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Wer sich als Lebensmittelkontrolleurin oder -kontrolleur aufs Stuttgarter Pflaster wagt, merkt rasch: Hier wimmelt es von Gegensätzen. Gourmettempel neben Schnellimbiss, Bio-Handel, Weinfest, schwäbischer Traditionsbäcker – mittendrin die unsichtbare Hand der Kontrolle. Man sagt, der Job sei was für „Erbsenzähler“. Stimmt vielleicht. Aber: Wer in den Beruf startet, merkt schnell, wie vielfältig die Aufgaben sind – und, dass nüchternes Abhaken von Checklisten kein Selbstzweck ist.
Zugegeben, manchmal brütet man sich durch Paragrafen, die einem den Feierabend verhageln könnten. Die Grundlage: das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, Hygienevorschriften, und dann die EU-Verordnungen, deren Dicke an den Brockhaus erinnert. Wer da den Überblick behält, verdient meinen Respekt. Und dann vor Ort: Das Brötchen liegt mit zu wenig Abstand zum Schinken, die Kühllagerung knapp drüber, die Warteschlange reicht leicht bis zur Straße. Da fängt das eigentliche Handeln an – Fingerspitzengefühl versus knallharter Gesetzeslage.
Die Realität in Stuttgart? Eine Stadt in Bewegung, multikulturell, immer noch ein bisschen schwäbisch verschroben. Besonders nach Corona und in Zeiten von Lieferdiensten boomt das Geschäft – und die Herausforderungen. Vegane Start-Ups werfen Produkte auf den Markt, die regulatorisch erst einmal eingeordnet werden wollen. Fragen über Allergene, Novel Food, unverpackte Waren, Kennzeichnung, Nachhaltigkeit – heute bleibt nichts liegen. Es landet alles auf dem Tisch der Kontrolleure. Schnell wird klar: Man ist Vermittler, Diplomatin, manchmal auch Puffer für das, was Gesellschaft und Politik an Forderungen produzieren.
Nicht selten hört man: „Ist das denn noch normal bezahlt?“ – Nun ja, das Einstiegsgehalt liegt bei rund 2.800 €, wobei in Stuttgart mit Wohnungsmangel und Lebenshaltungskosten nach oben Luft bleibt – oft sind 3.200 € bis 3.600 € erreichbar, mit Erfahrung auch ein bisschen mehr. Klingt nach solider Sicherheit, ist im Vergleich zur Verantwortung aber kein Geldregen. Übrigens: Wer aus anderen Berufen wechselt, etwa aus dem Labor- oder Lebensmittelfach, merkt schnell – es ist weniger reine Theorie, mehr Zwischenmenschliches gefragt. Die einen freut‘s, die anderen verwirrt‘s.
Eine Sache noch, bevor ich es vergesse: Das Bild vom ewigen Kontrolletti, der den Gastronomen anschmipft und Proben mit der Lupe begutachtet, stimmt nur zur Hälfte. Wichtiger ist, was nicht immer sichtbar ist: Prävention. Beratung. Die Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Verbraucher, Stadtverwaltung. Manche sagen: ein Spagat. Ich finde, manchmal fühlt es sich eher wie ein Ritt auf der Rasierklinge an. Fehler – ob eigene oder fremde – tragen immer ein „Was-wäre-wenn“ im Rucksack. Kleine Nachlässigkeiten werden im Zweifel aufgebauscht, und wenn mal was schiefgeht – seien wir ehrlich – dann ist die öffentliche Kritik harscher als bei anderen Berufen in der Verwaltung.
Was bleibt? Ein Beruf, der fordert – fachlich, menschlich, manchmal auch nervlich. Man muss leise warnen können, ohne gleich Panik zu stiften. Einen kühlen Kopf behalten – auch, wenn beim Bäcker hinterm Tresen das große Schwitzen ausbricht. Aber: Die Chance, für etwas zu sorgen, das so elementar ist wie das tägliche Brot – im wahrsten Sinne. Wer das nicht als Privileg, sondern als Bürde sieht, wird’s auf Dauer schwer haben. Bleibt in Bewegung, seid neugierig, lasst euch nicht zu schnell die Freude am Detail nehmen. Oder, wie meine alte Kollegin sagt: „Man schmeckt den Unterschied – manchmal auch ohne Probe.“ Stuttgart bleibt hungrig. Die Kontrolle auch.
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Lebensmittelkontrolleur/in (w/m/d)
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Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung als Lebensmittelkontrolleur/-in (m/w/d) und Führerschein Klasse B erforderlich. Sichere PC-Kenntnisse im Office-Paket sowie fachspezifische Software wie LÜVIS von Vorteil. Hervorragende Kommunikationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick in Konfliktsituationen essenziell. Gutes Planungs- und Organisationsverhalten sowie ausgeprägte Teamfähigkeit unentbehrlich. Bereitschaft zur Arbeit außerhalb der üblichen Arbeitszeiten und gelegentliche Nutzung des privaten Pkws mit Wegstreckenentschädigung erforderlich. Abschluss als Meister/in oder Lebensmitteltechniker/in mit staatlicher Abschlussprüfung oder abgeschlossenes Fachhochschul- oder Hochschulstudium im Bereich Verkehr mit Lebensmitteln oder Bedarfsgegenständen. Selbstständiges Arbeiten, hohe Leistungsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität und Teamfähigkeit erforderlich.