PETER/LACKE GmbH | 32120 Hiddenhausen
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Sherwin Williams | 32278 Kirchlengern
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Wer in Hannover morgens das Labor betritt, ahnt meist nicht, was ihn an Gerüchen erwartet – mal stechend, mal neutral, ab und zu sogar hinterlistig süßlich, als hätte jemand Karamell mit Lösungsmittel gekreuzt. Willkommen im Alltag eines Lacklaboranten. Klingt unscheinbar, ist es aber nicht. Der Beruf – irgendwo zwischen Chemie, Werkstoffkunde und ganz viel Geduld – hat seine Tücken. Und seine Reize. Gerade hier, wo die Landeshauptstadt mit ihrer Mischung aus Großindustrie und Mittelstand noch recht eigen tickt.
Man ist als Lacklaborant kein brotloser Künstler, sondern technischer Feingeist. Täglich mischen, testen, werten aus. Pigmente, Bindemittel, Additive – eine Welt aus Rezepturen, die sich erst nach zwanzig, dreißig Fehlversuchen wirklich erschließt. Wer meint, Lacke bestehen „eh nur aus Farbe“, wird spätestens beim ersten Haftungstest eines Holzlacks zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Der Spagat zwischen analytischer Präzision und improvisierter Problemlösung ist kein sprint, sondern Marathon mit gelegentlichen Hürden – und ehrlich gesagt: Manchmal eher mit gefühlt gelegtem Rechen im Gras.
In Niedersachsen, besonders in und um Hannover, hat sich die chemisch-technische Szene ein Mosaik aus Branchen gebaut: Automobilzulieferer, Farbenhersteller, Klebstofffabriken, Forschung. Man arbeitet selten völlig im Verborgenen. Der Austausch – sei’s zwischen Laboren oder über den Zaun mit der Fertigung – bleibt kollegial, aber gelegentlich auch unterkühlt. Hannover ist keine Stadt der großen Extrovertierten, eher der Stillen mit Erfindergeist. Was viele unterschätzen: Die Nähe zu renommierten Betrieben erleichtert das Ankommen im Job spürbar. Gleichzeitig wächst aber auch der Druck, mit neuen Normen, Umweltschutzauflagen oder digitalen Prüfverfahren Schritt zu halten.
Geld spielt immer eine Rolle. Wer neu in Hannovers Labore kommt, schnuppert meist zwischen 2.400 € und 2.800 € monatlich – Tendenz steigend mit ersten Zertifikaten. Nach ein paar Jahren, einigen Spezialschulungen und einer stabilen Team-Performance, lässt sich das auf 3.000 € oder gar 3.400 € hochschrauben. Es könnte besser sein, aber im Vergleich zu vielen anderen technischen Berufen im mittleren Segment ist das eine solide Bank – und, kleiner Einschub, der Chemietarifvertrag sorgt dafür, dass man um fadenscheinige Gehaltsverhandlungen nicht völlig herumzirkeln kann. Was reizt: die Spezialisierung. Ob Korrosionsschutz, Automobillackierung oder Umweltsimulation – die Palette in Hannover reicht von der Massenfertigung bis zum Forschungsprojekt. Man wird nicht über Nacht Führungskraft, das ist klar. Aber die Entwicklungsmöglichkeiten, etwa Richtung Technikerqualifikation oder Prozessüberwachung, sind durchaus real – wenn man Geduld mitbringt und ab und an selbst das Zepter in die Hand nimmt.
Was viele Einsteiger unterschätzen: Im Labor herrscht kein starrer Tagesablauf. Die Mischung aus Routine und spontaner Fehlersuche verzeiht keine Unaufmerksamkeit – ein Farbton weicht ab, ein Fremdkörper im Lack, das ganze Prüfmuster kann „in die Tonne“. Das frustriert, klar, aber gerade darin liegt der Reiz. Man deckt verborgene Fehler auf, denkt um die Ecke, improvisiert – und muss manchmal auch kommunizieren, was schieflief. Ehrliche Fehlerkultur ist in vielen hannoverschen Betrieben mehr wert als Hochglanz-Prozessoptimierung.
Wird der Job in fünf Jahren noch so aussehen wie heute? Wahrscheinlich nicht. Automatisierte Prüfgeräte, digitale Farbmessung, trickreiche Simulationssoftware verändern das Berufsbild Schritt für Schritt. Das klingt bedrohlich? Ist es manchmal auch. Ich habe aber den Eindruck: Wer neugierig bleibt, sich ab und an aus der Komfortzone schubst und nicht abwinkt, wenn neue Laborgeräte mit ihren Eigenheiten daherkommen – der wird auch künftig einen echten Platz finden. In Hannover, zwischen Peugeotgrau und Perlmuttschimmer, ist die Mischung aus Technik und Handwerk jedenfalls noch lange nicht ausgereizt.
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