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Wer heute in Oldenburg als Leiterin oder Leiter für Marketing und PR einsteigen will – vielleicht frisch von der Uni, vielleicht nach Jahren klassischer Agenturerfahrung oder auch mit Branchenerfahrung aus anderen Städten –, merkt rasch: Der Job ist ein spannender, manchmal rauer Ritt zwischen Kreativität und Kalkül. Irgendwer stellt sich darunter vermutlich glitzernde Großstadtpräsentationen und nervös zuckende Budgetchefs vor. Die Praxis aber, so viel kann ich aus Gesprächen und eigener Beobachtung sagen, ist meist bodenständiger. Was Oldenburg hier spannend macht? Eine technische Affinität trifft auf norddeutsche Direktheit und einen Markt, der keineswegs schläft.
Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht. Mal muss binnen Stunden ein Kommunikationskonzept für eine Produktneueinführung her, mal jongliert man fünf Stakeholder und fühlt sich wie im Zirkus – und dann wieder geht es um grundlegende Markenführung, Budgetkontrolle, Personalauswahl. Was viele unterschätzen: Wer Marketing und PR in leitender Rolle verantwortet, muss beides können – Pushen und Zuhören. Selbst Aktionen im lokalen Kontext wie ein Sponsoring auf dem Oldenburger Stadtfest will kommunikativ und rechtlich bis ins Detail geprüft werden. Wer denkt, hier genügen schmissige Slogans oder social media posts, irrt. Medienwandel, Digitalisierung, ein häufig wechselndes Publikum: Alles will in Abstimmung gebracht sein – und zwar so, dass auch konservativ denkende Kolleginnen irgendwo aus dem Controlling mitziehen.
Nun haben wir in Oldenburg keine Werbewolkenkratzer wie in Frankfurt oder Agenturcluster a la München, aber unterschätzen sollte man das nicht: Zahlreiche innovative, teils international agierende Mittelständler, eine lebendige Kulturszene und eine Uni, die mit kreativen Köpfen versorgt – der „alte Westen“ blüht auf. Gleichzeitig bleibt der Ton eigenwillig: Wer nach Oldenburg kommt, braucht ein Gespür dafür, was regional funktioniert und wo sich Zielgruppen blockieren. Ein Beispiel? Nachhaltigkeit ist hier nicht nur ein Claim. Es wird erwartet, dass ein Unternehmen auch nachprüfbar handelt – nicht bloß die Recyclingpapier-Variante der Imagebroschüre. Wer als PR- und Marketingleitung Glaubwürdigkeit herstellen will, muss mehr als Buzzwords liefern.
Die nackten Zahlen? In Oldenburg landet das Marketing-PR-Management selten im Bereich der ganz großen Agentur-Gehälter – wer einen Einstieg sucht, sollte mit 3.400 € bis 4.200 € rechnen, die erfahrenen Kräfte bewegen sich gern in Richtung 4.800 € bis 6.400 €. Je nach Größe und Branche des Unternehmens kann es auch sprunghaft nach oben gehen, aber: Fix ist hier wenig. Manche€ Start-ups zahlen erst klassisch, wenn die Finanzierung steht, bei Traditionsfirmen heißt es zuweilen „Gehalt gegen Loyalität“. Ein bisschen Glück – oder vielmehr Verhandlungsgeschick – gehört im Nordwesten eben dazu.
Manchmal frage ich mich, ob Menschen, die sich für diesen Beruf entscheiden, mit einer gewissen regionalen Erdung ausgestattet sind. Man muss sich schon zutrauen, im Alltag nicht nur Werbewelten, sondern auch Standpunkte zu vermitteln – gegenüber der eigenen Geschäftsführung ebenso wie externen Gruppen, die von Crossmedia-Plot bis traditioneller Pressearbeit alles abdecken wollen. Die eigentlichen Herausforderungen entstehen oft im Kleinen: Plötzliche Krisenkommunikation wegen einer Produktionspanne, verschiedene Generationen im Team, die unterschiedlich ticken – oder der Moment, wenn nach langem Taktieren am Ende doch ein handfester Kompromiss her muss. Weiterbildung in neuen digitalen Tools? Gehört dazu, aber Hand aufs Herz, es ist nie genug. Wirklich innovativ bleibt, wer bereit ist, sich immer wieder neu zu fragen: Wo liegt jetzt eigentlich noch der Unterschied zwischen Haltung und Heuchelei? Keine leichte, aber eine reizvolle Aufgabe – jedenfalls für diejenigen, die bereit sind, Oldenburg nicht bloß als Station, sondern als Revier zu sehen.
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