Garten Landschaftsbau Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf Garten Landschaftsbau in Hannover
Zwischen Kopfsteinpflaster und Klimakrise: Wer heute im Garten- und Landschaftsbau in Hannover ankommt
Wie viel Erde kann man nach Feierabend noch unter den Fingernägeln akzeptieren? Eine Frage, die mir schon in den ersten Wochen als Berufseinsteigerin im Garten- und Landschaftsbau durch den Kopf ging – Hannover, Kaffeebecher in der Hand, Sonne auf dem Bauhof. Manche Kolleginnen mit mehr Staub an den Stiefeln als Geduld. Vermutlich kein Zufall: Wer diesen Job macht, landet selten zufällig hier. Aber zu behaupten, „GaLaBau“ sei ein Beruf wie aus dem Bilderbuch, wäre mutig. Oder, sagen wir, schlicht gelogen.
Urbanes Wachstum trifft Natur: Alltag, wie er wirklich ist
In Hannover – nicht zu groß, aber auch niemals wirklich klein – verwandelt sich das Arbeitsumfeld ständig wie das Wetter im Frühling. Die alten Alleen, die Industriehöfe am Stadtrand, die Gewässerprojekte in Nordstadt, Sahlkamp, Linden: Nichts ist wirklich repetitiv. Wer neu dabei ist, stellt schnell fest, dass Garten- und Landschaftsbau weit mehr bedeutet als Rasenflächen und Beete. Es geht um die Schaffung neuer Lebensräume – für Mensch, Tier, mitunter auch für die eine oder andere überraschend robuste Wildkräuterart, die allen Plänen zum Trotz ihr Revier beansprucht.
Der Faktor Wetter: Romantik geht, Realität bleibt
Einmal ehrlich – die wenigsten sprechen darüber, aber das Wetter ist der geheime Chef am Bau. Im Januar geht’s mit Gummistiefeln tiefer ins Gelände als ins Gespräch, im Sommer schwitzt man sich am Asphalt fest. Hannover verlangt Flexibilität. Die Projekte wandeln sich, die Anforderungen auch. Neben der klassischen Pflasterung, Holz- und Metallbau tauchen immer häufiger ökologische Aspekte auf: Regenwassermanagement, klimaresiliente Bepflanzungen, neue Baustoffe, die nachhaltiger sein sollen. Menschen, die einen Grad an technischer Neugierde mitbringen – und keine Angst vor Umstellung auf den Akkuschrauber statt den schlichten Schubkarren –, sind hier inzwischen gefragt.
Geld ist nicht alles, aber…: Verdienst und Perspektive
Gehalt, na klar, das bleibt nicht aus. Gerade in Hannover, wo der Bausektor munter expandiert, ist das Lohnniveau verhältnismäßig stabil – was längst nicht gleichbedeutend mit einem goldenen Handschlag ist. Wer einsteigt, startet in vielen Betrieben häufig bei 2.400 € bis 2.800 €. Mit steigender Qualifikation, Verantwortung und ein bisschen Durchhaltevermögen sind 3.000 € bis 3.600 € realistisch. Und noch besser? Seit sich der Markt wieder verstärkt nach Fachkräften ausrichtet (Stichwort: Nachwuchsmangel), ist das Wort „Tariflohn“ nicht mehr nur ein Gerücht aus alten IG-BAU-Zeiten, sondern vielerorts Realität. Aber klar – Geld allein holt am Ende niemanden morgens um sechs auf den Bock.
Weiterbildung: Pflicht oder doch endlich Kür?
Ein Punkt, der häufig unterschätzt wird: das Potenzial für fachliche Entwicklung. Viele wissen gar nicht, wie viel möglich ist, wenn man erst drin ist. Kurse zu Nachhaltigkeit und Technik, Quereinstieg in Bereiche wie Baumpflege oder digitale Vermessung – in Hannover werden diese Angebote jedes Jahr breiter. Nicht alles davon ist glamourös. Aber wenn der Nachbarbetrieb plötzlich Solarwege baut oder grüne Dächer zum Auftragsalltag gehören, kommt man ohne Weiterbildung kaum noch hinterher. Wer also mehr will als Gießkanne und Spaten, findet zwischen Leine, Eilenriede und Expo-Gelände trotz allem die eine oder andere Tür, die eben doch noch offensteht.
Fazit? Nicht wirklich. Eher ein Zwischenstand.
Manchmal frage ich mich: Warum machen so viele gerade jetzt diesen Beruf (noch)? Vielleicht, weil kein Tag wie der andere ist. Vielleicht, weil Hannover nicht so schnell zufrieden ist mit halbherzigen Grünflächen. Oder schlicht, weil man Dinge schafft, die bleiben. Schwielen an den Händen, neue Ideen im Kopf – und nicht selten den Zweifel, ob das alles reicht. Es ist jedenfalls kein Job für Nostalgiker und auch nichts für Leute, die nur auf den Feierabend schielen. Aber für die, die Lust haben, mitzuwachsen und zu gestalten, ist der Garten- und Landschaftsbau in Hannover ein ziemlich ehrlicher Deal. Mit viel Luft nach oben – und gelegentlich auch mal Schmutz unter den Fingernägeln.