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Finanz Informatik | 30159 Hannover
Krankenhaus Marienstift gGmbH | 38100 Braunschweig
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Multimedia, dieses weit offene Feld irgendwo zwischen Technik, Gestaltung und einer Prise Kommunikationswahnsinn. Hannover – Stadt der Hochglanzmessen und nüchternen Funktionalität – entwickelt sich seit einigen Jahren ganz leise zum Spielplatz für alle, die in diesem Hybridberuf Fuß fassen wollen. Wer als Berufseinsteiger oder mit etwas Wechselfieber den Titel „Multimediafachmann“ im Gepäck trägt, erlebt hier, was es konkret heißt, zwischen Datenleitungen und Ideenschmiede zu pendeln – und warum der berufliche Alltag manchmal wie ein schiefer Bildschnitt daherkommt. Aber der Reihe nach.
Was macht man eigentlich als Multimediafachmann? Fragen Sie fünf Leute, bekommen Sie sechs Antworten. In Hannover kristallisiert sich ein Kern heraus: Medienproduktion, Web- und IT-Service, audiovisuelle Technik, ein wenig Grafik, dazu Beratung für Kunden, die mal schnell „Dingsda fürs Netz“ brauchen. Man sollte sich nicht zu schade sein, die Kamera einzustellen, das Ton-Mischpult zu bedienen – oder im Notfall am Beamerkabel zu verzweifeln. Ein klarer Arbeitsauftrag ist hier so selten wie ein Parkplatz an der Limmerstraße am Samstagabend. Am Ende ist es wie im echten Leben: Wer zu eng denkt, bleibt stehen.
Das Anforderungsprofil? Hybrid, sprunghaft, ab und an absurd. Gefordert ist eine Mischung aus technischem Sachverstand und kreativer Improvisation. In einer Stadt wie Hannover – eher bodenständig als wild – stoßen Multimedia-Leute trotzdem auf erstaunlich viel Offenheit für Experimente. Wer ein Auge für Gestaltung hat, ein Ohr für Details und nicht bei jeder neuen Software sofort Schnappatmung bekommt, ist hier schon weiter als die Hälfte. Freilich gibt es die Tage, an denen ein externer Auftrag wie ein Fass ohne Boden wirkt. Aber: Gerade dieses ständige Umswitchen schult Denkflexibilität. Manchmal frage ich mich, ob nicht jeder Vierteljahres-Zyklus für Multimediafachleute eigentlich ein Crashkurs im „Problemlösend unter Zeitdruck“ ist. Der Spaßfaktor pendelt dabei zwischen Lego-Baukasten und Feinarbeit am Mikroskop.
Hannover ist kein Berlin, das lernt man schnell. Die genannten zweiten Reihen gibt es – Agenturen, Medienhäuser, Eventtechnik-Dienstleister, Stadtverwaltung – aber der Glamourfaktor bleibt überschaubar. Dafür punktet die Region mit Beständigkeit: Wer solide Ergebnisse liefert, bekommt meist eine faire Chance, auch langfristig. Das Einstiegsgehalt liegt meist zwischen 2.500 € und 2.900 €, selten einmal weniger. Wer sich spezialisiert (zum Beispiel auf Videoproduktion, 3D-Visualisierung oder Datenbank-Webservices), kratzt mittelfristig an der 3.300 €-Marke. Große Sprünge? Klar, aber tendenziell seltener als die Stellenanzeigen suggerieren. Und: Vieles hängt von der eigenen Kompromissbereitschaft und Lernlust ab. Hannover handelt pragmatisch – Luftschlösser baut man hier eher selten.
Was viele unterschätzen: Der Wandel in der hannoverschen Medienlandschaft ist nicht unbedingt wild, aber stetig. Unternehmen klagen regelmäßig über Nachwuchsmangel – nicht, weil niemand mehr einen YouTube-Kanal starten will, sondern weil solide Allrounder fehlen, die Technik UND Inhalt denken: Persona non grata, könnte man meinen. Gleichzeitig schießt das Weiterbildungsangebot aus dem Boden, mal als zertifizierte Einzellösung, mal als Crashkurs im Coworking-Space. Ich beobachte, dass gerade für wechselwillige Fachkräfte der Hunger nach neuem Know-how enorm ist. Virtuelle Realität, immersive Medien, Datenschutz, Barrierefreiheit – die Messlatte wird höher. Wer seine Neugier wie ein Schweizer Taschenmesser pflegt, hat in Hannover tatsächlich ungewöhnlich viele Möglichkeiten, sich ein weiteres Kapitel im Lebenslauf zu sichern.
Das ist alles kein Spaziergang, aber auch keine Dschungelprüfung. Wer bereit ist, sich auf wechselnde Einsatzfelder einzulassen, sich gelegentlich selbst als Arbeitsprototyp zu betrachten und einen liebevollen Umgang mit Technik genauso wie mit Leyendenkern pflegt, der findet hier echten Gestaltungsspielraum. Die Mischung aus hanseatischer Nüchternheit und innovativer Schaffenskraft – sie macht Hannover zum unterschätzten Revier für Multimediafachleute. Niemand steht morgens auf und denkt: Heute rette ich die Kreativwirtschaft. Aber manchmal reicht es, einen Server wieder ans Netz zu bringen und einem verzweifelten Kollegen zu erklären, warum der Ton jetzt doch läuft. Das ist, am Ende des Tages, mehr Wertschätzung als manch bunter Werbeprospekt verspricht.
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