das Rückgrat des Berufs. Doch mich hat immer geärgert, wie wenig von den eigentlichen Anforderungen öffentlich besprochen wird. Technische Hilfsmittel für die Fütterung, digitalisierte Dokumentationspflichten, tiermedizinische Standards – die Lernkurve verläuft selten in sanften Bögen. Wer meint, als Pferdewirtin oder Pferdewirt in Karlsruhe reite man lediglich aus Liebe zum Tier, hat die Rechnung ohne den tatsächlichen Arbeitsalltag gemacht.
Die Region selbst, irgendwo zwischen Baden und Kraichgau, hält ein fein abgestimmtes Netzwerk aus landwirtschaftlichen Betrieben, Sportpferdeställen und Zuchtbetrieben bereit. Gefühlt hat jedes zweite Dorf rund um Karlsruhe irgendeine Reitanlage, mal High-End mit Solarium, mal ganz spartanisch – das ist der regionale Mix. Und Arbeitsfelder? Reichlich. Da wechseln die Aufgaben von der korrekten Fütterungszusammenstellung bis hin zu anspruchsvollen Trainingseinheiten für Nachwuchs- oder Turnierpferde. Wer da auf Routine hofft – viel Glück. Jeder Tag ist anders. Mal steht der Weidezaun unter Wasser, mal zittert die Stallgasse wegen zahlungsunfähiger Pensionäre.
Vergütung, klar, ist immer wieder das große Thema. Die Zahlen wirken, als schwenkten sie zwischen Handwerk und Leidenschaftspauschale. Realistisch sind hier je nach Betrieb und eigenem Ausbildungsgrad Startgehälter um die 2.200 € bis 2.800 €, für erfahrene Kräfte durchaus bis 3.300 € oder auch mal drüber, aber selten – es sei denn, man punktet mit Spezialwissen oder springt in Leitungsfunktionen. Und dann kommen die unbezahlten Überstunden, Feiertagsschichten, die gefühlt nie im Tarifblatt landen. Daran ist nichts schönzureden. Wer Wert auf ein stabiles Einkommen legt, sollte genau schauen, welcher Betrieb welche Perspektiven bietet. Ich habe Kolleginnen und Kollegen erlebt, die sich irgendwann gefragt haben: Ist das Gehalt die gewollte Anerkennung – oder eher ein demokratisches Trinkgeld für Knochenarbeit?
Ein unterschätzter Aspekt – und in Karlsruhe mittlerweile nicht zu ignorieren – ist die Digitalisierung im Stall. Ob Fütterungsautomaten, Telemetrie zur Leistungsüberwachung oder Apps für die Gesundheitsdokumentation: Wer meint, Technik habe in der Pferdewirtschaft nichts zu suchen, irrt sich. Die Betriebe, die sich weiterentwickeln wollen, setzen zunehmend auf vernetzte Lösungen, digitalisieren Termindokumentationen und schrauben an Futterkonzepten, die eigene Tabellenkalkulationen überflüssig machen. Gleichzeitig bleibt der Beruf körperlich fordernd, keine Software bürstet das Pferd. Ganz ehrlich: Manchmal wirkt das Zusammenspiel von Hightech und traditionellen Handgriffen wie ein Spagat, der von den Jüngeren oft besser gemeistert wird – aber auch die „alten Hasen“ lernen.
Und jetzt? Die Nachfrage nach engagierten Fachkräften ist trotz allem spürbar. Es fehlt an Nachwuchs, weil viele nicht bereit sind, Schmutz, Flexibilität und Wochenendarbeit als Normalität zu akzeptieren – oder schlicht die oftmals fehlende Planbarkeit des Berufslebens nervt. Wer also bereit ist, wetterfest zu denken und auch mal einen Stall voller Herausforderungen zu schultern, für den ist Karlsruhe kein schlechter Platz. Die Dichte an Ausbildungsbetrieben, Turnieren, aber auch an Betrieben mit zukunftsorientierter Arbeitsweise ist höher als in anderen Regionen. Und das, ja, ist schon einer der entscheidenden Standortvorteile hier.
Fazit? Wer Aufgabenvielfalt und eine Mischung aus Handwerk, Tierverstand sowie technischem Know-how sucht, der findet in Karlsruhe einen Arbeitsmarkt, der mehr Chancen bietet, als man auf den ersten Blick glaubt. Gute Betriebe suchen nicht einfach „helfende Hände“, sondern solche, die mitdenken. Und: Gesundes Selbstbewusstsein schadet nicht. Zu oft wird in diesem Beruf jegliche Leidenschaft als Verzicht verklärt. Dabei ist der Job – wenn auch nicht immer mit weißem Hemd im Büro – einer der wenigen, bei dem Alltagskompetenz und Herz zur Arbeit gehören, wie der Staub zu den Stiefeln. Wer das akzeptiert, findet in der Region mehr als nur einen Arbeitsplatz. Vielleicht sogar eine Nische, in der sich Tradition und Fortschritt ohne Kitsch begegnen. Ein bisschen stur muss man nur sein. Aber das versteht sich hier fast von selbst, oder?
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