Mankiewicz Gebr. & Co. ( GmbH & Co. KG) | 20095 Hamburg
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Mankiewicz Gebr. & Co. ( GmbH & Co. KG) | 20095 Hamburg
Es gibt Berufe, die klingen nach staubiger Monotonie – Lacklaborant gehört nicht dazu. Zumindest habe ich den Eindruck: Nichts ist hier konventionell, schon gar nicht in Lübeck, wo Geschichte und Moderne aufeinanderprallen wie knallrote Grundierung auf weißem Testblech. Wer denkt, dass sich hinter dem Beruf des Lacklaboranten bloß eine verlängerte Farbmisch-Küche verbirgt, der irrt grundlegend. Es geht um viel mehr: analytische Akribie auf der einen Seite, anwendungsnahe Problemlösung auf der anderen – gewürzt mit einer Portion Forschergeist und dem ständigen Drang, sich weiterzuentwickeln. Warum ich das so sehe? Ein Streiflicht durchs Lübecker Laborleben gibt Antworten.
Wer als Berufseinsteiger oder auch – mal ehrlich – als erfahrene Fachkraft mit Wechselgedanken auf den Posten des Lacklaboranten in Lübeck schielt, merkt schnell: Die Anforderungen bewegen sich fernab von Fließbandroutine. Da geht’s ans Eingemachte: Formulierung von Lacken, Testung auf unterschiedlichste Oberflächen, mikroskopische Analysen, Viskositätsmessung… Das klingt erstmal nach Chemiesalon, aber eigentlich ist es eine Mischung aus Laboralltag und angewandtem Ingenieursdenken. Die Firmen setzen auf Präzision – aber auch auf die Fähigkeit, kreativ zu improvisieren. Lübeck ist da kein Hinterwäldler: Hier sitzen Mittelständler und einige Großen, die nicht nur Autos und Maschinen beschichten, sondern auch ganz spezielle Lösungen für Medizintechnik, Schiffsbau und – man glaubt es kaum – sogar Musikinstrumente entwickeln. Wer für alles offen ist, landet schnell beim Speziallack für Bratschenbögen oder antifouling Beschichtungen für Ostsee-Kutter. Das muss man mögen.
Natürlich – mit einem Einstieg in der Region kann man nicht überall gleich durchstarten. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt schwankt, je nach Betrieb und Tarifbindung, in Lübeck meist zwischen 2.600 € und 2.900 €. Ehrlich gesagt: Wer auf Porsche-Niveau schielt, sollte nebendran im Chemiepark Flensburg fragen. Aber die Arbeitsatmosphäre hat was – kleineres Team, kürzere Dienstwege, fachliche Nähe. Und diese berühmte hanseatische Gelassenheit, die auf den ersten Blick kühl wirken kann, sich aber relativ rasch in kollegialen, manchmal fast familiären Zusammenhalt auflöst.
Was viele unterschätzen: Der regionale Arbeitsmarkt bleibt dynamisch, gerade durch neue Anwendungen im Bereich Umwelttechnik und nachhaltiger Materialien. Stichwort: lösemittelreduzierte Systeme, biobasierte Beschichtungen, Prüfverfahren für Mikroplastikfilter in Farben – das klingt hochtrabend, ist aber eine Reaktion auf strengere EU-Vorgaben und steigende Qualitätsanforderungen. Kurzum: Wer sich auf’s Laufende bringt, findet Nischen, die vor fünf Jahren schlicht undenkbar waren. Ein bisschen wie das sprichwörtliche Fischerboot, das früher mal Konservenfabrik war.
Jetzt ehrlich: Im Alltag ist’s nicht immer spektakulär – Zentrifuge läuft, Trockenschrank brummt, Kollegen brüten über Prüfprotokollen. Trotzdem: Wer sich nicht wegduckt, findet schnell Anschluss an F&E-Projekte, kann Versuchsreihen begleiten oder innovative Messtechnologien einführen. Es gibt in Lübeck mehr Weiterbildungen, als man denkt – etwa in Richtung Wasserlacktechnologie, Korrosionsschutz, Polymeranalytik oder sogar Qualitätsmanagement. Es braucht Eigeninitiative und – ja, auch die Lust am Dickbrettbohren. Kein Vorgesetzter gibt einem das Weiterbildungs-Menü vorzugsweise auf dem Silbertablett.
Zugegeben: Manchmal fragt man sich schon, warum man nicht stattdessen gleich zehn Sorten Wandfarbe ins Regal stapelt und Feierabend macht. Aber, Hand aufs Herz: Dieses kleine Hochgefühl, wenn nach Tagen der Fehlermessung plötzlich die optimale Lackformulierung steht – das gibt’s eben nur im Labor. Im Lübecker. Mit all seinen Ecken, Kanten und dem stillen Lächeln auf den Lippen, wenn das nächste Prüfbrett endlich gegen die Ostseebrise besteht.
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