OTA Jobs und Stellenangebote in Rostock
Beruf OTA in Rostock
Zwischen Skalpell und Teamgeist: Der Alltag als OTA in Rostock
Manchmal frage ich mich: „OTA – wer will das eigentlich werden?“ Es ist ein Beruf, der gern unterschätzt wird, gerade von denen, die ihn nur aus dem Klinikflur kennen. Wer sich in Rostock auf diese Reise macht oder als erfahrene Kraft mit dem Gedanken spielt, das Ufer zu wechseln, sieht recht schnell: Das ist keine Tätigkeit, bei der man nebenbei Kreuzworträtsel lösen könnte. Und nein, auch kein Job, bei dem jeder Tag einer ist wie der andere – selbst nach dem hundertsten Dienst.
Handwerk trifft Hightech – aber anders, als man denkt
In den Operationssälen der Universitätsmedizin oder der größeren Rostocker Krankenhäuser stehen OTAs – also Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten – zwischen Chirurgen, Pflegern und modernster Technik, irgendwo zwischen Mechanik und Menschenkenntnis. Die Aufgabe klingt einfach: Instrumentieren, Assistenz, Vorbereitung, Nachsorge. In Wirklichkeit ist das eine Art Choreographie mit messerscharfen Konsequenzen. „Zupacken, vorausschauend denken und trotzdem ruhig bleiben“ – so, oder so ähnlich, hat es mal ein erfahrener Kollege gesagt. Und tatsächlich: Egal, ob Debütant oder alter Hase – ohne blitzsaubere Vorbereitung, klare Kommunikation (selbst mit Mundschutz), und das Händchen für technische Geräte, läuft gar nichts. Wer glaubt, ein OTA wäre bloß der verlängerte Arm des Arztes, irrt – wir sind manchmal das Auge, manchmal das Rückgrat, gelegentlich (gefühlt) auch die Feuerwehr.
Aufzuwiegen in Geld? Tja, das kommt drauf an …
Klar, reden wir nicht drum herum: Das Gehalt schwebt wie ein Damoklesschwert über jeder Berufswahl. In Rostock? Eher solide als spektakulär, aber verglichen mit anderen Gesundheitsberufen noch gerecht. Berufsanfänger pendeln meist zwischen 2.700 € und 3.100 € – mit Luft nach oben, je nach Tarif, Zusatzqualifikation, Schichtzulagen und natürlich: Erfahrung. Manche Fachkräfte, die sich gezielt aufs Herzzentrum, die Unfallchirurgie oder den Hightech-Bereich schubsen (lassen), berichten von 3.200 € bis 3.500 €. Wird viel diskutiert. „Wem das nicht reicht: Ein Bürojob in Warnemünde wird es kaum richten“, so hat es ein Kollege mal trocken bemerkt – und der Mann hatte nicht Unrecht. Der Lohn ist ordentlich, aber keine Eintrittskarte zu Villen am Rostocker Stadthafen. Dafür gibt’s Flexibilität, einen krisenfesten Arbeitsplatz und diesen besonderen Zusammenhalt im OP-Team: gemeinsam schwitzen, gemeinsam lachen. Klingt kitschig? Mag sein. Ist aber so.
Rostock: Klinikdichte, Nordlicht und die Sache mit der Wertschätzung
Warum gerade Rostock? Es ist etwas mit der Lage am Wasser, dem rauen Wind und der Mentalität in den Teams. Hier mag sich nicht jeder in die Karten schauen lassen, aber: Die OTA-Ausbildung und Praxis genießen inzwischen einen besseren Ruf als noch vor zehn Jahren. Die Kliniken vernetzen sich, spezialisieren – etwa auf onkologische Eingriffe, Robotik oder Kinderchirurgie. Wer flexibel und offen bleibt (Stichwort: Bereitschaftsdienst), bekommt nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern Entwicklungschancen, die so mancher bis zum Schluss unterschätzt. Es spricht sich langsam herum, dass der Beruf ein Sprungbrett für Weiterbildung ist – zum Fach-OTA, Leitungsposition oder Richtung Praxisanleitung. Wirklich easy ist der Sprung allerdings nie. Man landet nicht weich, aber auch nicht in freiem Fall. Eher so: mit festem Stand, aber stets in Bewegung.
Zwischenmenschliches, Belastbarkeit und der Rest: Was bleibt?
Was oft vergessen wird: Technisches Geschick ist das eine. Mindestens so wichtig ist aber das Miteinander. Im OP ist Platz für Einfühlungsvermögen, Humor, manchmal Galgenhumor. Wer nicht teamfähig ist, hat ohnehin keinen Spaß. Und Belastbarkeit? Die ist mit „wird schon schiefgehen“ nicht zu machen – das muss jeder selbst erfahren, gerade in stressigen Notsituationen. Und dann ist da dieses stille Gefühl am Feierabend: Man hat, wie sagt man so schön, „etwas Echtes“ getan. Das klingt abgedroschen – aber ich kenne keinen, der nach der ersten OP-Schicht noch der Meinung war, das hier sei halt nur ein Job. Wer in Rostock OTA ist oder werden will, sollte sich nicht blenden lassen – weder vom Hightech-Schein noch von den Schattenseiten. Am Ende bleibt es: Ein Beruf für Leute, die anpacken und manchmal einfach nicht anders können.