Unternehmensgruppe Herrmann GmbH & Co. KG | 29221 Celle
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TO Event & Gastronomiegesellschaft mbH | 38312 Achim
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben | 30159 Hannover
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Braunschweig, das ist mehr als die Altstadt und der Blick vom Rathausturm – und, ganz ehrlich, auch mehr als Löwen und kühle Maß „im Gewölbe“. Wer hier als Helfer im Gastgewerbe einsteigt, landet selten im Blitzlicht der Wirtschaftsseiten. Dabei ist dieser Job so ziemlich das Rückgrat der städtischen Esskultur. Kellnern, Betten machen, Frühstücksbuffets schleppen oder Geschirrberge bändigen – es wäre schlicht irrsinnig, das als „Nebenjob zum Taschengeld“ zu verharmlosen. Es gibt Schichten, nach denen wünschte man sich, es gäbe eine Prämie für emotionale Stabilität. Wirklich jetzt.
Dankbar für klare Aufgaben? Die gastrotypische Vielseitigkeit ist beileibe kein Marketing-Gag. Wer als Helfer in Braunschweigs Restaurants, Cafés oder Hotels arbeitet, trifft auf einen bunten Mix: Vom Frühstücksdienst im Altstadthotel bis hin zum Abendstress in der Studentenbar. Ein Arbeitstag? Selten planbar. Montags vielleicht ein leergefegtes Café, mittwochs rufen plötzlich zwei Busladungen Seniorenausflug nach Nachschub. Manchmal fühlt es sich an, als gäbe es keine Routine – aber ganz ehrlich, auf Routine wird hier eh wenig Wert gelegt. Wenigstens im positiven Sinne: Wer Hektik und Sprunghaftigkeit standhält, findet so etwas wie (Achtung, ungewohntes Wort) Eigenverantwortung. Kleine Entscheidungen, oft im Sekundenbruchteil. „Schiebe ich noch das Tablett, oder lasse ich’s, weil Tisch 4 schon nervt?“ – das ist hier Alltag.
Allzu romantische Vorstellungen sollte man ablegen. Die Realität im Helfersegment heißt in Braunschweig meist: Stundenlöhne rund um 13 € bis 15 €, monatlich je nach Wochenstunden zwischen 1.500 € und 2.300 €. Mit mehreren Jahren Erfahrung und etwas Glück beim Arbeitgeber geht’s auch mal höher hinaus: 2.400 € bis 2.600 € – und in seltenen Hotelhäusern, vor allem mit Schichtzulagen, ist die 3.000 €-Marke immerhin sichtbar. Aber: Das ist selten. Trinkgeld? So ein Thema. In den schicken Innenstadtlokalen am Burgplatz: ein nettes Zubrot. Außerhalb? Ja, wenn überhaupt, dann reicht es für den kleinen Extrakaffee. Und: Wer in Pandemiezeiten oder bei Personalmangel einsprang, merkte, wie brüchig Selbstverständlichkeiten werden: Manchmal fiel alles weg, was jenseits des Mindestlohns lag.
Braunschweig ist Mittelstadt mit Ambitionen: Junges Publikum durch die Uni, viele Firmen, längere Kulturabende – klingt wie gemacht für Gastro, oder? Die Nachfrage schwankt, klar. In den letzten zwei Jahren erlebten wir in manchen Betrieben einen boomenden Sommer und im Winter – zack, Kurzarbeit! Personal wurde plötzlich händeringend gesucht, aber Sicherheit? Immer ein wackliger Boden. Was ich oft bei Kolleginnen und Kollegen beobachte: Viele kommen, testen und wechseln dann fix die Branche. Frust? Teilweise. Aber auch die Erkenntnis, dass Multitasking, Teamfähigkeit und Stressresistenz hier wirklich kein Personalsprech sind, sondern Überlebensprämissen.
Wer als Helfer im Braunschweiger Gastgewerbe loslegt, kann schnell Verantwortung übernehmen – aber der Sprung zur Fachkraft? Das bleibt eine eigene Geschichte. Was viele unterschätzen: Die Branche entwickelt sich in Etappen. Technische Geräte, digitale Küchenbons, Hygienevorschriften, Kontaktlos-Zahlungen – plötzlich sind Neuerungen keine Zukunftsmusik mehr, sondern Praxis am Tresen. Und dann gibt’s noch dieses unsichtbare Netz aus Betrieben, das mehr zusammenhält, als es auf den ersten Blick scheint: Man hilft sich, springt ein, tauscht Erfahrungen. Für viele Berufseinsteiger:innen eröffnet das einen seltenen Blick hinter die Kulissen – mit allen Vor- und Nachteilen. Und Hand aufs Herz: Wer Hektik, wechselnde Aufgaben und gelegentlich auch mal schiefe Blicke nicht nur aushält, sondern mit einem gewissen Humor nehmen kann, findet in Braunschweig durchaus einen Arbeitsbereich, der mehr bietet als den nächsten schnellen Kaffee.
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