Hotel Bareiss | 72270 Baiersbronn
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Klinikum Mittelbaden gGmbH | Baden-Baden
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Es gibt Berufe, die erklären sich von selbst. Und dann gibt es den Multimediafachmann – eine Spezies irgendwo zwischen Kreativlabor, Rechnerballett und, ja, manchmal auch Kabelsalat. Wer glaubt, im Südwesten charmant-mildem Mediendesign nachzugehen, trifft in Freiburg schnell auf eine besondere Mischung: technologiegetrieben, aber schwäbisch-badisch genügsam. Ich spreche inzwischen aus Erfahrung und Beobachtung. Hinter der Jobbezeichnung steckt mehr als nur hübsche Websites basteln – es ist ein ständiges Jonglieren zwischen Animationen, User Experience und ganz irdischen Formaten wie PDF-Exporten für geizige Behörden.
Was macht den Job hier so speziell? Nun, Freiburg ist keine gesichtslose Metropole, sondern geprägt von einer wachsenden Digitalwirtschaft, kleinen Agenturen, Start-ups und erstaunlich vielen Bildungseinrichtungen. Das ist erstmal ein Vorteil: Vielseitigkeit satt. Am Montag wird mit nachhaltigen Uniprojekten jongliert, am Mittwoch entstehen Visuals für eine Gastro-App, und donnerstags landet plötzlich ein Auftrag aus dem Schwarzwald, der eine Landingpage mit „regionalem Touch“ verlangt. Glauben Sie mir: Die Maßstäbe für „modern“ variieren zwischen Spielplatz und Luftkurort.
Technisch? Der Werkzeugkasten wächst gefühlt wöchentlich. Frontend-Frameworks? Klar. UI- und UX-Prototyping? Bitte unbedingt. Etwas 3D und Animation für ein paar Euro extra? Schrullige Anfragen gehören dazu. In Freiburg kommt noch etwas hinzu: die Regionalität. Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, aber, ehrlich gesagt, manchmal auch Gemütlichkeit im Prozess. Wer Innovationshunger hat, kann hier punkten – vorausgesetzt, er begegnet Kunden und Kollegen auf Augenhöhe. Das klingt nach Floskel, ist aber im südbadischen Alltag schlicht überlebenswichtig.
Was viele unterschätzen – und das ärgert mich bisweilen: Es genügt längst nicht mehr, einfach Photoshop und Illustrator zu beherrschen. Die Gut-Bekannten erwarten agile Produktionsketten, offene Schnittstellen und, nach drei Meetings, immer schnellere Ergebnisse. Dass man dabei zwischen Beratung, Technik, Gestaltung und manchmal sogar Datenanalyse pendeln muss, ist Alltag. Arbeitszeit? Flexible Modelle sind durchaus verbreitet, allerdings mit saisonalen Einschlägen: Kurz vorm Semesterstart oder Messewochen stellen sich auch in einem kleineren Markt wie Freiburg alle Uhren auf Alarm.
Und der Lohn für das alles? Tja, zwischen 2.600 € und 3.200 € zum Einstieg, je nach Firma, Vorbildung und Mut zur Eigenvermarkung. Mit Erfahrung sind 3.400 € bis 3.800 € drin, gelegentlich mehr bei komplexen Projekten oder guten Verhandlungsfähigkeiten. Allerdings: Wer in kleinen Agenturen landet, muss sich unter Umständen mit weniger begnügen – besonders, wenn der Chef subsidiär noch auf „Teamspirit statt Prämien“ setzt. Ich habe Meldungen gehört (und erlebt), wo Spielräume vor allem heißen: Man macht alles – und am Monatsende bleibt die Bezahlung traditionell.
Was bleibt? Es ist kein Laufsteg-Beruf – eher ein Geländeparcours aus Kreativität, Technik und regionalen Eigenheiten. Wer sich darauf einlässt, entdeckt eine Branche zwischen Sorgfalt und Aufbruchsstimmung. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es reichlich, etwa an der örtlichen VHS, an Hochschulen oder durch spezialisierte Akademien. Mein Eindruck: Wer in Freiburg als Multimediafachmann durchstartet, ist selten bloß Pixelwerker oder Coder – sondern muss immer auch Grenzgänger, Übersetzer und Beziehungsmanager sein. Klingt anstrengend? Ist es manchmal auch. Aber ganz ehrlich: Das ist kein Nachteil. Sondern der eigentliche Reiz.
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