Piepenbrock Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
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Schulz Gebäudeservice GmbH & Co. KG | 32339 Espelkamp
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Bremen. Manche nennen diese Stadt norddeutsch-rustikal, andere schlicht unterschätzt. Die Weser rauscht, der Wind pfeift ums Eck – ein Klima, das putzigerweise ganz gut zum eigentlichen Thema passt: Wer in der Gebäudereinigung (vor allem in der industriellen Variante) arbeitet, kennt das Gefühl, wenn nach Feierabend nicht nur das Objekt, sondern auch die eigene Kleidung nach Umwelteinflüssen riecht. Kurzum: Der Beruf ist ehrlich. Und, das überrascht viele, längst kein reiner Neben-Job mehr für Aufbauhelfer oder Fließbandgänger.
Wer es als Berufseinsteiger:in wagt, in einem Bremer Industriegebiet mit den Reinigungsgeräten gegen die Spuren von Getriebeöl, Zementstaub oder vermeintlich „unsichtbaren“ Produktionsrückständen anzugehen, merkt rasch: Standard gibt’s hier nicht. Heute Werkshallen saugen, morgen Maschinen entölen, dann wieder – im Friesennerz – Schichtwechsel auf einem Werftgelände mit Ausblick auf rostige Hafenkräne. Klingt abwechslungsreich? Ist es – zumindest, wenn man mehr als eine Routine abkann und bereit ist, sich auf spontan auftauchende Probleme mit List und Humor einzulassen. Das berühmt-berüchtigte „Bremen-Grau“, dieser verregnet-trübe Himmel, ist ab und zu auch Stimmungslage. Mal fühlt man sich wie der letzte wichtige Mensch im System, mal wie eine anonyme Nummer.
Wer denken sollte, als Industriereiniger im Gebäudebereich zähle einzig Muskelkraft – tja, der unterschätzt die Sache gewaltig. Technisches Verständnis ist mindestens so gefragt wie Fingergefühl. So ein Dampfreiniger, der pfeift nicht von allein los. Und dann gibt’s da noch umweltverträgliche Reinigungsmittel, Sicherheitsauflagen, Rückstände, die unter keinen Umständen ins Grundwasser sickern dürfen – alles mit Papierkram und regelmäßigem Nachschulen. Ehrlich: Was viele wirklich unterschätzen? Die Vielseitigkeit. Manchmal ist man Chemiker, ein anderes Mal halber Logistiker, dann mitten in der Nachtschicht plötzlich Allround-Psychologe, um mit Kollegen Stress abzubauen. Auch Teamfähigkeit klingt nach abgenutztem Schlagwort, aber: Wer im Reinigungstrupp nicht klarkommt, steht oft ziemlich allein da.
Gehen wir mal ans Eingemachte. Der Lohn – ein Thema, bei dem viele Bremer nüchtern bleiben. Im Ballungsraum schwanken die Einstiegslöhne für Industriereiniger meist zwischen 2.300 € und 2.700 €, saison- und qualifikationsabhängig ist nach oben Luft bis zu 3.200 €. Zu wenig, sagen Pessimisten. Realistisch betrachtet: Mehr als das übliche Hilfskräfte-Niveau anderer Branchen. Wer Spezialaufgaben übernimmt, vielleicht Desinfektionsarbeiten in sensiblen Bereichen oder technische Wartung mineralischer Böden, kratzt auch schon mal an der 3.600 €-Marke. Aber: Es bleibt Arbeit für Menschen mit Sinn für praktische Lösungen und Widerstandsfähigkeit. Niemand wird reich – aber mit Erfahrung winken immerhin Aufstiegsmöglichkeiten, gerade wenn man Zusatzqualifikationen z. B. in Schädlingsbekämpfung oder Maschinentechnik erwirbt.
Ob Mercedes-Werk oder Containerhafen: In Bremen gibt’s ein paar Eigenheiten am Reinigermarkt. Wer im technischen Facility-Management arbeitet, kommt an Digitalisierung und sensiblen Sicherheitsbereichen nicht vorbei. In Hafennähe sind Zollauflagen und Schiffsreinigung an der Tagesordnung – für manche der Reiz, für andere ein undurchsichtiger Zirkus aus Vorschriften. Neuerdings verlangen viele Auftraggeber Nachweise über nachhaltige Verfahren. Dauertrend. Wer mit einer guten Portion Neugier und Lernbereitschaft einsteigt, findet in Bremen nicht nur robuste Jobsicherheit, sondern auch die Möglichkeit, neue Aufgabenfelder zu erschließen: Spezialreinigung von Lüftungsanlagen, komplette Roboter-Arbeitsplätze, oder – selten, aber reizvoll – die Reinigung von Hochsicherheitsbereichen in Laboren oder Energieanlagen.
Mal ehrlich: Wer nach flauschigen Arbeitsbedingungen sucht, wird hier nicht glücklich. Aber alles andere als seelenlose Akkordarbeit erwartet einen. Gerade für Umsteiger, Quereinsteiger oder solche, die den Wechsel zu mehr Handfestigkeit suchen, bietet die Gebäudereinigung im industriellen Umfeld Bremens mehr als Staubsauger und Glasreiniger. Es ist ein Job für Leute mit Sinn für Material, Technik, Teamgeist und einem kleinen Schuss hanseatischer Bodenständigkeit. Man muss sich da schon wohlfühlen in der Mischung aus Tüftlertum, Körpereinsatz und unverblümter Kollegialität – aber wer dabei bleibt, merkt schnell, dass hier einer der wenigen Bereiche ist, in denen noch ehrliche Arbeit einen ehrlichen Wert hat. Auch, wenn das draußen an der Haltestelle manchmal keiner sieht. Nun denn, so ist das eben. Bremen-Style.
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