Hotel Bareiss | 72270 Baiersbronn
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Hotel Bareiss im Schwarzwald | 72270 Baiersbronn
Stadt Ulm | 77871 Ulm
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Die meisten, die sich ernsthaft für den Beruf des Pferdewirts in Freiburg im Breisgau interessieren, stolpern irgendwann über diese typische Mischung aus Staub, Schweiß und Gesprächsfetzen – nicht nur vom Pferd, sondern auch von Kolleginnen mit ganz eigenen Lebensentwürfen. Klingt ein wenig nach Klischee, aber was mir nach knapp einem Jahrzehnt im Pferdebereich aufgefallen ist: Hier prallen Leidenschaft und Realität öfter aufeinander, als Heu auf Stallboden. Warum also lohnt es sich, gerade in Freiburg und Umgebung genauer hinzuschauen? Vielleicht, weil hier Beruf und Lebensgefühl selten klar getrennt bleiben – und das ist keine Floskel.
Wer meint, der Berufsalltag bestehe in erster Linie aus Spaziergängen durchs Grüne, der kennt entweder nur Urlaubsprospekte oder lügt sich ein bisschen in die Tasche. Klar, ein Sommermorgen im Mooswald – und das Pferd atmet warm gegen die Handfläche – das hat seinen Reiz. Doch nebenbei stapeln sich Listen: Futterrationen wollen gemanagt, Hufe inspiziert, Boxen ausgemistet werden. Und dann sind da die Menschen. Schüler, Besitzer, manchmal Gäste, die zwar Geld bringen, aber gern auch Extrarunden an Wünschen drehen. In der Region, gerade um Freiburg herum, sind Kunden anspruchsvoll, das Angebot vielseitig. Westernreiten, Dressur, Zucht: Wer nicht bereit ist, seinen Horizont zu weiten, kann schnell zwischen Stroh und Erwartungen verloren gehen.
Es gibt Berufe, bei denen das Gehalt wie ein gut gesattelter Wallach daherkommt – satt und kraftvoll. Pferdewirt ist meist keiner davon. Dennoch: Wer sein Handwerk versteht, kann in Freiburg durchaus solide verdienen. Einstiegsgehälter liegen häufig bei 2.300 € bis 2.600 € – manchmal ein bisschen höher, wenn die Qualifikation sitzt oder das Gestüt auf Qualität setzt. Mit Erfahrung, Spezialwissen (z. B. erfolgreiche Ausbildung in Zucht, Haltung oder Service) und dem berühmten Gespür für Mensch und Tier sind 2.700 € bis 3.100 € drin, in Einzelfällen auch etwas mehr. Allerdings, und das ist der Knackpunkt: Wer mit „geregelten“ Arbeitszeiten und freiem Wochenende rechnet, sitzt vermutlich im falschen Sattel.
Freiburg ist nicht Deutschland im Kleinformat. Hier ticken Uhren, Menschen, sogar die Pferde manchmal anders. Einerseits gibt’s eine wache, ökologische Szene – Futterqualität, nachhaltige Bewirtschaftung, zertifizierte Weidehaltung sind keine Phrasen, sondern Alltagsgeschäfte. Andererseits begegnet man einem Hang zum Individualismus: Ställe mit speziellen Konzepten, Besitzer:innen mit klaren Vorstellungen, die sich nicht so leicht abspeisen lassen. Gerade Berufseinsteiger oder wechselbereite Fachkräfte merken schnell, dass Phrasen oder Durchschnittsware hier wenig Chancen haben. Wer sich einbringen will, sollte Lust haben, mal außerhalb der Norm zu denken, Eigenverantwortung zu übernehmen und das eigene Profil ein bisschen nachzuschärfen.
Was viele unterschätzen: Im Umkreis werden Weiterbildungen durchaus gefördert – allerdings nicht im Gießkannenprinzip. Wer sich für Pferdefütterung, Pferdegesundheit oder Reittherapie interessiert, findet in und um Freiburg gute Nischenanbieter und schlaue Seminare. Technik? Ja. Digitale Fütterungskontrolle, moderne Stallmanagement-Systeme, auch in traditionellen Betrieben ein Thema. Und die Nachfrage wächst – genauso wie der Anspruch an gesundheitsschonendes Arbeiten, Teamkommunikation, sogar psychologische Kompetenz. Es schadet nicht, auch mal in benachbarte Branchen reinzuschnuppern. Wer heute als Pferdewirt beginnt, sollte sich nicht wundern, wenn er morgen auch als Konfliktlöser, Technik-Anwenderin oder Nachhaltigkeitsbotschafter gefragt ist.
Ich habe oft beobachtet: Wer sich im Pferdebereich behauptet, setzt nicht nur auf Tierliebe. Hier zählt Standfestigkeit, regionale Offenheit und ein bisschen mutige Ungeduld. Der Markt in Freiburg? Beweglicher als anderswo. Wer den Sprung wagt – ob als Berufseinsteiger oder Überläufer mit Vorerfahrung – landet nicht automatisch im Paradies. Aber vielleicht in einer Nische mit Ecken, Kanten und der Chance, sich zwischen Mensch, Tier und Region neu zu erfinden. Und seien wir ehrlich: So eine Mischung findet man selten.
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