Ottobock SE & Co. KGaA | 07426 Königsee
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Bundesanstalt für Immobilienaufgaben | 99986 Niederdorla
envia Mitteldeutsche Energie AG | 04416 Markkleeberg
envia Mitteldeutsche Energie AG | 06184 Kabelsketal
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Gibt man „IT Koordinator Qualitätssicherung“ ins Gespräch, schwingen unterschwellig oft Erwartungen und Unsicherheiten mit. Nicht nur bei den Frischlingen unter uns, sondern auch bei den Routiniers, die vielleicht schon einige Umwege im Erfurter IT-Dschungel hinter sich haben. Der Job steht irgendwie zwischen den Stühlen – technisch fundiert, kommunikativ gefordert, und, ja, manchmal schlichtweg anstrengend. Die Stellenbezeichnung ist – zumindest meinem Eindruck nach – sperrig genug, dass mancher in den Kantinenpausen lieber von „dem QA-Koordinator“ redet. Und was heißt das nun konkret?
Man ist nie ganz Entwickler, nie ganz Controller – und trotzdem irgendwie beides. Im Kern geht es darum, digitale Produkte in eine Qualität zu heben, die tauglich ist für Kunden, Nutzer, Partner oder einfach das eigene gute Gewissen. Testen, Fehlerprotokolle, Schnittstellenprüfungen? Klar, das ist Grundrauschen. Aber eben auch viel Koordination: Workshops mit Entwicklern, Abstimmungen mit QM-Verantwortlichen, das Jonglieren mit agilen Boards, die selten so harmonisch funktionieren, wie Scrum-Literatur verspricht. In Erfurther Unternehmen – Hand aufs Herz – sind es oft die mittelständischen Dienstleister oder branchennahe Industriebetriebe, bei denen Qualitätskoordinatoren gebraucht werden.
Was viele unterschätzen: Es geht nicht nur ums „Testen“, sondern um Landschaften. Wer dachte, man testet „mal eben“ eine Software, wird in der Praxis schnell von der Realität eingeholt: Datenformate, Systemgrenzen, Kunde X hat noch Altlasten aus einer Zeit, als Erfurt Ost wirklich noch Osten war – und plötzlich reden alle durcheinander über Tickets und Lastenhefte. Da hilft kein Buzzword, sondern ein klarer Kopf. Vielleicht sogar ein Schuss trockener Humor.
In Erfurt? Hat die IT zuletzt durchaus zugelegt. Einige Tech-Startups, wuchernde Gesundheits-IT, Behörden, die sich mit der Digitalisierung abmühen. Klein, engmaschig, aber keine No-Name-Landschaft: Gerade regionale Player suchen Leute, die sich organisieren können, Schnittstellen verstehen – und nicht schon in Panik verfallen, wenn mal wieder eine Software nicht so tut wie versprochen. Allerdings, das muss gesagt sein: Man stößt auch auf Leute, die QA noch immer für ein notwendiges Übel halten. Überflüssig? Im Gegenteil – die Entwickler werden es irgendwann danken, wenn dank sauberer Prozesse nicht wieder das halbe System über Nacht abstürzt.
Gehaltsmäßig bewegen wir uns in der Region Erfurt, sagen wir, für Einsteiger zwischen 2.800 € und 3.400 €. Wer bereits einige Jahre Erfahrung mitbringt, also richtige QA-Kniffe kennt und im Zweifel auch mal Konflikte moderieren kann, schafft es eher in die Richtung von 3.600 € bis 4.100 €. (Manchmal ist es übrigens nicht das Gehalt, sondern das Kollegium, das den entscheidenden Ausschlag gibt – aber das ist ein anderes Thema.)
Was muss man mitbringen? Technisches Grundverständnis: ohne geht es nicht. Testmethoden, Tools wie Jira, vielleicht ISTQB-Know-how – die Basics eben. Viel entscheidender aber: kommunikative Zähigkeit. Nicht selten hakt das Projekt nicht, weil jemand ein Bit falsch gesetzt hat, sondern weil zwischen IT und Fachabteilung die Sprachwelten auseinanderklaffen. Hier heißt es: nachhaken, übersetzen, vermitteln. Ein dickes Fell, das abends noch für die Terrasse reicht, hilft ungemein.
Persönlich halte ich aber eines für zentral: Die Bereitschaft, sich nie zu schade zu sein, auch einmal selbst „Hand anzulegen“ – sei es beim Testen, bei der Vorbereitung von Abnahmen oder bei Präsentationen gegenüber Kunden. Gerade in der Region, wo Fachkräftemangel und Investitionszurückhaltung manchmal Hand in Hand gehen, werden Allround-Talente mehr geschätzt als Hochglanz-Spezialisten mit Elfenbeinturm-Allüren.
Nicht alles geht in Erfurt so schnell wie im Westen. Aber genau das zwingt dazu, selber nach neuen Trends Ausschau zu halten. Wer sich weiterbilden will: Es gibt Anbieter, die sich auf Qualitätssicherung, agile Methoden oder Automatisierung spezialisieren – und ja, oft lohnt ein prüfender Blick: Was ist wirklich Substanz, was nur Zertifikat-Schmuck? Sinnvoll sind, aus meiner Sicht, Schulungen mit Praxisbezug. Denn letztlich bringt die beste Theorie wenig, wenn sie Montagmorgen am Rechner verpufft.
Die Erfurter Mentalität? Pragmatisch, manchmal stur, oft ehrlich-direkt. Wer damit umgehen kann, wird fachlich wie menschlich wachsen. Und ehrlich: Wer als IT Koordinator für Qualitätssicherung hier Fuß fasst, hat mehr gelernt als bloß Prozesse – nämlich auch den Umgang mit Leuten, die noch nach dem Mittag das Thüringer Klöße-Rezept diskutieren, während die Datenbank raucht. Klingt anstrengend? Ist es vielleicht. Aber am Ende des Tages – auch eine schöne Schule fürs Leben.
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