Remmers Industrielacke GmbH | 49624 Löningen
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PETER/LACKE GmbH | 32120 Hiddenhausen
Hesse GmbH & Co. KG, Lacke & Beizen | Hamm (Westfalen)
BASF Coatings GmbH | Münster
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PETER/LACKE GmbH | 32120 Hiddenhausen
Hesse GmbH & Co. KG, Lacke & Beizen | Hamm (Westfalen)
BASF Coatings GmbH | Münster
Was macht man eigentlich als Lacklaborant in Osnabrück? Die Frage klingt vielleicht simpel, beinahe journalistisch-übermütig. Doch wer einmal hinter die Türen der Labore hier im Osnabrücker Land geblickt hat, wird merken: Es ist ein Berufsfeld, das weniger im Scheinwerferlicht steht, dafür aber zwischen Reagenzglas, Dispergiermaschine und Qualitätsprotokoll tagtäglich an der lokalen Industrie dreht. Und ja, Osnabrück ist in dieser Disziplin keine Fußgängerzone deutschtümelnder Durchschnittlichkeit – hier ist Chemie mehr als nur das Rückenwirbelknirschen im Physikunterricht.
Kern der Sache: Lacklaboranten entwickeln, prüfen und optimieren jene farbigen Flüssigkeiten, die später etwa Landmaschinen widerstandsfähig machen oder Türen wetterfest überdauern lassen. Klingt technokratisch? Mag sein. Aber faktisch arbeiten Fachkräfte in Osnabrück oft mitten im Produktionsherz einer Region, in der Farben, Beschichtungen und Speziallacke einen relevanten Anteil an der industriellen Wertschöpfung ausmachen. Die Herstellung von Lacken und Farben ist hier nicht selten eine Generationenangelegenheit: Einige Traditionsbetriebe, überraschend viele Mittelständler – die Spanne reicht von erdigen Spritzkabinen bis zum Hightech-Labor.
Man sollte aber keine falschen Vorstellungen pflegen: Der Alltag ist keineswegs purer Erfindergeist. Wer den Einstieg wagt, merkt schnell, dass Normprüfungen, Dokumentationen und wiederkehrende Testreihen Alltag sind. Selbstverständlich – die Versuchung, die Sache als Handwerk abzustempeln, liegt nah. Doch das trifft es nicht. Es ist eher eine Mischung aus technischer Präzision, Laboralltag und sprunghaften Momente von echtem Tüftlertum. Manchmal fast schon altmodisch bodenständig, dann wieder mit Blick auf Nanoeffekte und digitale Analyseverfahren. Nicht jede Probe, nicht jeder Farbton lässt sich am PC simulieren – anders als manch Digitalgläubiger vielleicht denkt. Wer hier arbeitet, entwickelt mitunter sogar einen wachen Geruchssinn für Aceton.
Die Anforderungen? Definitiv kein Zuckerschlecken. Ohne solides chemisches Know-how und Freude am systematischen Arbeiten wird man nicht glücklich. Für Umsteiger – etwa aus verwandten Berufen der Chemietechnik, aber auch aus der industriellen Fertigung oder Oberflächentechnik – bieten sich Chancen, solange die Bereitschaft zum Umdenken vorhanden ist. Verstehen, warum eine Pigmentierung aufbricht, woran es hapert, wenn ein Lack im Sprühtest versagt – das ist Know-how, das nicht in der Theorie, sondern mit der Zeit wächst. Vor allem echter Praxisbezug zählt hier, nicht Hochglanz-Philologie aus Lehrbüchern. Und, kleines Osnabrück-spezifisches Detail am Rande: Die direkte Nähe zu Betrieben aus der Fahrzeug-, Maschinenbau- oder Baustoffbranche sorgt für stabile Perspektiven, so spröde das Wort auch klingt.
Geldfragen. Unvermeidlich: Das Einstiegsgehalt nach Ausbildung pendelt sich in vielen Betrieben am Standort zwischen 2.400 € und 2.700 € ein. Klingt nüchtern – aber Luft nach oben gibt es für jene, die nicht in Routine auf Sparflamme verharren. In den spezialisierten Laboren, bei Erfahrung und besonderer Verantwortung, sind 3.000 € bis mitunter 3.500 € möglich. Wer meint, das sei schnöde Zahlenhuberei, täuscht sich: Immerhin ist der Preisdruck in der Lackindustrie real, aber die Nachfrage nach spezialisierten Fachkräften steigt, da digital unterstützte Prozesse die klassischen Laborkompetenzen eben nicht ersetzen. Wobei: Gehalt ist selten der einzige Grund hier zu bleiben – manche Kollegin schwört darauf, dass schlechte Tage wenigstens nach Terpentin riechen und nicht nach Powerpoint.
Worüber kaum jemand spricht, ist die Vielschichtigkeit dieses Berufsbildes. Zwischen Testverfahren nach DIN-Norm und schnellen Anpassungen für einen Sonderauftrag schlägt das Herz einer Berufsgruppe, die selten laut tönt – aber oft die Tür zum Innovationskeller einen Spalt offenhält. In Osnabrück zeigt sich das besonders: Verbundenheit zum Unternehmen, eine gewisse Westfalen-Sturköpfigkeit und der Wille, auch mal ein Quäntchen Kreativität gegen Widerstände zu setzen. Weiterbildung? Gibt’s natürlich. Oft intern, manchmal im Verbund mit Technikerschulen der Umgebung, selten im ganz großen Stil – und das macht fast den besonderen Charme aus: Kein Bling-Bling, aber solides Handwerk mit Sinn für Entwicklung, zwischen Schichtwechsel und Titrationskurve.
Kurzum – Lacklaboranten in Osnabrück stehen gefühlt immer ein bisschen im Schatten der ganz großen Branchenstars. Doch was viele unterschätzen: Hier entstehen Lösungen, die Alltag, Maschinenpark und manchmal sogar das Stadtbild prägen. Wer als Berufseinsteiger, Quereinsteiger oder einfach auf der Suche nach „echter Arbeit“ ist, findet in diesem Beruf mehr Tiefgang, als die glatte Oberfläche vermuten lässt. Man muss ihn sich nur trauen – und zwischendurch den Mut zum Nasenspülen mit Frischluft beweisen.
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