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Manchmal frage ich mich, ob die Leute draußen überhaupt eine Vorstellung davon haben, was ein Multimediafachmann eigentlich so macht. Klar, in den Broschüren klingt das alles nach einem kreativen Alleskönner, der Webseiten bastelt, Videos schneidet, Audiodateien perfektioniert und zwischendurch noch für jeden Social-Media-Trend eine knackige Infografik aus dem Ärmel schüttelt. Aber Hand aufs Herz: Wer im Raum Nürnberg in diesen Beruf einsteigt, merkt schnell – das ist mehr als nur „ein bisschen am Rechner spielen“.
Ein Multimediafachmann sitzt selten nur in seinem digitalen Kämmerchen. In Nürnberg, mit seiner Mischung aus Traditionsbetrieben, Mittelstand und Start-up-Gewächshäusern, kommt man als Einsteiger schnell mit verschiedenen Branchen in Kontakt. Mal landet man bei einer Werbeagentur am Rande der Innenstadt, mal bei einem Industriebetrieb, der interne Schulungsvideos braucht, mal in einer Kulturinstitution, die ihr Stadtmuseum digital aufmöbeln will. Was viele unterschätzen: Der Mix aus Kreativität, technischem Feingespür und schlichtem Durchhaltevermögen ist jeden Tag aufs Neue gefragt. Nein, Kaffee kochen zählt übrigens nicht zum Anforderungsprofil. Stattdessen jongliert man mit Adobe Creative Suite, Content-Management-Systemen und gelegentlich einer sprudelnden Deadline-Flut – alles in einer Woche.
Nürnberg hat – mehr als mancher denkt – das Zeug zur Digitalstadt. Klar, Berlin wird oft als Sammelbecken für Medienberufe gehandelt, aber unterschätzen sollte man die Metropolregion Franken keineswegs. Handfeste Wirtschaft, viel produzierendes Gewerbe und ein wachsender Sektor kreativer Dienstleistungen: Das bedeutet, dass digitale Medienproduktion längst nicht mehr exklusiv hippen Studios vorbehalten ist. Ich habe den Eindruck, dass vor allem mittelständische Unternehmen aktuell nach Fachkräften suchen, die nicht nur ein Programm bedienen können, sondern auch den regionalen Ton treffen. Fränkisches Understatement trifft hier auf den Zwang zur Innovation – ironische Social-Media-Kampagnen für den Handwerksbetrieb aus Fürth? Durchaus möglich. Manchmal fühlt es sich an, als müsse man den eigenen Werkzeugkasten jeden Monat neu sortieren.
Ah, das liebe Gehalt. Schwieriges Terrain, aber ein Blick auf die Fakten schadet nicht: Wer frisch als Multimediafachmann in Nürnberg anheuert, landet in der Regel bei 2.800 € bis 3.200 €. Klingt solide, und ist es auch – vorausgesetzt, man bringt schon etwas Erfahrung in Audio, Video, Grafik und Webentwicklung mit. Ich würde sagen: Wer bereit ist, sich in neue Softwarepakete einzuarbeiten oder eigenständig Projekte zu stemmen, dem öffnen sich relativ schnell die Türen zu besser vergüteten Aufgabenstellungen. Mit ein paar Jahren im Gepäck und Fähigkeit, auch Teams oder Teilprojekte zu leiten, rücken Gehälter von 3.400 € bis 3.900 € durchaus in erreichbare Nähe. Kleine Randnotiz: Wer glaubt, mit reinem Kreativ-Gen durchzukommen, irrt. Technisches Verständnis bringt bares Geld.
Vielleicht ist das der wichtigste Punkt, den ich jedem Berufseinsteiger (und auch denen, die mal wieder wechseln wollen) mitgeben möchte: Die Lernkurve bleibt steil. Der digitale Wandel macht auch vor Nürnberg keinen Halt; Tools, Präsentationsformen und Kundenansprüche wandeln sich gefühlt schneller als man ein Storyboard entwerfen kann. Wer hier wirklich bestehen will – und das gilt besonders in einer Stadt, die zwar bodenständig, aber ebenso innovationshungrig ist – braucht neben Handwerkszeug auch die Fähigkeit, immer wieder neu zu denken. Ich selbst habe schon erlebt, wie ein ursprünglich unterschätztes Nebenprojekt Monate später die Grundlage für eine Festanstellung wurde. Offene Augen, Spieltrieb, technischer Ehrgeiz und das Quäntchen Selbstkritik – das ist die Mischung, mit der man in Nürnberg als Multimediafachmann nicht nur überlebt, sondern wachsen kann. Oder, wenn ich es zugespitzt sagen darf: Die Mischung aus Neugier und Nerven – sie entscheidet, ob man irgendwann nur noch Buttons verschiebt oder eben die Geschichten von morgen erzählt.
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