
Lacklaborant Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Lacklaborant in Freiburg im Breisgau
Wo Farbe und Präzision auf Schwarzwald-Flair treffen: Lacklaborant in Freiburg
Wer sich für einen handfesten, aber keinesfalls banalen Beruf mit Chemiemütze interessiert, landet früher oder später bei einer kniffligen Frage: Wo ist Tüftelei erwünscht, ohne dass sich das Ganze in grauen Laborfluren verliert? Für mich persönlich – vielleicht auch für viele, die sich am Anfang ihrer Laufbahn vorsichtig umschauen – ist der Beruf des Lacklaboranten ein eigentümliches Biotop. Und Freiburg im Breisgau? Nun, die Stadt treibt ihre ganz eigene Farbe ins Spiel.
Freiburg: Grüne Denkweise, bunte Industrie
Man kann sich fragen: Muss ein Lacklaborant im Schatten des Münsters wirklich anders ticken als irgendwo in Hessen? Die Antwort hat, so platt das klingt, viel mit der Region zu tun – Stichwort Nachhaltigkeit. Wenn die Solarbranche, der Mittelstand und eine Handvoll Mittelständler zwischen Kaiserstuhl und Hochschwarzwald versuchen, nicht nur Oberflächen, sondern auch ökologische Fußabdrücke neu zu denken, landet man schnell bei Speziallacken: Emissionsarm, lösemittel-frei, recycelbar. Schöne Theorie, nervtötend in Tests – aber Alltag in Freiburger Laboren, vor allem, wenn lokale Automotive- und Bauzulieferer ins Spiel kommen.
Präparieren, prüfen, fluchen – und wieder von vorn
Das Faszinosum? Lacksysteme laufen selten nach Schema F. Zwischen Dispergierphase, Schichtdickenkontrolle und Salzsprühnebeltest kann so einiges schiefgehen. Und dann ist da das stille Drama: Die Farbe deckt, hält aber nicht. Der Kunde will „grüner“ – aber ohne UV-Beständigkeit? Unmöglich. Ich ertappe mich oft beim inneren Monolog: „Vielleicht bin ich zu pingelig, aber dieser Farbton…“ Zugegeben, die Routine pendelt zwischen Milligrammwaagen und Viskositätsmessung. Und doch – das kleinste Tröpfchen zu viel, und man hat den Salat (respektive, die Rußablösung am Blechtäfelchen).
Gehalt: Luft nach oben, Bodenhaftung inklusive
Die Gehälter? Reden wir nicht drumherum: Mit 2.600 € bis 3.200 € beim Berufseinstieg ist man in Freiburg solide aufgestellt, aber vom Porsche am Dreisamufer bleibt man ein Stück entfernt. Dafür hat der Arbeitsmarkt seine Vorzüge. Viele Betriebe schätzen Eigeninitiative und einen kritischen – mitunter sogar widerborstigen – Blick aufs Laborprotokoll. Mit Erfahrung oder Zusatzqualifikation (ich empfehle Oberflächentechnik oder Umweltmanagement, falls jemand fragt) steigt das Monatsgehalt durchaus auf 3.400 € bis 3.800 €. Ist das sensationell? Vielleicht nicht, aber solide – und in Kombination mit Südbadens Lebensqualität gar keine schlechte Mischung.
Wissen, was sich verändert: Weiterbildung und Perspektiven
Was mir auffällt: Die Experimentierfreudigkeit ist bei den jüngeren Kolleginnen und Kollegen deutlich spürbar. Wer nicht bereit ist, Neues auszuprobieren, zieht schnell den Kürzeren – angesichts digitaler Messverfahren, dauerhafter Prozessoptimierung und verschärfter Öko-Standards. In Freiburg kooperieren manche Unternehmen eng mit Instituten (die Stadt ist schließlich nicht arm an Hochschulen), wodurch sich Weiterbildungsoptionen etwa in Richtung Analytik, Materialwissenschaft oder Qualitätssicherung ergeben. Für wechselwillige Fachkräfte ein Knackpunkt: Hier im Südwesten zählt Praxiserfahrung zur Währung, Zertifikate sind nur die halbe Miete.
Bunter als erwartet – aber kein Spaziergang
Manchmal wünschte ich mir weniger Abstimmung, mehr Laborromantik. Doch das Tagesgeschäft lässt Träumereien wenig Spielraum. Der Dialog mit Produktion, Technikern, Vertrieb (der immer alles billiger und schneller will) ist zäh, manchmal kühl, selten langweilig. Wie oft denkt man: „Das ist keine Raketenwissenschaft – und doch auch kein Spaziergang.“ Tatsächlich ist das Arbeitsumfeld familiär – auch, weil in Freiburg Größenwahn selten ausgeprägt ist. Neueinsteigerinnen und Seitenwechsler:innen mit Faible für Chemie, Präzision und einigen Nerven für schrullige Eigenheiten sind hier nicht falsch. Wer Farbe nicht nur auf dem Pinsel, sondern im Kopf trägt, wird im Freiburger Laboralltag seine Geschichten finden – und vielleicht ein kleines bisschen mit dem Schwarzwaldgrün verschmelzen.