Ed. Züblin AG | 18055 Rostock, Hamburg
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Drägerwerk AG & Co. KGaA | 23539 Lübeck
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Lübeck. Allein das Wort klingt schon nach Tradition, mittelalterlicher Backsteinpracht – aber Hightech und Innovationsschutz? Wer zum ersten Mal von Patentingenieuren in Lübeck hört, mag sich wundern. Doch wer hinter die Fassaden schaut, stellt fest: Gerade dieser Mix aus norddeutscher Bodenständigkeit, forschungsstarker Medizintechnik und maritimem Knowhow macht Lübeck zu einem durchaus spannenden Pflaster für Technikexperten mit juristischer Ader. Wer also als Berufsanfänger, Umsteiger oder routinierter Tüftler aus der Ingenieurswelt mit dem Gedanken spielt, sich ins Patentwesen zu wagen: Hier wartet mehr als Papierkram.
Wer meint, als Patentingenieur in Lübeck verbringt man seine Tage nur im Aktendschungel, irrt – Halbtagstätigkeit im Elfenbeinturm? Keine Spur. In Wahrheit gleicht dieser Beruf einer Art intellektuellem Spagat. Vormittags technisch tief einsteigen, etwa in ein komplexes Sensorsystem, nachmittags das halbe Patentgesetz durchforsten, abends mit einer Tasse Filterkaffee vor der Skizze eines Mikrochips sinnieren – so ungefähr fühlt sich der Alltag an. Medizintechnik, Erneuerbare Energien, Digitalisierung: In Lübeck häufen sich in den letzten Jahren die Innovationshotspots. Und damit rollt für Patentprofis stetig Nachschub ins Haus – nicht selten aus ambitionierten Start-ups oder traditionsreichen Mittelständlern, deren Ideen geschützt werden müssen, bevor sie auf den Weltmarkt segeln.
Wer als Ingenieur oder Naturwissenschaftlerin wechseln will, dem reicht die Lust auf Erfindungen definitiv nicht. Klar, handwerksähnlich wird hier nicht geschraubt – aber ohne hartnäckigen Forscherinstinkt und die Bereitschaft, sich in Paragrafensümpfe zu wagen, geht wenig. Fehlt der juristische Nerv? Vorsicht, hier trennt sich rasch die Spreu vom Weizen. Was viele unterschätzen: Technik allein genügt nicht, auch Recht und Kommunikation sind Alltag. Plötzlich sitzt man zwischen den Stühlen; an manchen Tagen fühlt man sich fast wie ein Dolmetscher, der zwischen Entwicklern und Patentanwälten vermittelt. Und ja, der Moment, wenn man als Berufseinsteiger das erste Mal vor einer Recherche sitzt und merkt, dass schon 1986 jemand in Finnland fast genau das gebaut hat ... – ein Wermutstropfen, dem man aber besser mit einer Prise Humor und Beharrlichkeit begegnet.
Kommen wir zum Elefanten im Raum: Was verdient eigentlich ein Patentingenieur in Lübeck? Die Bandbreite hat durchaus Luft nach oben, aber auch nach unten. Einstiegsgehälter liegen meist zwischen 3.700 € und 4.400 €. Mit Erfahrung, Spezialisierung und, nicht zu vergessen, einem guten Händchen für die passenden Branchenpartner, kann die Zahl Richtung 5.500 € bis 6.200 € wachsen. Bleibt natürlich die Frage: Alles nur wegen des Geldes? Sicher nicht. Gerade in Lübeck, mit seiner noch überschaubaren, aber diversifizierten Patentlandschaft, punktet das Umfeld mit persönlicher Nähe statt Anonymität. Man kennt sich – und manchmal begegnet man lauter Quereinsteigern, Physikern, Maschinenbauern, Informatikern, die das patentjuristische Metier erst auf den zweiten Blick für sich entdeckt haben.
Braucht man Mut, um hier anzufangen? Vielleicht ja, aber ganz ehrlich: Ohne die Bereitschaft zum Perspektivwechsel bleibt’s bei Routine. Die Lübecker Szene ist kleiner als etwa in München, aber die Wege sind kürzer, die Berührung mit neusten Entwicklungen aus Medizintechnik, Life Sciences und maritimer Industrie umso direkter. Das erzeugt manchmal die spezielle Atmosphäre eines kleinen Innovationsdorfs – man spricht quer durch die Disziplinen, entwickelt sich fachlich schneller, aber muss auch mal Unsicherheiten aushalten. Kein Tag, an dem nicht plötzlich ein ganz anderes Patentthema auf dem Tisch liegt.
Um ehrlich zu sein: Die Faszination für diesen Beruf in Lübeck entsteht oft erst im Alltag, nicht auf dem Papier. Wer Lust hat, sich zwischen Technik, Recht und manchmal auch ein bisschen Provinzcharme zu bewegen – wer gern Detailarbeit leistet, aber auch das große Ganze sucht – der könnte es hier aushalten. Oder anders: Es ist keine Raketenwissenschaft, aber ein Spaziergang im Park ist es eben auch nicht. Und wenn man abends durch die Altstadt geht, ist man sich manchmal ganz sicher, dass genau das die richtige Entscheidung war.
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