Sachsenmilch Leppersdorf GmbH | 04416 Wachau
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
frischli Milchwerk Weißenfels GmbH | Weißenfels
Burgenlandkreis Der Landrat | Weißenfels
Sachsenmilch Leppersdorf GmbH | 04416 Wachau
frischli Milchwerk Weißenfels GmbH | Weißenfels
Burgenlandkreis Der Landrat | Weißenfels
Was heißt es, als Lebensmittelkontrolleurin oder -kontrolleur in Leipzig tatsächlich tätig zu werden? Wer aus einer anderen Richtung kommt, fragt sich oft: Staubtrockene Vorschriften, tagelang Formulare – und den lieben langen Tag übelgelaunte Köche zurechtweisen? Ich kann nur sagen: Dieser Beruf ist ein schräger Hybrid aus akribischer Detektivarbeit, menschlichem Feingefühl und manchmal, ja, dem banalen Blick in die Ecken, die kein Besucher zu Gesicht bekommt. Das Bild von der Paragraphenschleuder – das hält sich selbst unter Fachkollegen hartnäckig. Aber es trifft den Kern nicht. Wenigstens nicht in Leipzig, wo der Alltag einer Lebensmittelüberwachung eigenwillig „ostdeutsch“ und erstaunlich vielschichtig ist.
Kaum jemand spricht offen darüber, wie eng hier in der Messestadt Tradition und Fortschritt beisammenliegen. Die Dichte an Imbissen, Bäckereien, Apotheken mit Naschwerk, bio-veganen Cafés sowie internationalen Supermärkten ist bemerkenswert. Kurz: Wer als Neuankömmling in diesem Fach loslegt, landet im Schmelztiegel von Altbauromantik und globalen Food-Trends. Für Berufseinsteiger ist das ein doppeltes Abenteuer: Einerseits gibt es „ganz klassische“ Betriebe gregorianischer Redundanz. Braugasthäuser, Bäckerei-Juwelen, uralte Gewürzläden – hier trifft man auf Inhaber, die sich lieber die Hand abhacken würden, ehe sie ihre Herstellgeheimnisse teilen. Andererseits zieht Leipzig mit Start-ups, nachhaltigen Märkten oder asiatischen Grillständen die nächste Generation von Food-Künstlern an. Ordnung schaffen, ohne Altbewährtes zu zertrampeln – das ist, unter uns gesagt, oft die größere Herausforderung als das schlichte Nachweisen von Keimen im Küchenlappen.
Was viele unterschätzen: Man lebt zwischen Alarmismus und Routinebewältigung. Klingt widersprüchlich, fühlt sich aber genau so an. Es gibt Wochen, da springt man gefühlt alle 20 Minuten zwischen veganer Tofumanufaktur, Großküche im Plattenbau, Kebab-Laden in Grünau und importverrücktem Asia-Markt hin und her – mit halbem Ohr stets bei den aktuellen Gesetzesänderungen, nicht zu vergessen. Kaum ein Tag, an dem nicht eine Verordnung oder digitale Überwachungstools „mal wieder“ justiert wurden. Digitalisierung, so wird hier gern gesagt, wird spätestens dann ernst, wenn ein Tablet auf fettigen Fliesen ausrutscht oder die neue Software den Akku am Mittag leer saugt. Vielleicht liegt hier eine der größten Stolperfallen – wenigstens für Newcomer: Zwischen Paragrafengefummel und Dokumentationspflichten die Augen für das Wesentliche nicht zu verlieren. Es reicht nicht, Haken zu setzen; manchmal muss man der Spur kleiner Details nachgehen – selbst wenn die Eingabemaske gerade meckert.
Apropos Frust und Euphorie – immerhin: Die Bezahlung ist für sächsische Verhältnisse ordentlich. Je nach Hintergrund (Stichwort: geprüfte/r Lebensmittelkontrolleur/in, Vorbildung als Lebensmitteltechnologe oder Fachkraft aus den Umweltbehörden) beginnt die Vergütung in Leipzig meist bei 2.800 € im Monat. Mit steigender Berufserfahrung und Verantwortung steigen die Beträge, oft auf 3.200 € bis 3.600 € – auch mal darüber, besonders wenn Zusatzaufgaben übernommen werden. Das ist nicht reich, aber im Leipziger Vergleich richtig solide. Zumal: Die Sicherheit, in einer öffentlich-rechtlichen Behörde fest angestellt zu sein, hat eben einen Wert. Überstunden? Selten glamourös, häufiger Realität – und auch die Wochenendkontrolle beim Stadtfest oder auf dem Weihnachtsmarkt ist kaum auszuschließen.
Kann man sich da auf Leipzig verlassen? In gewissem Sinn schon. Das Netzwerk aus selbstbewussten Kolleginnen (die meisten sind tatsächlich Frauen – und selten auf den Mund gefallen), kurzen Wegen zur Behörde und dem gesunden Selbstbewusstsein einer wachsenden Stadt prägt das Arbeiten hier. Weiterbildungsmöglichkeiten? Mehr als angenommen. Von betrieblicher Schulung zu Allergenen bis zum intensiven Seminar über Lebensmittelkriminalität, die Bandbreite wächst – auch digital, wenn’s denn mal stabil läuft. Ich sage es mal so: Wer dynamische Alltagskultur sucht, den Blick für Details nicht verloren hat und keine Panik vor Entscheidungen im Graubereich bekommt, kann in Leipzig zwischen Kontrollen und Kollegenaustausch einen ziemlich unberechenbaren, aber sinnvollen Job finden. Sicher, die Bürokratie nervt zeitweise – und manchmal fragt man sich, ob es wirklich auf die dritte Kommastelle ankommt. Doch am Ende? Bleibt das Gefühl, Teil einer Stadtentwicklung zu sein, bei der Sicherheit auf dem Teller und Wandel auf dem Tisch liegen. Und das ist – ehrlich gesagt – mehr, als ich anfangs erwartet hätte.
Das könnte Sie auch interessieren
Lebensmittelkontrolleur/-in (m/w/d)
Stadt Leipzig | 04103 Leipzig
Wir suchen eine/n Lebensmittelkontrolleur/in (m/w/d) für das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt in Leipzig. Als Teil des Dezernates Umwelt, Klima, Ordnung und Sport ist das Amt für die Lebensmittelüberwachung und Kontrolle im Stadtgebiet sowie im Bereich Tiergesundheit und Tierschutz zuständig. Die Abteilung Lebensmittelüberwachung führt Kontroll- und Vollzugsmaßnahmen durch, dokumentiert und berichtet darüber, berät Verbraucher und Unternehmen und unterstützt bei Verfahren. Voraussetzungen für die Stelle sind ein Abschluss als Lebensmittelkontrolleur/in, Kenntnisse im Lebensmittelrecht, Verwaltungsrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht sowie gute Kommunikationsfähigkeiten und Belastbarkeit. Die Stelle ist unbefristet und wird nach Entgeltgruppe 9a TVöD vergütet. Bewerbungen können über das Online-Bewerber-Portal auf www.leipzig.de/stellenangebote eingereicht werden.