Tesla Manufacturing Brandenburg SE | Grünheide (Mark)
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Dremo Personaldienstleistung GmbH | 10115 Berlin
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Siemens Energy | 10585 Charlottenburg
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Es gibt Berufe, in denen man am Feierabend noch Eisenstaub unter den Fingernägeln findet. Dreck bekommt man bei der Arbeit als Gießereimechaniker in Potsdam ganz bestimmt – aber das alleine würde nicht reichen, um Menschen mit Sinn fürs Handwerk, Technik und Gemeinschaft Tag für Tag in die Werkshallen der Region zu locken. Denn, mal ehrlich: Wer sich für diese Branche entscheidet, hat einen Hang zur greifbaren Sache und manchmal – beim Blick in einen glühenden Schmelztiegel – vielleicht auch eine leise Ehrfurcht vor der Urgewalt, mit der hier Material entsteht, das anderswo dann Brücken trägt oder Windräder dreht. Klingt romantisch? Vielleicht. Fakt ist: Ohne die Gießereien wäre so manches Großprojekt nur eine Idee auf dem Papier.
Wenn einem als Berufseinsteiger in Potsdam die Stellenbeschreibung für Gießereimechaniker in die Hände fällt, springt meist als Erstes das Wort „Formenbau“ ins Auge. Das ist aber nur ein Puzzleteil. In der Praxis ist der Tag ein Spagat zwischen Maschinenbedienung, Materialprüfung, Qualitätskontrolle – und dem berühmten Händchen für alles, was heiß und flüssig ist. Moderne Gießereien haben längst CNC-gesteuerte Anlagen im Einsatz, Sensorik, Schallschutzkabinen – klingt nach Hightech, und das ist es zu Teilen auch. Aber: Ohne handwerkliches Gefühl, räumliches Vorstellungsvermögen und die Bereitschaft, auch mal nachts auf den Beinen zu sein (Schichtdienst lässt grüßen…) kommt man schwer durch den Alltag.
Jetzt wird’s konkret. Das Gespräch um den Lohn ist im Kollegenkreis immer ein bisschen wie beim Kartenspielen: Viel Gerede, wenig Klartext. Aber die Zahlen sind kein Staatsgeheimnis. Für Anfänger liegt das Gehalt nach der Ausbildung meist zwischen 2.500 € und 2.900 €. Wer ein paar Jahre durchhält und sich – abwarten! – weiterbildet, schafft es durchaus in den Bereich von 3.200 € bis 3.600 €. Manche Betriebe zahlen dazu Prämien für Wochenendarbeit oder Schichtzulagen. Wer glaubt, Potsdam zahle automatisch schlechter als der Westen, irrt: Der Abstand ist kleiner geworden, vor allem bei renommierten Betrieben. Trotzdem, das Lohnniveau bleibt in Bewegung – auch, weil der Nachwuchs fehlt und zunehmend Handwerker mit Know-how gesucht werden. Selten wurden die Karten für wechselbereite Fachkräfte so neu gemischt wie aktuell. Manch einer sagt, der Markt habe sich zu ihren Gunsten gedreht; ich meine – ganz so einfach ist es trotzdem nicht. Die Spreu trennt sich erst beim Probearbeiten vom Weizen.
Ehrlicherweise – einen DAX-Konzern-Glaspalast werden Berufseinsteiger in Potsdams Gießereibetrieben kaum finden. Es riecht eher nach Metall, Motoröl, und manchmal nach Kaffee aus der Thermoskanne, der schon eine Stunde alt ist. Die größten Gießereien der Umgebung arbeiten zwar zunehmend mit lüftungsstarken Hallen, Absauganlagen, Automatisierungslösungen; aber legen wir die Karten auf den Tisch: Es ist laut, zum Teil körperlich fordernd, und spätestens im Sommer herrscht Tropenkammer-Feeling. Doch: Viele Betriebe setzen in den letzten Jahren auf ergonomische Arbeitsplätze, Job-Rotation (um monotone Belastungen zu verhindern) und stärkere Gesundheitsvorsorge. Eine Entwicklung, die man als „früher war alles härter“-Erzähler nicht ignorieren kann.
Es gibt einen Satz, den jeder junge Gießereimechaniker in Potsdam schon mal gehört oder gedacht hat: „Das, was du heute lernst, ist morgen vielleicht schon Geschichte.“ Stimmt auch. Wer sich nicht für neue Maschinen fit macht, für Werkstoffe aus recyceltem Material oder digitale Steuerungstechnik, der bleibt irgendwann außen vor. Das Angebot reicht vom Schweißkurs bis zur Technikerschule, und die Bereitschaft der Betriebe, Fortbildungen zu fördern, ist – nach eigenem Erleben und vielen Gesprächen – in Potsdam in den letzten fünf Jahren spürbar gestiegen. Vielleicht liegt es am Fachkräftemangel, vielleicht an der Innovationswelle – sicher ist nur: Man merkt, wer auf Ballhöhe bleibt, und wer irgendwann nur noch von „früher“ redet, wenn die nächste Maschinenwartung ansteht.
Manchmal denke ich: Wer in Potsdam Gießereimechaniker wird, landet nicht im Rampenlicht, aber auch nicht im Abstellgleis. Die Betriebe sind oft kleiner als in Westdeutschland, das stimmt – aber genau das schafft ein Gemeinschaftsgefühl, das im Schichtplan-Alltag viel wert ist. Dazu kommt die Nähe zu Berlin, die für manche zum Pendeln verführt, für andere aber ein Argument für loyale Betriebsbindung ist. Was viele unterschätzen: Die Transformation der Brandenburger Industrie – Stichwort Mobilitätswende, moderne Energie, der ganze Umbau. Die Gießereibetriebe spielen da, auch wenn’s keiner laut sagt, eine – teils versteckte – Schlüsselrolle. Kurzum: Wer Lust auf Metall, Technik, Wandel und ehrliche Arbeit im Herzen Brandenburgs hat, findet in Potsdam alles – nur keinen Platz für Träumer und Bedenkenträger. Aber vielleicht reicht das ja gerade, um hier durchzustarten.
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