Etex Germany Exteriors GmbH | 69117 Heidelberg
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DAW SE | Ober-Ramstadt
Peter Kwasny GmbH | Gundelsheim (Württemberg)
MÜNZING CHEMIE GmbH | 74072 Heilbronn
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Wer sich für den Beruf des Lacklaboranten entscheidet, landet selten zufällig in diesem Metier. Es zieht jene an, die den Spagat zwischen Messzylinder und Farbpigment nicht nur aushalten, sondern irgendwie genießen. Gerade in Würzburg, wo die industrielle Tradition vergleichsweise oft im Schatten der Weinstöcke steht, ist der Lacklaborant ein kleiner Exot mit überraschend sicheren Perspektiven. Oder – sagen wir – einer, der sich in einer Nische eingerichtet hat, die oft übersehen wird, aber umso interessanter ist, wenn man sie erst mal gefunden hat.
Ein Arbeitstag im Lacklabor beginnt selten spektakulär. Wer Actionfilme liebt, wird enttäuscht. Die Realität: Schürze an, Handschuhe über, dann knistert das Papier der Prüfanweisung. Ein Klassiker aus dem Repertoire: Viskositätsmessung. Das klingt trocken, ist es aber nicht, wenn man bedenkt, wie eine falsche Mischung den späteren Lack völlig ruiniert. Und das ist der Unterschied zum Handwerk draußen beim Maler: Hier zählt keine schnelle Fläche, kein freundlicher Plausch auf der Baustelle. Hier zählt Mikrogrammgenauigkeit und die Fähigkeit, Geduld wie ein Stück Brot im Schrank zu lagern. Wer meint, das wäre langweilig, hat noch nie erlebt, wie sich ein neuer Pigmenttyp in der Probe verhält. Manchmal ist es, als hätte man einen störrischen Esel im Becherglas.
Würzburg ist für Lacklaboranten übrigens kein schlechter Ort. Zwar ist die Stadt nicht das rauchende Industrieherz Bayerns, aber doch eine Region, in der sich namhafte Chemieunternehmen, Mittelständler und auch Automobilzulieferer strategisch klug platziert haben. Viele denken zuerst an Wein, Tourismus oder Hochschulen, aber längst sind Firmen wie die regionalen Lackproduzenten oder Zulieferer aus der Beschichtungstechnik hier fest verwurzelt. Was das heißt? Die Nachfrage nach Laborpersonal mit Sinn für präzises Arbeiten, aber auch dem Mut zum Selbstdenken, reißt nicht ab. Besonders in Zeiten, in denen Gesetze für Umweltschutz und Nachhaltigkeit den Lackierbetrieben das Leben schwer – oder, je nach Sichtweise, spannend machen. Mich stößt es manchmal an, wie sehr Laborleute plötzlich von Politik, Umweltcampus und Regulierungsteam in eine Beraterrolle gedrängt werden – als wären wir Teilzeit-Ökotoxikologen.
Geld. Ein sensibles Thema, das in Würzburg immerhin nicht völlig tabuisiert wird. Das Einstiegsgehalt für Lacklaboranten bewegt sich meist zwischen 2.600 € und 2.900 € – je nach Größe und Tarifbindung des Betriebs. Nach einigen Jahren und mit Spezialwissen, etwa im Bereich Korrosionsschutz oder UV-stabiler Pigmente, sind 3.100 € bis 3.700 € durchaus realistisch. Freilich, das wird nie den Glamour haben wie das Honorar eines Rechtsanwalts um die Ecke. Aber man kann sich in Würzburg ein durchaus solides Leben leisten. Vorausgesetzt, man mag das Bodenständige und erwartet nicht die Skyline-Gehälter der Metropolen. Hinzu kommt: Wer sich intern mit Weiterbildung – etwa zur Fachkraft für Analytik oder Gebindeprüfung – einsetzt, steigert die Aussichten und kann sich gern über den einen oder anderen Bonus freuen. Nicht riesig, aber wie sagt man: Kleinvieh macht auch Mist.
Was viele unterschätzen: Der Job ist alles andere als monochrom. Wer einmal erlebt hat, wie mit einer kleinen Veränderung im Dispersionstank die gesamte Charge kippt, spürt – Achtung, Pathos – das Herzklopfen des Forschens. Ach, und Digitalisierung ist auch kein bloßes Schlagwort mehr. Würzburger Labore setzen mehr und mehr auf automatisierte Prüfstraßen, digitale Farbmessung und Software-basierte Chargenverfolgung. Das mag den traditionellen Tüftler irritieren, aber auch herausfordern. Maschinen lesen keine Stimmungen zwischen den Pigmenten – noch nicht. Und genau dieses menschliche Fingerspitzengefühl bleibt der Lacklaborantenspezies in Würzburg mittelfristig vorbehalten. Wer also einen Job sucht, in dem penibles Arbeiten, Freude an Farbwelten und der stete Umbruch nebeneinander wohnen – dem wächst der weiße Laborkittel vielleicht schneller ans Herz, als gedacht.
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