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Wilhelm Fricke SE - GRANIT PARTS | Heeslingen bei Bremen
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Oldenburg. Hier, zwischen ehrlicher norddeutscher Gelassenheit und der versteckten Dynamik einer wachsenden Tech-Szene, stolpert so mancher hinein in eine Rolle, die mehr ist als die Summe ihrer Buzzwords: IT Koordinator – Qualitätssicherung. Der Name klingt, als hätte ein Fachbereichsleiter beim dritten Kaffee das Jobprofil mit dem Controlling abgestimmt. Und doch: Wer einmal drin steckt, merkt schnell, dass das Ganze weniger Prozessoromantik als knallharte Praxis ist.
Worum geht’s eigentlich, wenn wir von „Qualitätssicherung“ in der IT sprechen? Plakativ gesagt: Um nichts weniger als darum, Systeme (meist Software, aber das ist ja heutzutage fast alles) so aufzustellen, dass sie tun, was sie sollen. Keine Schlupflöcher, keine Überraschungen beim Go-Live. Klingt nach Wachhund? Ziemlich. Doch zur klassischen Testmanagerin aus dem Lehrbuch fehlt dem Oldenburger Koordinator immer ein bisschen System – dafür gibt’s mehr Schnittstellen als bei einem späten IKEA-Pax.
Ich habe den Eindruck, dass gerade in Oldenburg die Anforderungen ein Eigenleben führen. Manchmal weiß man morgens noch nicht, ob der Tag mit agilen Task-Boards, altmodischen Pflichtenheften oder einem Kaffeemaschinen-Reset beginnt. Die IT-Branche in der Region ist breit aufgestellt: Mittelständische Unternehmen – Produktion, Energie, Logistik – experimentieren mit Digitalisierung, weil sie’s müssen. Von Automatisierung in der Hafenlogistik bis zur smarten Energiezentrale: Überall droht die Gefahr, dass ein Fehlerkettchen entsteht, das im schlimmsten Fall Produktionsbänder oder gleich die Vertragsbeziehung zum größten Kunden lahmlegt. Da ist Koordination keine leere Floskel, sondern knallharte Notwendigkeit. Und Qualitätssicherung erst recht.
Für Einsteiger – und ich rede hier nicht nur vom Absolventen aus Wilhelmshaven, sondern auch von Umsteigern aus dem Support oder Anwendungsbetrieb – bringt die Rolle ein kleines Dilemma mit sich: Viele unterschätzen den sozialen Muskel, den man braucht. Klar, technisches Rüstzeug? Ohne läuft nichts. Aber dieses ewige Vermitteln zwischen Anwendererwartungen, Entwicklerstolz und Managementdruck – das lernt man nicht im Online-Kurs. Wer aus der IT kommt, schmeißt mit Schlagworten wie Testautomatisierung oder Continuous Delivery, aber manchmal frage ich mich: Wie schnell lässt sich das wirklich in Oldenburgs mittelgroßen Firmen integrieren? Liefert das ERP-System mit Homebrew-Schnittstellen schon die Daten zum automatisierten Test? Wohl eher ein frommer Wunsch.
Bleibt die Frage nach dem, was man kriegt, wenn man sich auf diesen Job einlässt. Geld? Klar, das redet keiner gern laut. Aber das Einstiegsgehalt rangiert meist zwischen 3.000 € und 3.600 €. Je nach Branche, Verantwortungsumfang und – und das wird gern vergessen – der Bereitschaft, sich manchmal auch jenseits der Arbeitszeit in Prozesse zu denken, lässt sich das steigern. Wer nach einigen Jahren Erfahrung auch mal Führungsverantwortung, größere Projekte oder Spezialgebiete wie IT-Sicherheitsaudits übernimmt, der kann auch 4.000 € oder 4.500 € erreichen. Ganz ehrlich: In Oldenburg reicht das für ein gutes Leben, besonders, wenn man kein Großstadtkind ist und sich mit dem norddeutschen Dauerwind arrangiert.
Manchmal frage ich mich allerdings, warum den Job nicht mehr Leute machen wollen. Mangel an Glamour? Oder vielleicht diese diffuse Angst vor der Verantwortung, die keiner auf dem Papier sieht? Die Dialoge sind oft härter als die fachlichen Fragen: Wie viel Test ist genug? Warum kracht das Release immer dann, wenn man ausnahmsweise pünktlich nach Hause will? Die Kunst liegt darin, zwischen den Anforderungen zu balancieren, statt nur Listen abzuprüfen. Und das können erfahrene Fachkräfte genauso lernen wie Quereinsteiger – wenn sie bereit sind, sich selbst ein bisschen zu hinterfragen.
Was viele unterschätzen: Oldenburg ist kein digitaler Stillstand. Hier lässt sich abseits der Metropolen lautlos Karriere machen – und dabei echten Einfluss auf Prozesse und Produkte nehmen. Weiterbildung? Gibt’s, oft intern oder in Kooperation mit nahen Hochschulen. Ich behaupte: Wer seinen eigenen Werkzeugkasten offen hält, regelmäßig reinschaut – und manchmal auch die Axt zum Feilen nimmt – der findet in der Qualitätssicherung ständig neue Werkzeuge. Und das ist, ehrlich gesagt, mehr als man von vielen Jobs sagen kann.
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