BERRYWELL® professional haircare | 90403 Nürnberg
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Kao Germany GmbH | 90403 Nürnberg
Döderlein Spedition GmbH | 86720 Nördlingen
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Wer glaubt, Herrenfriseur sei ein Job von gestern – Haare ab, Bart trimmen, fertig – der hat wohl lange keinen echten Nürnberger „Barber Shop“ von innen gesehen. Gerade hier, zwischen Altstadt und Südstadt, pulsiert ein Beruf, der handwerkliche Präzision und subtile Menschenkenntnis verlangt. Und manchmal auch ein dickes Fell. Aber dazu gleich mehr.
Friseure, die sich auf Herren spezialisieren, jonglieren täglich zwischen Mode und Tradition, Smalltalk und Ehrlichkeit. Das Männerbild ist dabei keineswegs statisch: Mal verlangt ein Kunde den klassischen Fassonschnitt „wie früher beim Opa“, mal wollen junge Kerle den hochgetunten Fade direkt aus den sozialen Medien. Im Nürnberger Friseuralltag bedeutet das – du brauchst Feingefühl. Nicht nur in den Händen, auch im Kopf. Ich frage mich manchmal, ob die Kunst nicht viel mehr im Zuhören als im Schneiden liegt. Gerade Männer, so meine Beobachtung, suchen im Friseurstuhl häufig ein Stück Normalität, ein kurzes Durchatmen zwischen Alltagshektik und Selbstoptimierung. Gar nicht so selten entspinnt sich dabei ein stilles Mini-Drama – zwischen Haarschneidemaschine, Espresso-Duft und der Frage: „Soll der Bart bleiben?“
Jetzt einmal ehrlich: Wer bei diesem Beruf nur an die Scherengarantie aus der Berufsschule denkt, verschläft was. Die Technik in Nürnbergs Salons hat ein Tempo drauf – moderne Schneidemaschinen, nachhaltige Farbprodukte, Kassenprogramme mit Kundendatenbank... Der Fortschritt klopft auch im „klassischen Herrenhandwerk“ an, und das ziemlich laut. Wer offen für Neues bleibt, hat in den letzten Jahren massiv dazu gelernt – vom Umgang mit veganen Bartölen bis zu Gesichtspflege-Linien, die Urbanität verströmen. Und dennoch: Am Ende zählt das, was du mit dem Kamm auf der Kopfhaut leistest. „Kein Bildschirm ersetzt das Gefühl für Haar.“ Ein Satz, den ich immer wieder im Kollegenkreis höre – und unterschreiben würde.
Wie sieht es aus mit den Jobs? Tja, Nürnberg ist ein eigenes Pflaster. Es gibt Läden, die seit Generationen Stammkundschaft bedienen – und es gibt stylische Läden, die alle sechs Monate ein neues Konzept ausprobieren. Junge Einsteiger:innen spüren den Druck: Die Nachfrage nach guten Herrenfriseuren hält an, gleichzeitig setzen einige Inhaber mit family-geführten Geschäften auf jahrzehntelange Teams. Wer bereit ist, Einsatz zu zeigen, bringt sich relativ rasch in eine gute Position. Die Gehälter? Ehrliche Ansage: Für den Start musst du hier oft zwischen 2.300 € und 2.800 € einplanen; beim nächsten Schritt nach oben – sei es als erfahrene Fachkraft oder wenn du Verantwortung übernimmst – rückt die Schwelle zu 3.000 € greifbar näher. Feiertage, Miete, Lohn – alles schlägt sich auf den Alltag nieder, nicht selten ist Engagement besonders in den Abendstunden gefragt. Keine Illusionen: Das Handwerk ist fordernd, aber wer anpackt, wird gebraucht – und das nicht zu knapp.
Was überrascht: In Nürnberg entwickeln sich kleine Nischen zu echten Magneten. Türkische Barber-Shops mit präzisem Nassrasur-Erlebnis, nachhaltige Salons mit Fokus auf Zero Waste, urbane Studios, die Popkultur und Haarschnitt verschmelzen. Wer mit offenen Augen durch die Viertel zieht, merkt schnell: Hier gibt’s Platz für Typen mit Profil. Weiterbildung? Unterschätzt nicht, was da alles möglich ist – Workshops zur Bartpflege, Farbtechniken für Männer, Zertifikate für Hautpflegeprodukte. Gerade regionale Anbieter drehen ordentlich an der Fortbildungsschraube, denn die Herrenwelt verlangt heute nach mehr als Shampoo aus der Flasche. Und irgendwie, so kommt es mir vor, ist das Berufsfeld in Nürnberg wie eine selbsterhaltende Familie: Man kennt sich, man hilft sich („Du suchst was Eigenes? Schau mal bei…“), selbst wenn draußen das Wirtschaftsklima mal eisig wird.
Der Herrenfriseur in Nürnberg ist weder Dienstleistungsfließband noch brotlose Kunst. Es ist ein Beruf, der fordert und – wenn man sich auf seine Ecken und Kanten einlässt – ziemlich zufrieden machen kann. Wer zur Schere greift und bereit ist, auch mal gegen den Strom zu schwimmen, findet zwischen Rasierseife und Kundenplausch mehr als nur Arbeit: ein eigenes kleines Stück Alltagskultur. Und Garantien? Bitte nicht erwarten. Aber wer wirklich was reißen will, der wird zwischen Lorenzer Platz und Gostenhof garantiert nicht unterfordert.
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