H. & J. Brüggen KG | 23539 Lübeck
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CODAN Medizinische Geräte GmbH | 23738 Lensahn
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Wo man hinblickt – Digitalisierung! Smartphones werden zur Fernbedienung für unser Leben, und irgendwo hinterm anonym blinkenden Serverzentrum rechnet irgendjemand mit, wie viele MRI-Scans morgen wohl anstehen. Mittendrin: die Medizininformatikerinnen und Medizininformatiker. Und, kleiner Hinweis, in Rostock tickt die Uhr dabei ein wenig anders als im sattsam bekannten Berliner Tech-Sandkasten oder in Süddeutschlands Industrielabyrinthen. Warum? Tja – das ergibt sich nicht allein aus Zahlen oder Jobtiteln, sondern aus jener seltsamen Mischung aus Historie, Küstenwetter und Hanse-Mentalität. Von wegen „mecklenburgische Gelassenheit“. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird hier am Ostseewind nicht vorbeigefegt, sondern ordentlich angestoßen.
Erstaunlicherweise ist das Arbeitsumfeld für Medizininformatiker in Rostock, sagen wir: vielschichtig. Manche landen in den hellen Büros der Universitätsmedizin, mit Blick auf innovative Telemedizinprojekte. Andere verschlägt es ins Landeskrankenhaus, wo Datenschutz oft mehr Kopfzerbrechen macht als die nächste Zertifizierung. Wieder andere? Nun, die tüfteln bei einem der kleineren Health-IT-Unternehmen an Diagnosesoftware, die irgendwo zwischen medizinischer Notwendigkeit und regulatorischer Finesse balanciert. Seltsamerweise entsteht vor Ort eine Art Hybrid – aus klassischer Informatik, klinischem Know-how und (ja, das gibt’s wirklich) einer ordentlichen Portion Problemlösung. Die Handlungsspielräume? Größer als viele denken. Hier wird nicht bloß nach Lehrbuch umgesetzt. Manchmal muss improvisiert, argumentiert, neu vernetzt werden – und zwar mit Leuten, für die „Open Source“ nach Zahnersatz klingt.
Finanziell hätte ich als Berufseinsteiger ehrlich gesagt auch erst einmal gestutzt. Einstiegsgehälter in Rostock bewegen sich meist zwischen 3.200 € und 3.700 €. Klar, das klingt im bundesweiten Vergleich nicht nach Goldgrube – aber, und das muss man ehrlich einräumen: Das Preisniveau lässt einen morgens beim Bäcker nicht gleich wieder umdrehen. Und mit Berufserfahrung? Da wächst der Spielraum spürbar. Mit fünf Jahren auf dem Buckel kann man sich in Richtung 4.100 € bis 4.500 € bewegen. Ein Kollege sprach neulich davon, dass einzelne Spezialistenprofile sogar bei 4.800 € landen, aber das sind gewissermaßen die „Data-Science-Gourmets“ mit Hang zu SAP oder KI-Integration. Es bleibt: Wer sich nicht nur technisch, sondern auch kommunikativ und strategisch aufstellt, kann deutlich mehr bewegen – und finanziell nachlegen.
Was man vielleicht unterschätzt – das regionale Netzwerk. Nicht nur das Offensichtliche: die eigene Universität – sondern auch die Nähe zu maritimen Forschungsprojekten, zu regionalen Start-ups im medizinischen Datenmanagement oder einfach zur Klinikleitung, die nicht abgehoben, sondern erreichbar ist. Das öffnet Türen, auch für Weiterbildungen. Ständig entsteht irgendwo ein neues Digitalprojekt, das mit dem „großen Ganzen“ HealthTech zu tun hat, aber in Rostocks Realität auf dem Klinikflur oder im Serverraum landet. Und seien wir ehrlich: Es gibt Orte, wo man sich schneller festfährt, weil alles schon festgezurrt ist. Hier dagegen reicht öfter mal ein direkter Draht, ein mutiger Impuls oder schlicht ein gutes Argument, um Fortschritt zu beschleunigen – oder wenigstens den Anstoß zu geben, dass überhaupt mal jemand drüber nachdenkt.
Es bleibt: Medizininformatik in Rostock ist kein Durchmarsch, aber auch keine Einbahnstraße. Wer neugierig ist, wer Lust hat, sich auf mehrere Kulturen einzulassen (Medi, IT, Verwaltung und obendrein: Mecklenburg), für den eröffnen sich erstaunliche Möglichkeiten. Nicht immer gradlinig, nicht immer reibungslos, aber selten langweilig. Ich frage mich manchmal, ob man dafür besonders robust oder besonders idealistisch sein muss – vielleicht beides. Und was viele vergessen: Am Ende hat man es mit Menschen zu tun, nicht nur mit Datensätzen. Das klingt, zugegeben, etwas abgedroschen. Aber genau hier, zwischen zehngängigen Schnittstellenproblemen und dem pragmatischen Spirit der Küstenstadt, entscheidet sich: Wer bleibt dran? Und wer läuft weiter zum nächsten Hype? In Rostock lohnt sich’s, ein bisschen länger zu verweilen.
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