Multimediafachmann Jobs und Stellenangebote in Leverkusen
Beruf Multimediafachmann in Leverkusen
Multimediafachmann in Leverkusen – Beruf zwischen Kabelsalat und kreativer Evolution
Wer in Leverkusen als Multimediafachmann an den Start geht, merkt ziemlich schnell: Hier wartet kein Alltag nach Schema F. Es ist ein Job mit ziemlich vielen Facetten – und gelegentlichen Knoten im Kopf. Zwischen Digitalisierung, Unternehmenswunschlisten und echten Menschen am Ende der Leitung ist die Aufgabenvielfalt manchmal fast ein bisschen schizophren. Jedenfalls, wenn man wie ich keine Lust auf berufliche Langeweile hat.
Was erwartet einen also in diesem Beruf? Nun, theoretisch klingt’s klar strukturiert: Ein Multimediafachmann plant, installiert und wartet audiovisuelle Systeme. In der Praxis reicht das von akrobatischen Kunststücken über abgehängten Decken bis zum Fine-Tuning von Softwarelösungen für Konferenztechnik. In Leverkusen, dieser Zwischenstadt aus Werkhallen und altgedienter Wohnlichkeit, begegnet einem dabei ein Publikum von Mittelständlern, städtischen Kultureinrichtungen und manchmal der Überbleibselindustrie, wie ich sie gern nenne. Auf den Punkt: Hier braucht es Allroundtalente und keine Kabelstapler.
Technologisch ist die Region kein Hinterhof, das wäre unfair. Wirklich glamourös ist’s aber auch nicht. Die großen Investitionen in die „digitale Infrastruktur“ lösen nicht automatisch Jubel aus. Wer glaubt, dass im Schatten von Chemie- oder Versicherungsunternehmen alles tipptopp aufgerüstet sei, irrt. Die Kaffeeküche wird öfter erneuert als das Medientechnik-Konzept. Was viele unterschätzen: Der Job verlangt genauso viel Geduld am Schulungs-Laptop wie Fingerspitzengefühl beim Spleißen eines LWL-Kabels. Bei einem Durchschnittsgehalt, das (je nach Erfahrung und Arbeitgeberbranche) in Leverkusen meist zwischen 2.500 € und 3.500 € rangiert, ist Nachdenken über eigene Weiterbildung kein Luxus – sondern Überlebensstrategie.
Womit ich beim nächsten Punkt bin, über den keiner ehrlich spricht: Das Berufsbild ist ein fauler Kompromiss zwischen Handwerk, IT-Kenntnis und kreativer Problemlösung. Wer im Kino den Vorführer mit Schraubenzieher kennt, hat die halbe Ausbildung schon durch. Gelernt wird klassisch: Meist eine Ausbildung aus dem Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik, manchmal auch eine Weiterbildung, noch seltener ein Studium. Und dann? Friss oder stirb – sich immer wieder neue Schnittstellen reinziehen, alles neu anverkabeln, weil der Hersteller schon wieder ein Update rausgehauen hat, das in der letzten Woche niemand gebraucht hat.
Leverkusen hat eine spezielle Mischung: Hier hocken kleine Agenturen, Eventdienstleister oder Systemhäuser dicht an dicht, bereit, jedes noch so skurrile Multimedia-Projekt irgendwie zu wuppen. Die Nähe zu Köln und Düsseldorf spürt man bei der Auftragslage, aber richtig mondän wird es selten. Genau das reizt mich. Wer als Einsteiger – oder als Wechselwilliger auf Sinnsuche – ein bisschen Toleranz für chaotische Projektpläne und ungeduldige Kunden hat, findet hier ein ehrliches Betätigungsfeld. Klar: Wer auf üppige Gehaltssprünge hofft, sollte besser in die Chemie switchen. Aber den Reiz des unerwarteten Problems mitten in einem mittelgroßen Meetingraum, diesen echten „Jetzt-aber-mal-Kreativität“-Moment, findet man anderswo selten.
Zu guter Letzt: Weiterbildung ist kein nice-to-have, sondern harte Notwendigkeit. In Leverkusen gibt es durchaus regionale Möglichkeiten – von branchenspezifischen Kursen bei Kammern bis zu Herstellerschulungen, die sich manchmal anfühlen wie die Aneignung einer neuen Sprache. Technik veraltet schneller als der Kaffee kalt wird. Wer sich nicht regelmäßig auf Stand bringt, bleibt ratlos vorm Flickenteppich moderner Anlagen sitzen. Und ehrlich: Die meisten, die’s hier ernst meinen, machen das sowieso aus eigenem Antrieb. Nicht wegen, sondern trotz der Gehaltstabelle.
Mein Fazit? Der Beruf ist wie das Leben in Leverkusen: manchmal unaufgeregt, manchmal überraschend unbequem, aber selten wirklich langweilig. Wer ein bisschen Leidenschaft für Technik mitbringt und sich nicht zu schade ist, auf der Baustelle auch mal einen Beamer zu schrauben – bitte sehr, willkommen im Alltag zwischen Kabelsalat und kreativem Chaos.