THOST Projektmanagement GmbH | 38640 Goslar
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Baugenossenschaft Wiederaufbau eG | 38100 Braunschweig
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Eigentlich wollte ich nie „Leitung“ werden. Klingt nach Dienstbesprechung und PowerPoint ohne Herz. Tja. Nun sitze ich da, räume WhatsApp-Sprachnachrichten und Stakeholder-Papierlagen durcheinander, irgendwo zwischen Altstadt-Flair und Instagram-Algorithmus. Wer sich für die Rolle des Leiters im Marketing PR in Magdeburg interessiert – nicht zu verwechseln mit dem ewigen Abteilungsleiter in Behördenfilz –, dem sei gesagt: Hier wird nicht nur an Stellschräubchen justiert, hier kocht manchmal der ganze Kessel über. Und das meine ich durchaus augenzwinkernd.
Der Job ist ein Irrgarten, sicher. In Magdeburg, zwischen Traditionsbetrieben von Erneuerbare-Energien-Start-ups und dem, was hier als Mittelstand durchgeht, ist Marketing weniger Glamour als harte Kleinarbeit. Ein digitaler Lauf mit Steinen im Schuh. Was viele unterschätzen: Wer als Einsteiger schon an präzisen Markenbotschaften tüftelt, erwartet einen strukturierten Markt – dabei regiert gerade in der Elbestadt oft noch das Bauchgefühl, gepaart mit herrlich schnoddriger Kommunikationsfreude der alten Schule. Regionalität zählt; hippes Agentur-Vokabular beeindruckt hier kaum jemanden, aber ein solides Konzept, das die Werte von Stadtgeschichte, Wandel und Technologiedurst einbindet, hat gute Karten.
Das Aufgabenfeld? So weit wie der Magdeburger Himmel im Herbst. Strategie, Budget und Kampagne liegen selten still. Überall lauern Zielgruppen, die bis gestern nicht mal auf dem Schirm waren: Pflegekräfte auf Jobsuche, Studierende aus ganz Mitteldeutschland, der Handwerksbetrieb mit Social-Media-Ambitionen – und dann natürlich die Wirtschaftsförderer, die erwarten, dass die neue Stadtmarke auf Zeitschriftenrückseiten und jedem regionalen Firmenevent strahlt. Sind die Ressourcen knapp? Höchstwahrscheinlich. Aber es wird gefordert: Innovationsgeschwindigkeit mit Bodenhaftung. Klar, das schlaucht. Es gibt Abende, da fragt man sich, ob der Mix aus KPI-Excel und Content-Kreativität überhaupt je zu balancieren ist.
Man kann die Gehaltsfrage nicht ignorieren, auch wenn das zu oft mit einem Schulterzucken abgetan wird. Wer am Anfang steht, muss in Magdeburg mit spitzem Bleistift rechnen: 2.900 € bis 3.200 € – das bewegt sich auf dem Schraubstock zwischen Angebot und Nachfrage, Fachkräftemangel und Budgetrealität. Wer Erfahrung mitbringt, knabbert durchaus an der 4.000 €-Marke, oft aber nur, wenn komplexe Projekte und echte Personalführung anstehen. Nicht üppig, aber auch keine Tristesse. Gerade im Vergleich mit größeren ostdeutschen Städten wirkt Magdeburg auskömmlich – wobei das Lebensgefühl (und die warmherzige Dickköpfigkeit der Einheimischen) oft mehr wiegt als Rang oder Titel.
Wie gelingt der Anschluss? Veränderungen werden nicht im Elfenbeinturm beschlossen, sondern im Dialog mit Menschen, die sich mit Stadtidentität, Digitalisierung und gesellschaftlichem Bewusstsein ehrlich beschäftigen. Wer sich als Berufseinsteiger oder Wechselwilliger vor Ort orientiert, sollte nicht den nächsten Marketing-Hype jagen, sondern kritisch hinterfragen: Wie tickt die Region wirklich? Welche Themen machen lokale Medienherzen weich? Digitalisierung ist hier kein Selbstzweck, sondern Werkzeug für Verständlichkeit und Gemeinsinn. Weiterbildung? Pflicht – sonst watschelt man rastlos der Entwicklung hinterher. Und dass die Vielstimmigkeit der Magdeburger Szene manchmal lauter ist als jede orchestrierte Kommunikationsstrategie, tja, das gehört zum Handwerk. Oder zählt das schon zum Abenteuer?
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