Leiter Marketing PR Jobs und Stellenangebote in München
Beruf Leiter Marketing PR in München
Wer steuert heute das Bild der Marke? Ein Blick auf den Alltag als Leiter Marketing PR in München
Manchmal frage ich mich: In welcher Welt lebt eigentlich, wer sich eine Marketing- oder PR-Leitung in München als Dauerfigur auf Digitalbühnen oder als Gala-Gast vorstellt? Nein, die Wirklichkeit hat etwas von den sprichwörtlichen Eisenbahnerzeiten: Viel Stellwerk, manche Weiche, seltene Überholungen, ab und an ein maroder Prellbock. Wer heute in München das Steuer im Marketing- und PR-Haus übernimmt, navigiert weder gemächlich noch glamourös – sondern eher so, als gelte es, sechs Baustellen gleichzeitig vom nächsten Platzregen zu retten.
Spagat zwischen Strategie und Tagesgeschäft: Was wirklich zählt
Die Jobbezeichnung „Leiter Marketing PR“ weckt Erwartungen: Kreativität, Kommunikationsstärke, strategisches Geschick. Doch was steckt nun konkret dahinter? Wer überlegt, auf diese Rolle zu wechseln oder gar frisch einzusteigen, sollte wissen: Es geht um mehr als den roten Teppich oder ein paar hippe Kampagnen. Das Tagesgeschäft gleicht eher einem Balanceakt mit wackelndem Seil – Koordination von Produktkommunikation, Eventplanung, Social-Media-Management und interner Kommunikation. Und das meist parallel. (Nein, das ist keine Übertreibung. Wer hier arbeitet, weiß genau, dass To-do-Listen gern im Stundentakt mutieren.)
Münchner Besonderheiten: Zwischen Tradition und Disruption
Was viele unterschätzen: Die bayerische Landeshauptstadt hat ihre ganz eigenen Spielregeln. Einerseits alteingesessene Weltmarktführer mit langer PR-Tradition, anderseits ein brodelndes Start-up-Feld, in dem über Nacht Kampagnen viral gehen (oder an der Weißwurst-Philosophie scheitern). Kunst, Technologie, Design – alles drängt sich dicht an dicht, und irgendwie wird erwartet, dass man als Leitung stets den richtigen Ton findet, egal ob für das Familienunternehmen aus Giesing oder den Tech-Accelerator im Werksviertel. Der Spagat zwischen Hochglanz und Handwerk – das ist in München keine Redensart, sondern Teil der DNA.
Verantwortung wächst mit der Digitalkultur – und der Druck auch
Es wäre gelogen, würde man behaupten, der Job sei heute noch derselbe wie vor fünf Jahren. Mit dem Strukturwandel in der Medienlandschaft, der Verschränkung von PR, Social Media und datengetriebenem Marketing, wächst die Verantwortung. Markenimages entstehen in Sekunden – oft außerhalb klassischer Medien. Krisen fallen über Nacht vom Himmel; mit Glück hat man einen Notfallplan. Ein Leitfaden reicht nicht mehr, Datenkompetenz und Mediengespür sind gefragt. Und plötzlich wird der eigene Posteingang zum Härtetest für Kurzentschlossenheit. Ist das nervenaufreibend? Sicher. Aber auch genau das, was den Reiz der Position ausmacht. Manchmal wünsche ich mir dennoch, der Tag hätte 27 Stunden.
Gehalt und Perspektiven: Sattes Budget, hohe Erwartungen
Wenig überraschend: In München rangieren die Gehälter für die Leitung im Marketing PR am oberen Rand der Skala. Wer als Berufseinsteiger einsteigt, dürfte je nach Unternehmensgröße und Branche zwischen 3.800 € und 5.200 € kalkulieren. Fachkräfte mit digitalem Background – und davon sind in München nicht wenige gefragt – gehen nicht selten mit 5.300 € bis 7.000 € nach Hause, leitende Verantwortliche in großen Unternehmen sogar mit 7.100 € bis 10.000 €. Und das, ohne dass Überstunden oder Wochenend-Präsenz extra bezahlt werden. Die Luft nach oben? Vorhanden, aber dünn: Besser bezahlt wird selten, dafür werden Skills und Stressresistenz deutlich mehr gefordert als andernorts. Persönliche Weiterentwicklung findet – das kann eine positive wie bittere Wahrheit sein – eher on the job statt, passend zum Münchner Tempo.
Fazit? Es bleibt ein Abenteuer mit Gegenwind.
Wer in München ins Marketing PR-Management einsteigt, landet nicht auf dem Schleudersitz, aber eben auch nicht im Ohrensessel. Die Erwartungshaltung ist hoch, die Ressourcen sind zwar respektabel – aber nie ganz ausreichend, wenn es spannend wird. Wer Lust auf lauwarmes Branchenwasser hat, sollte anderswo suchen. Wer gestalten, improvisieren und kämpfen mag – der ist hier durchaus richtig. Und abends, wenn die letzte Mail verschickt ist und ein weiterer Tag zwischen High-Speed und Traditionsbewusstsein zu Ende geht, kommt dann schon manchmal dieses Gefühl: Uff. War schon wieder alles dabei.