Bauerfeind AG | Zeulenroda-Triebes
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GCP – Grand City Property | 10115 Berlin, Brandenburg an der Havel, Magdeburg, Hannover, Hamburg, Dortmund, Düsseldorf

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Als jemand, der sich vor nicht allzu langer Zeit selbst auf den steinigen Pfad in die Welt des Marketings gemacht hat und heute gelegentlich einen Blick in offene Bürotüren wirft, bleibt mir eine Beobachtung: Die Rolle des Leiters Marketing PR ist mehr als das Jonglieren mit Slogans, Werbebudgets und Pressemitteilungen. Das klingt nach Binsenweisheit, aber – Hand aufs Herz – viele Berufseinsteiger, Wechsler oder Sehnsüchtige, die mit glänzenden Vorstellungen von Networking-Glitzer in den Hallenser Agenturalltag stolpern, erleben rasch den Pragmatismus der hiesigen Wirtschaft. Und, ob man es nun als Herausforderung oder Reiz empfindet: Gerade in Halle, im Schatten von Leipzig, abseits der ganz grellen Metropolen-Scheinwerfer, ticken die Regeln eben anders.
Hinter der Jobbezeichnung versteckt sich ein Mix aus Strategie, Kreativität und – in guten Momenten – milder Diplomatie. Man handelt zwischen regionalen Mittelstandsunternehmen und internationalen Playern, koordiniert Kampagnen, entwickelt Marken, steuert Kommunikationskrisen und sorgt für Sichtbarkeit in einer Stadt, die manchmal unterschätzt wird. In Halle, das sei gesagt, müssen Marketing-Chefinnen und -Chefs alles draufhaben: von Social Media über klassische PR bis hin zu Strategie und Change Management. Klingt nach eierlegender Wollmilchsau – und ja, ein bisschen ist es das auch.
Tja, die klassische Antwort wäre: betriebswirtschaftliches oder kommunikationswissenschaftliches Studium, mehrere Jahre Erfahrung in leitenden Positionen und ein sicheres Auftreten. Aber Hallenser Realität: Viele wachsen rein. Wer sich blitzschnell in neue Trends fuchst, regionale Eigenheiten kennt, ein Gespür fürs politische Klima hat und trotzdem auch den Mut besitzt, Altbewährtes zu hinterfragen, wird gebraucht – dringend sogar. Die Übergänge zwischen Marketing, PR und oft auch Personalentwicklung sind in manchen Unternehmen so fließend wie die Saale nach Dauerregen. Wer glaubt, das Geschäft funktioniere überall gleich, irrt. Lokalkolorit, Werbeetat und Unternehmenskultur bestimmen das Spielfeld. Da kann man am Montag mit einer klassischen Imagekampagne anfangen und am Freitagnachmittag einen Social-Media-Sturm ausbaden, der so in keiner Lehrbuchfolie steht.
Ach, das liebe Geld. Hier ist Ehrlichkeit angebracht statt Prospektprosa: Wer in Halle als Leiter Marketing PR einsteigt, kann mit einem monatlichen Gehalt zwischen 3.600 € und 4.800 € rechnen, bei gestandenen Profis mit Branchenerfahrung und Verantwortung für größere Teams oder Etats sind sogar 5.200 € bis 6.500 € möglich. Das ist solide, meist aber knapp unter Großstadt-Niveau. Manche Unternehmen locken mit Benefits, manche eher mit familiärer Unternehmenskultur. Wer von der großen Leipziger Agentur kommt, merkt: In Halle zählt der Mittelstand, oft inhabergeführt, manchmal nicht ganz so changefreudig, aber bodenständiger (auch beim Gehaltsgespräch).
Viele unterschätzen, wie regional geprägt das Geschäft in Halle ist. Klingt wie ein Klischee, ist aber Alltag: Was in Berlin als disruptiv gefeiert wird, sorgt hier mitunter für hochgezogene Augenbrauen. Einflussreiche Unternehmen, Forschungseinrichtungen, städtische Innovationsprojekte und ein wachsender Dienstleistungssektor bestimmen den Rhythmus. Das verlangt Fingerspitzengefühl – man erklärt Innovation manchmal doppelt, tritt Netzwerke behutsam aus oder entwickelt cutomized Content, der auf hallesche Eigenheiten eingeht. Apropos: Der Trend zu nachhaltigem Stadtmarketing, Digitalisierung und Employer Branding schwappt langsam, aber sicher über die Saale. Wer sich hier früh einarbeitet, wird zum gefragten Alleskönner – vorausgesetzt, man bleibt nah dran.
Wirklich: Wer als Leiter Marketing PR in Halle (Saale) einsteigen oder wechseln will, braucht Nerven – und Begeisterung für wechselvolle Aufgabenfelder. Die eine perfekte Karriereformel gibt es ohnehin nicht. Braucht es auch nicht. Am Ende entscheidet man immer noch selbst, ob man ein schwankendes PR-Boot sicher in den Hafen bringt oder versucht, in einer festgefahrenen Unternehmenslandschaft einen frischen Wind zu entfachen. Mal klappt’s, mal nicht. Aber langweilig wird’s sicher nicht – und darauf kommt es doch irgendwo an.
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