Schaeffler Technologies AG & Co. KG | 97412 Schweinfurt
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Infineon Technologies AG | 93047 Regensburg
Sensalight Technologies GmbH | 97070 Würzburg
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Manchmal frage ich mich, ob das Wort „Nanotechnologie“ nicht schon genug Schwingung für ein ganzes Berufsleben mitbringt – so faszinierend wie schwer greifbar bleibt es doch für Außenstehende. Sieht man genauer hin, was Ingenieurinnen und Ingenieure dieses Fachgebiets in Nürnberg erwartet, stößt man schnell auf eine interessante Melange: Zwischen industrienaher Wissenschaft und feinteiliger Entwicklungsarbeit, irgendwo im Spannungsfeld von Theorie und Praxis, treffen sich hier kluge Köpfe, Visionsträger und manchmal, ja, auch einige Querdenker. Ich will behaupten, niemand landet in der Nanotechnologie aus purem Zufall. Und erst recht nicht in einer Stadt wie Nürnberg, wo der industrielle Herzschlag noch immer gegen den Takt reiner Dienstleistungsökonomie pocht.
Bereits im ersten Jahr merkt man – das Umfeld in Nürnberg erlaubt keine halbherzigen Experimente. Großkonzerne wie mittelständische Materialexperten sitzen mit dem Sensorcluster an einem Tisch, und am Ende zählt nicht nur die hübsche Rasterelektronenmikroskopie, sondern auch die schnelle Anwendbarkeit für Automotive, Medizintechnik, Sensorik. Klingt nach Spannung? Ist es tatsächlich, wenn man einen praktischen Sinn fürs Kleine besitzt. Die Aufgaben? Kaum zu katalogisieren. Mal entwickelt man innovative Beschichtungen für einen internationalen Kunden, dann wieder sitzt man in Meetings und diskutiert Normen, bis der Kopf raucht. Oder man flucht innerlich, weil die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse den eigenen Perfektionismus herausfordert. Klassiker.
Wer hier einsteigen will, sollte beides mögen – den Denksport mit Gleichgesinnten und das mühselige Umsetzen im (beinahe) unsichtbaren Maßstab. Soft Skills? Wer Kommunikation für ein Nice-to-have hält, wird weder mit Geschäftsführung noch Laborpersonal dauerhaft glücklich. Was viele unterschätzen: Teamgeist und Frusttoleranz sind mindestens so gefragt wie der zähe Wille zum ständigen Weiterdenken. In Nürnberg läuft das oft kollaborativ, trotz aller Konkurrenz: Interdisziplinäre Runde, mal in der Kantine, mal im Reinraum. Und ja, gelegentlich gerät man in hitzige Debatten über Zukunftsfähigkeit oder Investionen in neue Verfahren. Ohne Offenheit und Mut zur Korrektur zieht man hier schnell den Kürzeren.
Man wird nicht reich – zumindest nicht augenblicklich. Das sollte niemanden überraschen. Dennoch: Die Einstiegsgehälter für Ingenieurinnen und Ingenieure im Bereich Nanotechnologie bewegen sich in Nürnberg häufig im Korridor von 3.800 € bis 4.200 € – je nach Branche, Abschluss und vielleicht auch nach Glück bei der Gesprächsverteilung. Mit Erfahrung und zunehmender Verantwortung sind im industriellen Umfeld durchaus 5.000 € bis 6.000 € realistisch, in F&E-intensiven Firmen sogar etwas mehr. Allerdings – und das ist nicht zu unterschätzen: Der Wettbewerb schläft nicht. Neue Studiengänge, Quereinsteiger aus den Materialwissenschaften und Technologen aus anderen Regionen drängen nach. Wer seine Kompetenzen nicht regelmäßig nachschärft, bleibt rasch Außenseiter auf dem eigenen Spezialgebiet. Das klingt ernüchternd? Vielleicht. Ich sehe es als sportliche Herausforderung.
Was in Nürnberg wirklich auffällt: Die kurzen Wege, der Mix aus Tradition und Innovation. Es gibt diesen gewissen Pragmatismus – was funktioniert, das wird gemacht. Gleichzeitig entstehen um die Hochschulen und Technologiezentren seit Jahren immer neue Start-ups, die den etablierten Unternehmen frischen Wind zufächern. Was viele nicht auf dem Radar haben: Die enge Verzahnung zwischen Forschung, lokaler Wirtschaft und öffentlicher Hand bringt für Berufseinsteigerinnen und erfahrene Profis gleichermaßen Chancen – wenn man sich darauf einlässt und beweglich bleibt. Bleibt nur die ehrliche Schlussbemerkung: Wer im Nanokosmos Nürnbergs seine Begeisterung verliert, ist vermutlich nie wirklich angekommen. Ob das jetzt ein Manko oder ein geheimes Qualitätsmerkmal ist? Schwer zu sagen – vermutlich beides.
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