unitrans Hauptvogel GmbH | 01067 Dresden
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Diehl Defence GmbH & Co. KG | 66620 Nonnweiler
Zimmermann-Graeff & Müller GmbH | Zell (Mosel)
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Morgens, sieben Uhr, Saarbrücken. Die Kaffeemaschine rattert, draußen rollen die Spediteure an, drinnen surren die Gabelstapler. Als Lagerdisponent geht einem da selten der Kaffee aus – eher die Zeit. Schaltest du den Computer ein, hast du schon die erste Lkw-Ladung im Hinterkopf, die gestern stecken geblieben ist, irgendein Ersatzteil wartet noch im Zollfestlager, der Kunde ruft an. Und die Kollegin vom Wareneingang fragt, wo denn der Lieferschein abgeblieben ist. Von Null auf Hundert, jeden Tag. Aber ehrlich: Wer einen Job will, der so vorhersehbar ist wie der Wetterbericht im Saarland – der wird hier nicht glücklich.
Fakt ist: Die Funktion des Lagerdisponenten wird gern unterschätzt – von außen. Klar, es klingt im ersten Moment nach reiner Büroarbeit: Terminkoordination, Lieferscheine, Lagerbestände nachhalten. In Wahrheit ist es ein Mischmasch aus Organisation, handfesten Entscheidungen und – ich will nicht lügen – permanenter Nervenkitzel. Vor allem hier in Saarbrücken, zwischen Grenzverkehr, Industriegelände und mittelständischen Logistik-Dienstleistern. Was viele nicht auf dem Schirm haben: Es gibt eine erstaunliche Bandbreite vom produzierenden Mittelstand über Großhändler bis zum spezialisierten Automotive-Zulieferer, die alle ziemlich eigene Spielregeln haben.
Wenn ich an die täglichen Fragestellungen denke – da reicht das Spektrum vom sturen Beharren des Lagerverwalters („So haben wir das immer gemacht!“) bis zum IT-Glitch im Warenwirtschaftssystem. Oder man jongliert mal eben mit drei Sprachen, weil irgendein Lkw-Fahrer aus Lothringen die neue Rampe nicht findet. Saarbrücken lebt ja vom Grenzübergang, da sind Englisch, Französisch und ein bisschen Italienisch keine Exoten. Die neuen Softwaretools kommen natürlich noch dazu – von SAP-Add-ons bis hin zu scannergestützten Echtzeitprozessen. Wer den Umgang mit Technik nicht scheut, bekommt gerade in den letzten Jahren viel zu spielen; Fehler machen inklusive. Und trotzdem: Ohne klaren Kopf und Nerven wie Drahtseile geht’s nicht.
Kommen wir zum Punkt, der vermutlich die meisten interessiert: Was bleibt denn am Monatsende? Wer in Saarbrücken als Einsteiger ins Lager disponiert, landet meist zwischen 2.500 € und 2.800 €. Fachkräfte mit einigen Jahren Erfahrung kommen je nach Verantwortungsbereich auch mal auf 3.000 € bis 3.500 € – der Unterschied ist spürbar, auch beim Thema Überstunden und Schichtzuschläge. Aber Geld ist, mal ehrlich, nur eins von mehreren Kriterien. Ich habe schon erlebt, dass Kollegen lieber eine familiäre Teamatmosphäre im kleinen Saarbrücker Betrieb vorziehen als zweihundert Euro mehr bei einer anonymen Spedition am Stadtrand.
Saarbrücken hat in puncto Weiterbildung durchaus was zu bieten. Logistische Zusatzqualifikationen, Seminare zu moderner Lager-IT oder auch Schulungen für Gefahrgut und Zollabwicklung werden regelmäßig angeboten – teilweise bei regionalen Bildungsträgern, teils direkt von Unternehmen aus der Industrie- und Handelslandschaft. Aber Hand aufs Herz: Ohne Eigenantrieb bleibt’s bei der Theorie. Was ich gemerkt habe: Wer seine Aufgaben auch mal hinterfragt, Prozesse kritisch unter die Lupe nimmt oder sich freiwillig in neue Themen stürzt, bleibt im Geschäft. Und das ist – bei allem Wandel – das eigentliche Kapital eines guten Lagerdisponenten: den Überblick behalten, wenn andere schon die Nerven schmeißen.
Ob ich den Job einem Berufseinsteiger empfehle? Tja, so eindeutig ist das selten. Es hängt davon ab, wie stark die eigene Kombi aus Pragmatismus, Belastbarkeit und genug Neugierde auf technische Neuerung ausgeprägt ist. Saarbrücken ist nicht Hamburg, aber genau deshalb findet man hier inmitten von Grenzverkehren, Knotenpunkten und alten Hallen seinen eigenen Takt im Tohuwabohu der Logistik. Manchmal denkt man am Feierabend: Heute war’s ein bisschen zu viel. Aber dann, beim zweiten Kaffee, wundert man sich, wie viel man bewegen kann – wortwörtlich und im übertragenen Sinn.
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