HUK-COBURG Versicherungsgruppe | Freiburg im Breisgau, Würzburg, Kiel
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HUK-COBURG Versicherungsgruppe | 39104 Magdeburg, Regensburg
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Es gibt Momente, in denen man sich fragt, ob die eigene Leidenschaft für Autos noch zeitgemäß ist. Als Berufseinsteiger oder Quereinsteiger im Bereich der KFZ Technik Leitung hier in Nürnberg steht man genau an dieser Schwelle – zwischen schmutzigen Händen vergangener Jahre und vernetzten, elektrifizierten Gegenwarten. Die Werkstatt wird digital, die Prüfprotokolle laufen längst papierlos, und trotzdem kracht es regelmäßig irgendwo im Getriebe, sei es technisch oder menschlich. Willkommen im Spannungsfeld eines Berufs, der nie zur Ruhe kommt.
Wer glaubt, als KFZ Technik Manager müsse man „nur“ die Betriebsabläufe im Griff haben, unterschätzt das Panoptikum der Herausforderungen. Das Aufgabenpaket ist fein gesponnen – einerseits klassische Werkstattarbeit, also Diagnose, Teilemanagement und der tägliche Nahkampf mit Lieferfristen. Andererseits wird von einem verlangt, komplexe Systemkenntnisse in Fahrzeugelektronik, Batteriestrategien oder Vernetzung zu haben. Gerade Nürnberg, geprägt durch die große Automobilzulieferer-Landschaft und die Nähe zu Innovationen aus Fürth oder Erlangen, verlangt Flexibilität: mal betriebswirtschaftliches Feingefühl, mal handfestes Krisenmanagement, manchmal einen Spürsinn für kommunikative Zwischentöne im Team.
Was viele unterschätzen: Nürnberg hängt nicht bloß am Tropf traditioneller Kfz-Betriebe. Die Region investiert in Mobilitätswende, Energie- und Umwelttechnik, was auch in den Werkstätten ankommt. Gerade die Hybrid- und E-Auto-Sparte wächst rasant. Die städtischen Flotten steigen um, private Kunden fragen sich, ob der Verbrenner noch eine Zukunft hat – der Technik Manager sitzt oft dazwischen und vermittelt, schult, beruhigt. Vieles bleibt Handwerk, doch die Schraubenschlüssel werden kleiner, die Diagnosegeräte größer, so mein persönlicher Eindruck. Wer da blanke Routine erwartet, erlebt rasch eine bayerische Bauchlandung.
Jetzt zu den Zahlen, à la carte. Das Einstiegsgehalt liegt meist zwischen 3.100 € und 3.800 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, vielleicht einer Zusatzqualifikation oder Leitungserfahrung, pendelt man sich bei 4.000 € bis 4.600 € ein. Richtig lukrativ? Nun, es gibt Standorte – meist größere Betriebe –, da schiebt man sich Richtung 5.000 €. Aber wer auf schnelle Reichtümer aus ist, dem empfehle ich einen anderen Beruf (Bankraub? Spaß.). Dafür kommt man selten unter Wert weg, gerade wenn Spezialwissen zu alternativen Antrieben oder Systemintegration dabei ist. Und ja, das Handeln mit dem Chef bleibt allgegenwärtig – auch in Nürnberg.
Die Schattenseite: Kaum ein Beruf verlangt so konsequent nach Lebenslangem Lernen. Wer keine Lust auf Weiterbildungsabende – etwa zu Hochvolt-Technik, digitalen Prüfprozessen oder nachhaltigen Werkstattstrategien – verspürt, fällt schnell zurück. Was auffällt: Die Angebote sind in Nürnberg vielfältig, von klassischen Handwerkskammern über regionale Bildungsträger bis hin zu firmeninternen Schulungen. Der Vorteil: Wer am Ball bleibt, kann sich mit Nischenwissen (Stichwort: Wasserstoff- oder E-Mobilität) sogar gegen größere Mitbewerber behaupten. Der Nachteil? Zeit ist nie genug da. Aber wie sagt ein alter Kollege von mir: „Stillstand ist im Werkstattgeschäft selten – und niemals empfehlenswert.“
Manchmal frage ich mich, ob der Beruf nicht längst ein Spagat zwischen Praktiker und Zukunftsarchitekt geworden ist. Einerseits will der Kunde, dass die Klimaanlage einfach läuft. Andererseits will jeder wissen, wie „Werkstatt 4.0“ aussieht. In Nürnberg zeigt sich: Wer offen ist, sich auf neue Technik einlässt, aber die alte Schrauber-Ehre nicht vergisst, wird nicht arbeitslos werden. Das ist vielleicht der eigentliche Kern – so zwischen Bremsflüssigkeit und Bits, zwischen Mittelfranken und Motorsteuerung.
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