Personal Service PSH Vreden GmbH | 48691 Vreden
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Eigentlich kann ich nicht sagen, dass mich der Haarschnitt zum Herrenfriseur magisch hingezogen hat. Es war eher der Alltag, das Leise, das Alltägliche, das unaufgeregt Menschliche dieses Handwerks. Gerade hier – mitten in Osnabrück, zwischen Altstadtbrise und dem Gebrumme der Hasestraße – merkt man: Der Beruf des Herrenfriseurs ist mehr als Kamm, Schaum und ein bisschen Bartstutzen. Aber der Reihe nach.
Wer in Osnabrück als Herrenfriseur arbeitet, wird schnell merken: Technik allein macht keinen Meister. Die Vielseitigkeit der Kundschaft ist so bunt wie der Wochenmarkt vorm Rathaus, da können selbst die ausgebufftesten Stammkunden eine neue Frisurenlaune mitbringen. Während Hipster-Jungs nach dem neuesten Fade mit Pomade verlangen, bleibt es beim Landwirt aus Voxtrup oft bei „wie immer, aber hinten nicht so kurz“. Die einen schätzen die minutiöse Rasur, die anderen kommen nur zum wöchentlichen Maschinenhaarschnitt. Und dann gibt es diese leisen Sitzungen, bei denen zwischen den Scherenklicks mehr gesagt wird, als draußen auf dem Platz.
Handwerk braucht Fingerspitzengefühl. Für den Einstieg? Klar, die Ausbildung ist Voraussetzung – drei Jahre, die sich ziehen können wie ein ungeduldiger Bartwuchs. Die Praxis bringt einen zum Fluchen, dann wieder zum Grinsen. Klar, die Gehälter – man munkelt vieles. Realistisch ist in Osnabrück für Einsteiger meist ein Lohn zwischen 2.200 € und 2.600 €. Mit etwas Erfahrung und hier und da einem zusätzlichen Zertifikat, beispielsweise für Bartpflege oder Trendtechniken, lässt sich das steigern – auf etwa 2.800 € bis 3.000 € im gehobenen Segment. Aber Millionär wird niemand, den Traum kann man gleich zum Friseur bringen.
Die Digitalisierung? Ja, die trifft auch das Friseurhandwerk – und zwar subtil. Vereinbarungen per App, Online-Kundenkartei und, wenn’s gut läuft, ein Social-Media-Kanal für schicke Vorher-Nachher-Bilder. Andererseits: Die eigentliche Magie bleibt analog. Trends entstehen schneller, als sie aussprechen kann. Ein gut gestylter Bart, der Fade oder doch ein klassischer Undercut – jeder Osnabrücker Stadtteil hat da seinen eigenen Kosmos. Interessant: Was die Kundschaft verlangt, bestimmt längst nicht nur die Modezeitschrift, sondern genauso sehr das, was vor Ort als „vernünftig“ oder „ehrlich“ gilt. Oder kurz: Kein TikTok-Trend der Welt überlebt gegen den Wunsch nach einem „ordentlichen Herrenhaarschnitt, wie früher“.
Viel reden, zuhören, improvisieren – das sind die goldenen Regeln. Und doch, Hand aufs Herz: Wer den Beruf nur wegen der Glorie oder den coolen Styles wählt, wird rasch auf dem Boden der Tatsachen landen. Schwere Beine an langen Samstagen, Hautpflege gegen das ständige Nasswerden – auch das gehört dazu. Aber: Die Zufriedenheit, jemanden seine beste Seite zeigen zu dürfen – das ist schwer mit Geld aufzuwiegen. Manchmal sind es kleine Gesten, ein ehrlicher Blick in den Spiegel, ein Nicken. Diese Momente sind es, die der Arbeit im Osnabrücker Herrenfach ihre Würde geben. Ob ich’s nochmal machen würde? Wahrscheinlich schon. Aber mit noch mehr Gespür dafür, dass das Handwerk mit seinen Geschichten lebt – nicht von Pomade allein.
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