Leiter Marketing PR Jobs und Stellenangebote in Stuttgart
Beruf Leiter Marketing PR in Stuttgart
Zwischen Szene, Schwabenstolz und Strategie – Der Job als Leiter Marketing PR in Stuttgart
Manchmal frage ich mich: Kann man diese Rolle überhaupt in eine einzige Schublade stecken? Wer als Leiter Marketing PR in Stuttgart einsteigt, landet selten in einer Welt aus Werbesprüchen und Luftschlössern. Schon gar nicht hier – zwischen Automobiltal, Tüftlergeist und einer Nachbarschaft voller Hidden Champions. Irgendwie ist Stuttgart nie ganz Provinz, aber auch nicht wirklich Berlin, London oder New York – und genau darin liegt der Reiz (oder das Dilemma, je nach Tagesform).
Branchenbreite, Aufgabenvielfalt – und manchmal: Stuttgarter Eigenheiten
Egal, ob Mittelstand oder globaler Konzern – in kaum einer Region ist die Bandbreite der Branchen derart spürbar. Da gibt es die Automotivriesen, ihre Zulieferer, innovative Tech-Start-ups, Softwarehäuser, Bildungsinstitute, Kulturträger. Alle buhlen um Aufmerksamkeit und – das darf man nicht unterschätzen – um eine Story, die nach innen wie außen stimmt. Wer Marketing- und PR-Teams hier leitet, jongliert zwischen Stakeholdermanagement, digitaler Kommunikation, Krisen-PR (schönen Gruß von der Diesel-Diskussion!), und den guten alten Pressemitteilungen. Ein gerüttelt Maß an Fingerspitzengefühl ist unerlässlich.
Nüchtern betrachtet: Anforderungsprofil und nötige Skills
Ganz ehrlich: Es braucht mehr als ein Kommunikationsstudium und ein paar Jahre Agenturerfahrung. Wer zu den Local Heroes zählen will, muss sich in der regionalen Kulturlandschaft auskennen, mit Vorständen und Journalisten auf Augenhöhe sprechen – und dabei weder schwäbische Eigenheiten noch internationale Gepflogenheiten ins Fettnäpfchen treten lassen. Social Media? Pflicht. Contenterstellung? Täglich Brot. Analysefähigkeit, Budgetverantwortung, Leadership – alles im Paket. Und: Wer glaubt, mit Hochglanzbroschüren allein könne man ein Unternehmen führen, hat spätestens nach dem ersten Krisen-Call ein Problem.
Arbeitsmarkt, Geld – und warum Stuttgart besser zahlt (oder auch nicht)
Natürlich, darauf kommt’s am Ende oft an. Fakt ist: Stuttgart bietet in diesem Segment vergleichsweise attraktive Gehälter. Je nach Branche, Erfahrung und Unternehmensgröße sind 5.000 € bis 8.500 € keine Seltenheit – Einsteiger:innen starten durchaus im Bereich von 4.200 € bis 5.000 €, manch Automotiv-Oase zahlt mehr. Aber: Die Konkurrenz ist nicht von Pappe, der Anspruch hoch – und spätestens sobald „Transformation“ und „Disruption“ nicht nur als Buzzwords, sondern als echte Handlungsschwerpunkte auf dem Tisch liegen (Digitalisierung lässt grüßen), zeigen sich die Unterschiede zwischen Mitläufern und Macher:innen. Kleine Randnotiz: Wer nach Feierabend einen Altbau mit Aussicht in Degerloch sucht, sollte das Gehalt gleich nochmal durchrechnen.
Weiterbildung und Entwicklung: Pflicht, nicht Kür
Eine Tatsache, die fast schon banal klingt (und trotzdem oft ignoriert wird): Die Halbwertszeit von Marketingwissen sinkt gefühlt schneller als der Stuttgarter Feinstaubwert am Sonntag. Themen wie KI in der Markenkommunikation, Content-Ökonomie, Datenethik – hier wird in Workshops und Studiengängen ständig nachjustiert. Regionale Akademien und Hochschulen mischen mit, Verbände bieten Zertifikatslehrgänge, und gelegentlich findet man in manch scheinbar sprödem Weiterbildungsangebot den entscheidenden Aha-Moment.
Fazit? Eher ein Zwischenruf.
Wird der Job langweilig? Wohl kaum. Eher anspruchsvoller denn je – und vielschichtiger, als es mancher Karriereberater schildern mag. Wer sich hier einbringt, gerät gelegentlich ins Schwitzen, erntet mit Glück einen Schulterklopfer aus der Geschäftsleitung – oder bekommt (selten, aber nicht unmöglich) von der Stuttgarter Zeitung den Sprung auf die Titelseite. Macht das Spaß? Ja. Ist es stressig? Meistens. Aber: Wer Stuttgart mag und Kommunikation nicht bloß für hübsches Beiwerk hält, wird auf lange Sicht kaum einen spannenderen Spielplatz finden. Oder anders gesagt: Leitungsjobs im Marketing und in der PR sind in Stuttgart eine Mischung aus Hochofen und Feinkost. Und das ist – zumindest aus meiner Sicht – alles andere als prüde.