Herrenfriseur Jobs und Stellenangebote in Frankfurt am Main
Beruf Herrenfriseur in Frankfurt am Main
Barbiersessel, Skyline und ein Hauch von Patchwork: Herrenfriseure in Frankfurt am Main
Wer heute in Frankfurt am Main den Beruf des Herrenfriseurs ergreifen will – egal, ob frisch ausgelernt, nach Umwegen oder als Seiteneinsteiger, der landet nicht in irgendeiner Branche. Nein, man steigt ein in einen Kosmos, der irgendwo zwischen traditionellem Handwerk, urbanem Lifestyle und oft unterschätzter Menschenkenntnis pendelt. Ehrlich, manchmal frage ich mich, ob der eigentliche Beruf eher Friseur oder eher Conférencier heißt, so viele unterschiedliche Charaktere kreuzen sich auf nur ein paar Quadratmetern Ladenfläche. Aber der Reihe nach.
Frankfurt: Bankentürme außen, Barbershops innen? Nicht ganz so klischeehaft.
Was viele von außen unterschätzen: Die Konkurrenz in dieser Stadt ist enorm. Es gibt sie alle – von alteningesessenen Scherenmeistern in Bornheim bis zu stylischen Barttempeln nahe Eschersheimer Landstraße. Damit wächst der Druck auf Berufseinsteiger:innen, sich abzuheben: Oh, noch ein neuer Fade? Klar. Aber der Unterschied liegt im Detail. In der Praxis fordert das: sauberes, handwerklich präzises, aber gleichzeitig individuell geprägtes Arbeiten, das sich gegen die Flut von Discountanbietern, Franchise-Ketten und „No-Name“-Salons behaupten muss. Und dann sitzt da der Gast – Banker, Künstler, Nachtleben-Hedonist, zugezogen oder Ur-Frankfurter – jeder mit eigener Erwartungshaltung. Ich habe den Eindruck, dass die Bandbreite an Kundschaft in Frankfurt von Haargel bis Halal reicht, mit allem, was dazwischen möglich ist.
Technik, Trends, Tendenzen – zwischen Schere, App und Algorithmus
Es wäre ein Fehler, den Beruf auf Nassrasur und Barttrimm zu reduzieren. Klar, das gehört zum Basisprogramm – aber moderne Kunden in Frankfurt sind digital versiert und oft markenbewusst. Wer da nicht mitzieht, hat es schwer. Manche Kollegen lachen über digitale Buchungssysteme, andere nutzen sie gezielt, um Wartezeiten zu optimieren oder das Stammkunden-Feeling zu verstärken. Nicht wenige arbeiten inzwischen mit spezialisierten Pflegeprodukten, verfolgen auf Instagram aktuelle Schnittmuster oder entwerfen sogar eigene Bartpflege-Linien. Muss man mögen? Vielleicht nicht, aber wer technikfern bleibt, setzt sich schnell aufs Abstellgleis. Und: Auch die Messlatte, was Hygiene und Kundenschutz angeht, ist gestiegen – spätestens seit der letzten Pandemie.
Lohn und Brot – oder: Verdient man als Herrenfriseur in Frankfurt vernünftig?
Sagen wir es so: Die Gehaltsspanne ist gewaltig. Man hört von Einstiegsgehältern ab etwa 2.000 € – das mag im bundesweiten Schnitt okay sein, doch für Frankfurt eher untere Liga. In besseren Salons, insbesondere dort, wo Stammkundschaft loyal ist und Zusatzleistungen zählen, sind 2.500 € bis 3.200 € durchaus machbar. Mit Erfahrung, Eigeninitiative (Stichwort: Umsatzbeteiligung oder Provision) und ein bisschen Glück kann man sich in Richtung 3.400 € oder sogar 3.600 € vorkurbeln. Aber klar: Wer den schnellen Reichtum sucht, für den sind andere Branchen vermutlich einträglicher. Die meisten hier arbeiten aus Überzeugung. Und, kleine Randnotiz: Die Wertschätzung für gutes Handwerk ist beim männlichen Publikum in Frankfurt vielleicht höher als gedacht – immerhin, wenn auch, manche Tage fühlt es sich eher nach Dienst am Kunden als nach Handwerksstolz an. Aber so ist es wohl überall.
Frankfurter Eigenheiten: Multikulturell, schnell, innovativ – und manchmal ziemlich schrullig
Manchmal steht man da, mitten im Bahnhofsviertel oder irgendwo im Nordend, beobachtet die unterschiedlichsten Menschen und denkt: Wer hier nicht täglich lernt, ist fehl am Platz. Der Herrenfriseurberuf in Frankfurt verlangt eine Neugier auf neue Stile, Sprachen und Lebensgeschichten. Der Kundenstamm ist ein Querschnitt durch die Gesellschaft – Bankerhaarschnitt am Vormittag, fades Meeting-Gesicht am Mittag, Hipster-Bart-Session am späten Abend. Und glauben Sie mir: In kaum einer Stadt wird so offensiv experimentiert – ob bei Farbe, Form oder Pflege. Wer sich hier langfristig hält, ist nicht nur Friseur, sondern auch Trendseismograf, Sozialarbeiter und manchmal – mit einem Augenzwinkern – auch ein bisschen Therapeut.
Fazit, oder: Warum die Sache nie einfach ist, aber oft erfüllend
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Man muss diesen Beruf mögen, um in Frankfurt zu bestehen. Die Arbeit fordert handwerkliche Sorgfalt, Offenheit für Neues und etwas Humor – vor allem, wenn der nächste Kunde sich als wandelndes Zweifler-Kompendium entpuppt. Aber – das ist das Seltsame – echten Stillstand gibt’s selten. Chancen zur Weiterentwicklung (Stichworte: Barbier-Spezialisierung, Color-Techniken, Pflegelinien, Coaching) ergeben sich permanent. Wer das liebt, findet im Frankfurter Herrenfriseur-Beruf nicht nur Broterwerb, sondern auch eine täglich neue Bühne. Einen schöneren Spagat zwischen Werkzeug und Weltoffenheit findet man nicht allzu oft.