me.ga. 3 personalservice gmbh | 20095 Hamburg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Elbstrand Resort Krautsand GmbH & Co. KG | 21706 Drochtersen
Unternehmensgruppe Herrmann GmbH & Co. KG | 29221 Celle
XERVON Instandhaltung GmbH | 20095 Hamburg
me.ga. 3 personalservice gmbh | 20095 Hamburg
Elbstrand Resort Krautsand GmbH & Co. KG | 21706 Drochtersen
Unternehmensgruppe Herrmann GmbH & Co. KG | 29221 Celle
XERVON Instandhaltung GmbH | 20095 Hamburg
Es gibt diese Situationen, da steht man am frühen Morgen vor dem Bremer Bahnhof, die Sonne bricht zaghaft durch die Wolken, und drinnen wuselt schon alles: Rollwagen rumpeln, Kaffeeduft hängt in der Luft. Im Gastgewerbe, ganz besonders als Helfer, spürt man die Stadt am intensivsten – rau, direkt, manchmal chaotisch. Und überraschend vielseitig. Gerade für Berufseinsteiger oder Umsteiger kann der Einstieg hier ein Sprung ins Unbekannte sein. Wer zum ersten Mal ein Tablett in Richtung Freisitz jongliert, weiß schnell: Hier geht’s nicht um Smalltalk im Vorbeigehen. Es ist Arbeit mit Körper, Kopf und ein bisschen Bauchgefühl.
Die Aufgaben sind das Gegenteil von eintönig. Mal ist es die Küche, in der man Gemüse schnippelt und nebenbei zuhört, wie der Koch die halbe Mannschaft auf Trab hält. Dann wieder das Zimmermädchen-Team, das in Rekordzeit Zimmer für die nächsten Gäste herrichtet – immer im Wettlauf mit dem „Check-in“-Countdown. Wer Service denkt, denkt oft an Bedienung, Tablett und Weinprobe. Aber das ist nur ein Bruchteil der Wirklichkeit. In Bremen, wo klassische Cafés, mutige Start-ups und schicke Hotels dicht an dicht drängeln, ist das Spektrum breiter als viele ahnen: Teller wischen, Buffets nachfüllen, Tische decken, Spülmaschine entladen, Lagerdienst, Unterstützung bei Events, manchmal sogar etwas Technikschrauberei. Manches davon klingt unscheinbar, ist aber erst das Öl im Getriebe. Ohne diese Hände läuft kein Betrieb.
Und jetzt die Gretchenfrage: Lohnt sich das? Finanziell betrachtet, gibt’s leider keine Preisexplosion nach oben: Helfer im Gastgewerbe verdienen in Bremen nach aktuellem Stand etwa zwischen 2.100 € und 2.500 € – mit gewissen Schwankungen, je nach Betrieb, Wochenstunden und ob tarifliche Bindung besteht. Wer Nachtschichten, Wochenenden und Feiertage nicht scheut, schraubt sein Monatsgehalt gelegentlich etwas höher. Aber seien wir ehrlich: Das Gehalt ist solide, aber selten ein Sprungbrett für Reichtum. Dennoch – viele unterschätzen, wie sehr sich die Arbeitszeiten auf den tatsächlichen Verdienst auswirken. Gerade der Mix aus Teil- und Vollzeit, Saison und Nebenjob macht die Zahlen für Außenstehende schwer vergleichbar. Wie oft ich beim Blick auf die Lohnabrechnung meine Augenbrauen nach oben gezogen habe – man unterschätzt die kleinen Zuschläge. Aber Planbarkeit? Ein Wagnis. In der Sommersaison kann’s rappeln, im Januar herrscht Ebbe.
Was manchmal übersehen wird: Die Anforderungen sind in den letzten Jahren gestiegen – auch ohne formale Ausbildung. Kunden werden anspruchsvoller, Hygienevorschriften strikter, und in Zeiten von Digitalisierung schleicht sich auch im Gastgewerbe das Tablet mit Digitalbon ins Handwerk. Wer heute mithält, braucht mehr als flinke Finger. Freundlichkeit gilt als Selbstverständlichkeit, aber sie muss dauerhaft glaubwürdig wirken – auch wenn der zwölfte Gast in Folge fragt, ob das Croissant glutenfrei ist. Nerven wie Drahtseile, eine Prise Humor und ein Herz für Konfliktmanagement helfen enorm. Manche Gäste suchen die Schwachstelle. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber auch kein Spaziergang – und manchmal eine tägliche Mini-Olympiade gegen den Frust.
Nicht vergessen darf man die regionalen Besonderheiten. In Bremen, Stadt mit Hanse-Flair, ist der Mix aus internationalen Gästen, temporären Arbeitskräften und dem Dauerbrenner Fachkräftemangel spürbarer denn je. Die Nachfrage im Gastgewerbe schwankt schneller als bei Ebbe und Flut am Weserdeich. Wer Englisch oder gar etwas Niederländisch kann, ist im Vorteil – schon mal daran gedacht? Zugleich mischt sich hier die norddeutsche Gelassenheit mit einem ziemlich direkten Arbeitsklima. Vieles wird improvisiert, Probleme werden auf kurzem Dienstweg gelöst. Das kann einen abschrecken, aber auch schnell zum Teamplayer machen. Ich sage immer: Wer im Bremer Gastgewerbe gelernt hat, behält seine Nerven auch, wenn’s beim Freimarkt so richtig drunter und drüber geht.
Chancen auf Entwicklung? Die gibt es, durchaus. Restaurants und Hotels suchen händeringend nach verlässlichen Helfern, die mehr wollen. Wer dranbleibt, kann über gezielte Einarbeitung auch anspruchsvollere Aufgaben übernehmen. Schichtleitung, Theke, Eventbetreuung – alles im Bereich des Möglichen. Manche schaffen über Fortbildungen den Sprung Richtung Fachkraft. Aber – und das sollte man nicht unterschlagen: Nicht jeder will oder kann diesen Weg gehen. Die Realität im Helferjob bleibt oft ein Pendeln zwischen Belastung und Stolz. Wer’s authentisch nimmt und sich nicht verbiegen lässt, begegnet in Bremen einer überraschend offenen, manchmal rauen, aber meist ehrlichen Welt. Man muss sie nur aushalten können.
Das könnte Sie auch interessieren