Leiter Marketing PR Jobs und Stellenangebote in Rostock
Beruf Leiter Marketing PR in Rostock
Marketing-PR-Leitung in Rostock: Ein Drahtseilakt mit Meerblick?
Hand aufs Herz: Wer an einen Leiter Marketing PR in Rostock denkt, stellt sich nicht zwangsläufig Hochglanzpräsentationen mit Latte Macchiato in der Hand vor. Zwischen Ostseebrise, Traditionsunternehmen und Start-ups, die gefühlt alle drei Monate neu auftauchen und wieder verschwinden, ist das Aufgabenfeld breiter als die Warnow bei Hochwasser. Noch dazu verschiebt sich gerade die Balance zwischen klassischer Pressearbeit, Social-Media-Steuerung und markentreuer Kommunikation gefühlt monatlich. Manchmal habe ich – nach über zehn Jahren im PR-Marketing – den Eindruck, dass die eigentliche Kunst darin liegt, mit den alteingesessenen Einheimischen genauso redegewandt umzugehen wie mit den Innovationswellen aus Berlin, die spätestens einmal jährlich via ICE hereinschwappen.
Zwischen Verantwortung und Vielseitigkeit: Was wirklich zählt
Wer als Berufseinsteiger oder wechselbereite Fachkraft in den Marketing- und PR-Dschungel Rostocks einsteigen will, merkt – wohl recht schnell –, dass hier nicht das Hochblendlicht auf den Manager gerichtet ist, sondern eher auf seine Vielseitigkeit. Ob Campingausrüster, Hightech-Schiffbau oder Immobilienvermarkter – überall werden kluge Köpfe gesucht, die strategisch denken, aber auch die berühmten „Hands-on“-Gene vor Ort beweisen. Während in manchen Branchen noch klassische Maßnahmen ziehen, verlangt die wachsende Start-up-Szene nach schnellem Storytelling, Echtzeit-Kommunikation und einer Portion Chuzpe. Wobei man an dieser Stelle ehrlich sein muss: Wer sich vor dem Spagat zwischen Stakeholder-Management, Budgetverantwortung und Krisenkommunikation fürchtet, ist vielleicht mit einer rein operativen Funktion glücklicher – auch wenn das heißt, auf die Butter auf dem Gehalt zu verzichten.
Gehalt, Erwartungen, Realität
Apropos Butter: Ein Dauerbrenner in informellen Gesprächen ist zwangsläufig das Gehaltsniveau. Große Sprünge wie in süddeutschen Werbeagenturen darf man nicht erwarten. Typischerweise bewegt sich das Einstiegsgehalt im Marketing-PR-Management in Rostock irgendwo zwischen 3.200 € und 4.200 €, manchmal ein paar hundert Euro darunter, wenn der Laden kleiner ist – oder noch ganz grün hinter den Ohren. Wer bereits ein paar Jahre Führungserfahrung, besondere Branchenexpertise oder ein Gespür für virale Kommunikation mitbringt, kann auch auf 4.500 € bis zu 5.500 € schielen. Selten mehr, zumindest außerhalb der Top-Industrien. Was viele unterschätzen: Die Verantwortung, gerade im Mittelstand, ist oft größer als das Budget vermuten lässt. Und vakant sind Stellen selten, weil ein Kollege mal eben das Handtuch wirft – viel häufiger, weil Unternehmen schlichtweg einen Frischwind suchen (oder gezwungen sind, einen zuzulassen).
Standortfaktor Rostock: Benefiz oder Bremsklotz?
Rostock ist in gewisser Weise eine Wundertüte: Einerseits modernisiert sich die Stadt in rasantem Tempo – Digitalisierung der maritimen Wirtschaft, Wachstum in erneuerbaren Energien, Tourismus, Medienlandschaft. Andererseits gibt es so manchen alten Zopf, der lieber nicht so schnell abgeschnitten werden möchte (Stichwort: Erwartungen an Berufserfahrung und lokale Vernetzung). Die Region profitiert von Uninähe, jungen Talenten und einer günstigen Mischung aus Lebensqualität und bezahlbarem Wohnraum – noch zumindest. Wer als Marketer oder PR-Stratege auf Authentizität und regionale Geschichten setzt, findet hier ein hochinteressantes Pflaster. Allerdings sollte man wissen, dass die Ostsee nicht immer für Rückenwind sorgt. Wachstumsimpulse müssen erarbeitet, nicht erwartet werden. Innovationsfreude – klar, die gibt es –, aber mit einem pragmatischen Hang zur hanseatischen Bodenständigkeit. Nein, niemand wartet auf Blender. Glaubwürdigkeit und Einsatzbereitschaft schlagen Hochglanz-Vita. Ehrlich.
Anforderungen und Weiterentwicklung: Bereit, das Ruder zu übernehmen?
Das Tätigkeitsprofil verlangt nach einer T-förmigen Kompetenz, wie es neudeutsch immer so schön heißt: Breite Kommunikationsfähigkeit, vertieft durch spezifische Fachkenntnisse – etwa Krisen-PR, Change-Management oder datengetriebenes Digitalmarketing. Gefühlt seit Jahren reden alle über crossmediale Konzepte, aber in Interviews oder Teamsitzungen wird dann oft die Excel-Liste mit Pressevertretern gezückt. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Weiterbildung ist Pflicht, die Mär vom abgeschlossenen Studium als Dauerqualifikation ist Unsinn – zu schnell verändern sich Technologien, Kanäle, Erwartungen. Wer hier stillsteht, fällt zurück. Oder wird zurückgelassen. Ich frage mich manchmal, ob die Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern eigentlich ahnen, wie gut man in Rostock Networking, Kommunikation und echte Teamvernetzung lernen kann – sofern man bereit ist, sich auf die Leute einzulassen. Aber das ist wohl eine andere Geschichte. Oder etwa nicht?