Das Vesper Hotel | 45549 Sprockhövel
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AVITAL Resort Winterberg Mattfeld & Co. KG | Winterberg
The Grey Design Hotel | 44135 Dortmund
Maritim Hotel Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
Das Vesper Hotel | 45549 Sprockhövel
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Maritim Hotel Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
Manchmal, wenn ich — nach einem langen Tag — durch die Korridore eines Dortmunder Hofhotels gehe (mein letzter Einsatzort vor Hamm), denke ich: Das ist kein Beruf für Menschen, die Routine lieben. Der Titel „Hausdame“ klingt nach Tradition, beinahe etwas aus der Zeit gefallen. Und doch: Wer heute in Hamm, im Herzen des Ruhrgebiets, als Housekeeperin antritt, balanciert täglich zwischen Handwerk und Menschenführung, zwischen Taktgefühl und Zeitdruck. Keine Wohlfühlbranche für Sonntagskinder, aber auch kein anonymer Dienstleistungsjob, den man bloß absitzt.
Hausdamen sind, nüchtern betrachtet, das Rückgrat der Beherbergungsbetriebe – Hotels, Wohnheime, gelegentlich auch größere Seniorenresidenzen. Wer glaubt, hier gehe es nur um Staubwedel und Zimmerkontrolle, der unterschätzt die Komplexität. Es geht um Abläufe, Teamkoordination und oft auch um Improvisationstalent, wenn plötzlich der Fußballverein aus London eincheckt oder ein Großevent in der Innenstadt alles durcheinanderwirbelt. Hamm ist kein Touristenzentrum wie Köln oder Berlin, aber im industriell geprägten Umfeld gibt es eine solide, manchmal unterschätzte Basis an Übernachtungsbetrieben – und einen entsprechenden Bedarf an Fachkräften, die wissen, wie Betrieb und Qualität zusammengehen.
Hamm – man unterschätzt es gerne. Wer hier arbeitet, spürt ganz eigene regionale Dynamiken: eine Mischung aus Ruhrgebietshaftigkeit und bodenständigem Pragmatismus. Viele Gäste sind Dienstreisende, Montagearbeiter oder eben Menschen auf dem Sprung zwischen Tagung und Heimatbesuch. Was das für Housekeeping bedeutet? Effizienz und Flexibilität werden hoch gehandelt. Die Teams sind oft kleiner, die Hierarchien flach. Wer als Hausdame beginnt, übernimmt schnell Verantwortung, leitet ein Team aus Zimmermädchen, Reinigungskräften und Hausservice – manchmal mehr, als einem als Einsteiger lieb ist. Gelegentlich fühlt es sich an, als wäre man die heimliche Schaltzentrale eines ganzen Betriebs. Oder zumindest das Nadelöhr, durch das alles laufen muss, auch wenn die Leitung auf dem Papier irgendwo anders liegt.
Manch eine/r fragt sich: Muss ich da wirklich eine Ausbildung vorweisen? In den meisten Fällen – ja, zumindest eine abgeschlossene Ausbildung im Hotelfach, in der Gebäudereinigung oder – zunehmend gefragt – Weiterbildung im Bereich Housekeeping-Management. Ein Quereinstieg ist möglich, vor allem, wenn Organisationstalent, Arbeitsstruktur und ein Hauch von Sturheit mitgebracht werden. Was oft unterschätzt wird: Kommunikation ist das A und O. Man dirigiert nicht nur Räume, sondern auch Menschen, hört Sorgen, schlichtet Konflikte, motiviert zum vierten Tagesdurchgang. Und mit der Digitalisierung der Hotelbranche zieht auch hier die Technik ein – Zimmerbelegung, Qualitätschecklisten, Materialbestellungen: Vieles läuft heute digital. Ganz ehrlich: Wer mit dem Smartphone nur Fotos macht, hat Aufholbedarf.
Sprechen wir über Geld, auch wenn das vielen unangenehm ist: Das Gehalt in Hamm liegt, je nach Betrieb und Erfahrung, meist zwischen 2.400 € und 2.900 €. Mit Zusatzqualifikationen, Personalverantwortung oder beim Sprung in größere Häuser sind 3.000 € bis 3.400 € möglich. Ist das viel? Kommt auf den Blickwinkel an. Für die Verantwortung allemal. Was aber viel wichtiger ist: Die Branche wandelt sich. Während in anderen Regionen Jobs abgebaut werden, hat Hamm einen stabilen Bedarf – nicht zuletzt, weil der Dienstleistungssektor seit der Corona-Zäsur wieder stärker nachgefragt wird. Wer sich weiterbildet, etwa zur Leitung im Bereich Facility-Management oder Hotelbetriebswirtschaft, kann Karriere machen. Bleibt die Frage: Will man wirklich all die Verantwortung schultern – oder sucht man nur einen Job zum Abhaken? Ich plädiere für Ehrlichkeit, auch mit sich selbst. Nicht jeder ist für diesen Level an Alltagstrubel und sozialer Präsenz gemacht. Aber wer hier erfolgreich arbeitet, braucht sich in Sachen Professionalität und Menschenkenntnis hinter keiner anderen Branche zu verstecken. Manchmal, in stillen Minuten zwischen Kontrollgang und Teambesprechung, denke ich: Es sind die unsichtbaren Helden der Dienstleistung, die Hamm am Laufen halten. Wer hätte das gedacht?
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