friseur coco nord GmbH & Co. KG | Osterholz-Scharmbeck
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Klier Hair Group | Nienburg (Weser)
Klier Hair Group | 27619 Schiffdorf
Klier Hair Group | Nienburg (Weser)
Specht Residenzen | 27472 Cuxhaven
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Man muss sich das mal bildlich vorstellen: ein Montagmorgen mitten im Oldenburger Hafenviertel. Die Stadt wirkt noch schläfrig, während die ersten Coffee-to-go-Becher durchs Fenster der Herrenfriseursalons getragen werden. Drinnen, zwischen Barbierstuhl, Haarschneideumhang und widerspenstigen Strähnen, beginnt für viele Herrenfriseure der ganz normale Arbeitswahnsinn – sofern man das, was hier täglich passiert, überhaupt als „normal“ bezeichnen kann. Wer glaubt, ein Herrenfriseur in Oldenburg schneide bloß Haare und stutze Bartstoppeln, ist schief gewickelt. Zutreffender wäre: Hier wird nicht nur gestylt, sondern zugehört, gedeutet, diskutiert. Und manchmal – das erkennt man erst mit der Zeit – ist jeder Haarschnitt eine kleine Konversation mit Oldenburg selbst.
Was steckt eigentlich wirklich hinter dem Berufsbild? Klar, Rein und Raus, maschinell den Trockenhaarschnitt durchkloppen – das gibt’s auch. Aber ehrlich: Die Oldenburger Kundschaft, vor allem die männliche, ist anspruchsvoll. Es reicht eben nicht, einmal mit der Haarschneidemaschine drüberzugehen. Alteingesessene Männer steuern den Salon mittlerweile mit deutlicher Erwartungshaltung an, die Jüngeren sowieso. Fade-Cuts, Bartmodellagen, Präzisionslinien? Ist Standard, inzwischen. Was viele unterschätzen: Es braucht feines Handwerk, Fingerfertigkeit – diese Mischung, die einen Berufseinsteiger nach der Ausbildung mindestens ein Jahr, besser zwei, ins Schwitzen bringt. Besonders, wenn ein gestandener Steuerberater aus Bloherfelde einen klassischen Pompadour verlangt UND ein persönliches Gespräch über die besten Fahrradwege der Region. „Multitasking“ klingt da fast zu technologisch nüchtern.
Schaut man auf die wirtschaftliche Lage, ist Oldenburg vielleicht kein Hamburg – aber gerade das schafft Chancen. Die Dichte an Männersalons ist gewachsen (ja, Barbershops an jeder Straßenecke – Oldenburg hat nachgelegt). Das konkurriert. Einerseits steigert es den Qualitätsanspruch sowie die Experimentierfreude (wer will schon den 08/15-Schnitt), andererseits drückt es auf den Umsatz pro Kopf. Wer als Einsteiger nach dem Tariflohn schielt, der landet meistens bei etwa 2.200 € bis 2.500 €. Klingt ernüchternd? Nicht unbedingt – die Spanne gibt’s wirklich, weil Tippgeld, Stammkunden und spezielle Dienstleistungen die „trockene Zahl“ durchaus auflockern können. Und klar, mit Berufserfahrung – und dem ein oder anderen Oldenburger Fußballprofi im Kundenstamm – geht es schon mal Richtung 2.700 € oder 2.800 €. Drüber? Möglich, aber eher für passionierte Bart-Enthusiasten mit dem richtigen Händchen für Trends und Beratung. Wer meint, Herrenfriseur sei ein Goldgräberjob: Lieber noch mal nachrechnen.
Technik? Ja, da geht was! Selbst der konservativste Barber an der Donnerschweer Straße kommt inzwischen an digitalen Terminbuchungssystemen nicht vorbei. Instagram und TikTok? Erstaunlich viele Kollegen (und Kolleginnen – der Männerfriseurberuf ist längst nicht mehr reine Männersache) nutzen Social Media geschickt, um ihre Arbeiten in Szene zu setzen. Ein regionaler Trend: Der Bart bleibt, wird oft aufwändiger gepflegt und verdient eigene Aufmerksamkeit. Die fachlichen Anforderungen steigen, Kunden erwarten Beratung zur Hautpflege, Bartöl und manchmal sogar zur eigenen Kopfform. Nebenbei gibt’s in Oldenburg schon jetzt eine kleine, aber ernstzunehmende Community für nachhaltige Pflegeprodukte – Öko ist eben auch im Salon kein Konsens, aber ein Argument.
Gibt es sie, die berühmte Aufstiegschance? Jawohl – auch abseits gewohnter Pfade. Wer Lust auf Fortbildungen (z. B. den „Master of Barbering“, ja so etwas gibt’s wirklich), Farbtechniken und präzise Bartkunst entwickelt, der kann sich lokal schnell einen Namen machen. Hinzu kommt: Oldenburg liebt die Mischung aus Tradition und Moderne. Zwischen Jugendstilhäusern und studentischen Stammkunden wächst das Selbstbewusstsein vieler Friseure, die mehr verändern wollen als nur Haarlängen. Manchmal ertappt man sich dabei, dass ein gutes Gespräch, eine einfallsreiche Beratung oder das mutige Experiment mit dem Barttrimmer dem Arbeitstag mehr Sinn gibt als jede Lohnerhöhung. Klingt kitschig? Vielleicht. Aber das Handwerk lebt nicht vom Mythos, sondern von dieser zwischenmenschlichen Energie. Genau das macht, ganz nebenbei, den Beruf in Oldenburg so eigensinnig und, Überraschung: auch nach dem dritten oder zehnten Arbeitsjahr immer wieder aufregend genug, um zu bleiben.
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