Multimediafachmann Jobs und Stellenangebote in Dresden
Beruf Multimediafachmann in Dresden
Der Multimediafachmann in Dresden – Realität, zwischen Pixel und Praxis
Multimedia – das klingt nach Zukunft, Digitalisierung, modernem Lifestyle. In Dresden allerdings, da hat es diesen leicht spröden Nachgeschmack von ernsthafter Technik, ordentlich Osthandwerk und einem kleinen Schuss Erfindergeist. Wer als Berufseinsteiger oder mit Wechselambitionen auf den Job des Multimediafachmanns schaut, spürt schnell: Hier trifft das Digitale nicht auf Silicon Valley, sondern auf einen traditionsreichen Industriestandort, der (fast schon trotzig) an seiner eigenen Definition von Innovation festhält.
Man muss sich das nicht wie einen reinen Bildschirm-Arbeitsplatz vorstellen. Das Aufgabengebiet gleicht einem Spagat zwischen Stuhl und Stehleiter: Hard- und Software betreuen, Netzwerktechnik aufbauen, Bild- und Tontechnik installieren, dem Kunden am Ende erklären, welche Taste wofür zuständig ist – und zwar immer so, dass Opa Schulze im Gemeindesaal nicht panisch die Sicherung rauszieht. Digitalisierung? Klar. Aber oft eben ganz analog am Kabel oder mit dem Schraubenzieher. Ich gebe zu, mancher Tag fühlt sich nach Kabelsalat an, doch so bleibt Arbeit wenigstens abwechslungsreich.
Was Dresden speziell macht? Zum einen: Der Mix aus historischen Bauten und neuen Medientechnologien, der einen im Alltag so manches Mal vor Überraschungen stellt. Im einen Moment erklärt man einem Unternehmer aus der Leipziger Vorstadt den Unterschied zwischen HDMI und Displayport (Smalltalk inklusive), im nächsten verdrahtet man ein altes Gemäuer für Videokonferenzen. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang durch den Zwinger. Was viele unterschätzen: Gerade hier, südlich der Prager Straße, geben die Wirtschaftsstruktur und die Bildungslandschaft die Richtung vor. Viele kleine und mittlere Unternehmen, dazu Forschungseinrichtungen und eine medienaffine Kulturszene. Wer offen ist für Sonderwünsche und Improvisation, der kommt auf seine Kosten. Wer Routine will, landet meist schneller im Burnout als ihm lieb ist.
Ein Blick aufs Gehalt: Viel Luft nach oben? Kommt drauf an. Wer am Anfang steht, sollte mit etwa 2.400 € bis 2.800 € rechnen – und das bei voller Bandbreite der Anforderungen. Wer sich spezialisiert, beispielsweise auf Netzwerkadministration oder komplexe Eventtechnik, kommt mit etwas Glück und Geschick auf 3.000 € bis 3.600 €. Spitzenwerte sind selten, doch das ist in Dresden nichts Neues; niedrige Lebenshaltungskosten sind da ein schwacher Trost. Was viele nicht wissen: Betriebe, die eine breite Palette an Medientechnik betreuen – von Digital Signage bis Audiotechnik –, bevorzugen pragmatische Allrounder, keine Top-Spezialisten, die vor lauter Zertifikaten schon den Schraubendreher nicht mehr finden.
Und Weiterentwicklung? Nicht zu unterschätzen – wenigstens, wenn man sich nicht scheut, alle paar Jahre noch eine Fortbildung anzugehen. Dresden lebt von Kooperationen mit Hochschulen und Bildungszentren, auch das Handwerk bleibt offen für Quereinsteiger mit pragmatischem Talent. Ich habe den Eindruck, dass die regionale Nähe zu Forschung und Industrie auf Dauer sogar hilft, am Ball zu bleiben. Denn spätestens wenn am Großmarkt eine neue LED-Installation flackert, müssen Theorie und Praxis ohne Vorwarnung zueinanderfinden. Manchmal fragt man sich, ob das alles wirklich so geplant war. Aber dann – ein gelöstes Kabel, ein zufriedener Kunde, und das seltsame Gefühl: Multimedia in Dresden ist unaufgeregt besonders.