Unternehmensgruppe Herrmann GmbH & Co. KG | 29221 Celle
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TO Event & Gastronomiegesellschaft mbH | 38312 Achim
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben | 30159 Hannover
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Spätschicht in Linden, die Terrasse voll, drinnen ein Stimmengewirr, das jeder Lautsprecher erblassen lässt: Willkommen im Alltag eines Helfers im Gastgewerbe in Hannover. Wer denkt, das sei bloß Teller balancieren und Servietten falten, irrt gewaltig – zumindest hier, wo das Spektrum von Burgerbuden über vegane Cafés bis zu Hotels mit internationalem Dauerbetrieb reicht. Mich erstaunt immer wieder, wie unterschätzt diese Jobs werden. Wahrscheinlich, weil jeder meint, das könne „ja jeder machen“. Aber ehrlich: Wer nach so einem Abend noch lächeln kann, verdient mehr als nur Trinkgeld. Vielleicht sogar ein anerkennendes Nicken – mindestens.
Stellen wir die Klischees mal kurz zur Seite. Ja, viele Helfer-Dienste im Gastgewerbe kommen ohne eine klassische Ausbildung aus. Es geht um Anpacken, Zupacken, Zusehen – manchmal auch ums einfach Durchhalten. Die Aufgaben lassen sich kaum auf ein paar Bullet-Points eindampfen, denn jeder Betrieb hat seine ganz eigene Mischung aus Thekendienst, Abräumen, Nachschub organisieren, vielleicht auch kleine Küchenarbeiten. Viel wird im Gehen erledigt (nichts für Bewegungsmuffel), und Taktgefühl zählt fast so viel wie Muskelkraft – was viele unterschätzen: wer den Gästen Stress anmerkt, der verliert sie an die nächste Thai-Pfanne um die Ecke. Und in Hannover gibt’s kulinarisch nichts, was es nicht gibt.
Jetzt mal Tacheles: Hannover braucht Helfer. Tourismus wächst, Messegäste bringen internationales Publikum, und die Gastronomie winkt „verzweifelt“ nach Personal – vor allem seit Corona. Die Nachfrage ist spürbar: Ob in der Altstadt mit Kneipenflair, an Maschsee-Buden oder im Frühstücksgeschäft großer Hotels, überall fehlt Unterstützung. Klingt nach leicht verdientem Geld (Stichwort Mindestlohn als Garantie), aber schauen wir genauer hin: Einstiegsgehälter liegen meist zwischen 2.200 € und 2.600 €, manchmal plus Zuschläge für Wochenend- oder Nachtschichten. Wer bleibt, sich eingroovt und Verantwortung übernimmt – etwa für die Koordination der Aushilfskollegen oder für die Getränkebestellung – kann auch Richtung 2.800 € marschieren. Sicher: Kein Hexenwerk, aber man muss sich schon strecken.
Papier-Zettel für Bestellungen? Längst durch Tablets ersetzt. Die Digitalisierung ist sogar im Biergarten angekommen – was nicht immer ein Segen ist (jeder, der bei WLAN-Ausfall schon mal hoffnungslos zwischen Tischen stand, weiß, wie schnell Hightech ins Stolpern kommt). Für Einsteiger bedeutet das: Wer sich schnell in neue Abläufe einfindet, ist klar im Vorteil. Und noch etwas – viele Betriebe achten inzwischen stärker auf geregelte Schichten, bessere Einarbeitung und manchmal sogar Sprachkurse. Ich sag’s offen: Vor zehn Jahren war das anders. Da wurde auch schon mal brüllend delegiert. Heute (meist) weniger, zumindest in verantwortungsvollen Häusern. Auch das Thema Diversität hat Fahrt aufgenommen: Wer Bock hat, Land und Leute zu verbinden, der findet hier seinen Platz – schwitzende Stirn inklusive, aber auch mit echtem Teamgefühl.
Bleibt die Frage, für wen dieser Job sinnvoll ist. Ich habe erlebt: Für Einsteiger ist es die perfekte Bühne, um sich Tempo, Disziplin und ein dickes Fell zuzulegen. Nicht jeder bleibt in der Branche – aber fast alle nehmen was fürs Leben mit. Dialogfähigkeit, Stressresistenz, manchmal auch ein kleiner Crashkurs in Menschenkenntnis. Was aber wirklich zählt? Der Mut, den ersten Schritt hinter die Theke zu wagen. Egal, ob man im Café in Linden anfängt oder die ersten Platten im Zacke-Tempo durch den Saal jongliert. Hannover braucht Menschen, die anpacken – und das nicht nur zur Messewoche. Wer’s schafft, bleibt selten lange Helfer. Oder entscheidet bewusst: Genau das passt für jetzt. Und seien wir ehrlich: Es gibt Ecken in Hannover, da macht Gastgewerbe mehr Spaß als so mancher Schreibtischjob. Zumindest eine Saison lang.
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