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Ein Berufsfeld, das sich nicht gern in vorgefertigte Schubladen stecken lässt. „Ingenieur Nanotechnologie“ – schon das klingt nach Zukunftslabor, nach Großmikroskopie im Silicon-Valley-Style. Aber Berlin ist nicht Kalifornien, und die Stellenbeschreibung hat selten das Prädikat „Science Fiction“. Eher eine Mischung aus Handwerk am atomaren Detail, nüchterner Materialanalyse und (zugegeben) viel Geduld im Alltag. Klingt trocken? Nur auf den ersten Blick.
Manche behaupten, Berlin sei die deutsche Hauptstadt der Start-ups. Stimmt teilweise. Aber im Bereich Nanotechnologie schlägt hier vor allem das Herz der Forschung – an den bekannten Hochschulen und in Instituten, die so unscheinbare Namen tragen, dass sogar die Straßenbahnfahrer ratlos dreinblicken. Gleichzeitig tummeln sich in Adlershof, dem Forschungsstandort, Mittelständler zwischen den ganz Großen der Chemie oder Medizintechnik. Hier arbeiten Ingenieure nicht in sterilen Elfenbeintürmen, sondern irgendwo zwischen Reinraum und Besprechungsraum, Teammeeting und Geräteraum. Wer sich nach einer starren Work-Life-Trennung sehnt, wird peu à peu eines Besseren belehrt.
Die Aufgaben: Vielseitig, manchmal widerspenstig. Mal misst man Partikelgrößen mit Methoden, die jeder Physik-Lehrbuchseite spottet. Dann wieder sitzt man vor Daten, die verdächtig nach digitaler Wüste aussehen. Tüfteln, Fehlersuche, Umbauarbeiten an Apparaturen. Selbst Berufseinsteiger lernen schnell: Kein Tag gleicht dem anderen, und „Routine“ ist bestenfalls ein Wort aus dem Personalhandbuch. Auf einmal wird aus dem dünnen Staubfilm im Rasterelektronenmikroskop der Anfang einer neuen Forschungsidee. Oder man verzweifelt an einem Reaktionsweg, weil sich zwei Nanopartikel einfach nicht mögen wollen – Chemie, die manchmal ihre ganz eigenen Launen hat. Das mag nerven. Es ist aber auch der Stoff, aus dem Innovation erwächst. Und ja, oft fragt man sich am Feierabend, wann das alles wirklich mal massentauglich wird.
Der Berliner Arbeitsmarkt für Ingenieure im Nanosegment? Groß, aber nicht unendlich. Es gibt sie, die Forschungsgruppen an der Charité, die kleinen Hightech-Schmieden im Umfeld von Siemens oder Bayer, die Spin-offs aus der HU oder TU. Manchmal sind die Wege dorthin trotzdem verschlungener als erwartet. Wer denkt, mit dem richtigen Abschluss und drei Datenbank-Sprachen im Gepäck wäre alles sofort in trockenen Tüchern, wird schnell relativiert. Viele steigen zunächst bei Projekten ein, die eine Spur zu forschungsnah, eine Spur zu unsicher bezahlt erscheinen. Die Gehaltsspanne? Sie reicht typischerweise von etwa 3.200 € für Berufsanfängerinnen bis 4.500 €, wenn Erfahrungen und Expertise stimmen. In seltenen Fällen, etwa bei Leitung von größeren Entwicklungsprojekten in Industrienähe, kann das Einkommen die 5.000 €-Marke überschreiten. Das ist ordentlich, aber nicht der Goldrausch, den manche mit Nano und Biotech verbinden. Was viele unterschätzen: Begehrte Zusatzqualifikationen – etwa in Dünnschichttechnologien oder Prozessautomation – schieben das Gehaltsband ein Stück weiter nach oben, machen sich aber vor allem auf dem Berliner Markt bemerkbar.
Fortbildung? Die läuft hier anders als im Lehrbuch. Oft lernt man „on the job“, im Labor oder im Austausch mit Kolleginnen, gern auch mal abends nach Feierabend oder in einer stimmungsvollen Berliner Kiezbar (das meine ich keineswegs ironisch). Weiterbildungsprogramme, spezifische Masterclass-Angebote zu Nanomaterialien oder interdisziplinären Themen tauchen immer wieder auf – erst recht im Dunstkreis der großen Wissenschaftsinstitutionen. Was sich abzeichnet: Wer flexibel bleibt, findet Arbeit und neue Aufgaben. Wer dogmatisch auf eine Nische pocht, wartet länger.
Ob Ingenieure in der Nanotechnologie Berlin nun als Sprungbrett nutzen, als Dauerarbeitsplatz oder als Zwischenstopp vor dem Absprung ins Ausland? Die Antwort bleibt offen. So oder so – der Alltag hier ist ein Stück weit Andersartigkeit, zwischen rauer Wirklichkeit und technologischer Aufbruchsstimmung, zwischen deutscher Gründlichkeit und Berliner Lässigkeit. Nicht jede Vision wird Wirklichkeit, nicht jeder Arbeitstag ist ein wissenschaftliches Feuerwerk. Aber das große Rad der Forschung und Entwicklung, das dreht sich nur, weil genug Leute Lust haben, auch mal gegen den Strich zu denken – und genau das passiert in Berlin, zwischen Mikroskop, Meetings und manchmal doch noch einer Currywurst auf dem Heimweg.
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