SlowDown Bottsand | 24235 Wendtorf
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Airport Plaza Hotel | 22846 Norderstedt
MARITIM Strandhotel Travemünde | 23539 Lübeck
Winterhalter Deutschland GmbH | 21335 Lüneburg
SlowDown Bottsand | 24235 Wendtorf
Airport Plaza Hotel | 22846 Norderstedt
MARITIM Strandhotel Travemünde | 23539 Lübeck
Winterhalter Deutschland GmbH | 21335 Lüneburg
Hamburg. Stadt der Möwen, des Hafens, der Bars, der ungezählten Hotels. Viele kommen – als Gäste, klar. Doch ohne die Menschen hinter den Kulissen würde das alles ziemlich schnell ziemlich leer wirken. Im Zentrum dieser oft übersehenen Maschinerie stehen die Helfer im Gastgewerbe – kein glamouröser Titel, zugegeben, aber ein Berufsfeld mit mehr Spannkraft, als man vermuten würde. Ich erinnere mich gut an meinen ersten Job als Tellerwäscher an der Elbe. Man lernt, wie sich Trubel anfühlt. Wie Zigarettenrauch und Kaffeegeruch sich miteinander vermischen. Und manchmal, wie es ist, nicht gesehen zu werden – aber dringend gebraucht.
Was macht eine Helferin oder ein Helfer im Gastgewerbe eigentlich den lieben langen Tag? Die Aufgaben reichen vom Spülen über das Vorbereiten von Buffets bis hin zum Bettenmachen oder dem Säubern der Zimmer. Viel ist körperlich, noch mehr ist Kopfsache. Wer meint, das seien monotone Arbeiten, täuscht sich gewaltig. Oft entscheidet gerade ihre Zuverlässigkeit darüber, ob der Hotelbetrieb reibungslos läuft oder das Restaurant im Chaos versinkt. Das Arbeitspensum: unterschiedlich, oftmals saisonabhängig. Die Frühschicht im Tagungshotel fühlt sich anders an als der Wochenendtrubel auf dem Kiez. Man muss sich einlassen auf wechselnde Gäste, auf Anforderungen, die man frühmorgens nicht vorausgesehen hat. Routine? Gibt es, aber nie zu hundert Prozent.
Der Hamburger Arbeitsmarkt ist für Helfer im Gastgewerbe so etwas wie die Ebbe für den Hafen. Mal läuft es, mal stagniert das Angebot – aber die Branche steckt voller Bewegung. Gerade in Hamburg erleben viele Hotels, Gastro-Ketten und kleine Cafébetreiber einen ständigen Wechsel. Es gibt Lücken, die besetzt werden müssen; besonders zur Hochsaison oder wenn Großevents wie der Hafengeburtstag anstehen. Klar, das Einstiegsgehalt wirkt auf den ersten Blick ernüchternd: In den meisten Fällen liegen die Löhne zwischen 2.100 € und 2.400 €, selten darüber. Wer motiviert ist und mehr Verantwortung übernimmt (Küchenhilfe, Frühstücksdienstleitung) kann sich Richtung 2.600 € bis 2.800 € bewegen – oft gekoppelt an Wochenendarbeit, Extraschichten oder den Sprung in ein größeres Haus.
Ein Thema, das man als Berufseinsteigerin oder Wechselwilliger ständig hört: Fachkräftemangel. Klingt nach Worthülse, trifft aber exakt auf Hamburgs Szene zu. Viele Arbeitgeber suchen händeringend – es ist fast schon paradox: Trotz vergleichsweise niedriger Löhne sind die Stellen nicht leicht zu besetzen. Hinzu kommt der technologische Wandel. Digitalisierung im Gastgewerbe? Klingt nach Check-in-Terminal, aber beginnt schon beim elektronischen Bestellsystem in der Küche. Wer sich hier reindenkt, bringt sich in Stellung. Doch ganz ehrlich: Das größte Handicap bleibt das Ansehen des Berufs. Viele unterschätzen, was hinter dem Wort „Helfer“ steckt. Kompetentes Personal ist rar – und wenn ich es richtig beobachte, fangen immer mehr Betriebe an, das zu schätzen. Noch nicht überall, aber der Wandel ist spürbar.
Manchmal – nein, oft – stimmt das Klischee, dass Jobs im Helferbereich nur als Durchgangsstation gedacht sind. Doch das ist zu kurz gegriffen. Wer Lust hat, kann sich spezialisieren: als Servicekraft, Barista, Housekeeping-Profi. Hamburg ist hier kein Provinznest. Das regionale Schulungsangebot wächst, querfinanziert von Betrieben, die ihre Leute halten wollen. Sprachkurse, Hygieneschulungen, Aufgabenübernahme im Frühstücksservice – wer dranbleibt, hat Chancen. Der Weg nach oben ist nicht so versperrt, wie er oft scheint. Aber: Von allein kommt da nichts. Es braucht Eigeninitiative und einen langen Atem.
Wer ins Hamburger Gastgewerbe einsteigt, erlebt keine Wohlfühloase, aber auch kein trostloses Abstellgleis. Die Arbeit ist anstrengend, oft unterschätzt, manchmal undankbar – aber sinnvoll. Manchmal fragt man sich, was bleibt, wenn der Gast das Hotel verlässt. Vielleicht: ein sauberer Tisch, ein zufriedener Kollege, zwanzig Minuten Pause im Hinterhof. Es sind diese leisen Momente, die hängen bleiben. Hamburg braucht solche Leute, so viel ist klar. Und am Ende, Hand aufs Herz, will man abends ja auch irgendwo einkehren – und nicht im Dreck sitzen. Oder?
Das könnte Sie auch interessieren