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Wie oft sitzt man da, Kaffee in der einen, eine verlorene Textur in der anderen Hand, und fragt sich: Wie sieht’s eigentlich mit Zukunft und Alltag als Games Entwickler hier in Potsdam aus? Manchmal kommt es mir vor, fast jede Woche brodelt das Thema auf – in der Bahn Richtung Griebnitzsee, im Flur eines der Studios oder im Gespräch mit Kollegen, die den Wechsel von Berlin nach Potsdam gewagt haben. Und ehrlich gesagt: Die Luft vibriert. Nicht nur wegen Babelsberg und seiner Filmtradition, sondern weil die Gaming-Branche hier plötzlich mehr ist als Fußnote.
Spiele entwickeln ist keine brotlose Kunst mehr, zumindest nicht am Standort Potsdam. Gefragt sind hier keine einsamen Nerds, sondern kollaborative Jongleure, die halb Mathematiker, halb Geschichtenerzähler und – zumindest gelegentlich – auch Pixel-Feen sind. Wer frisch in den Job einsteigt, landet oft schneller als gedacht mitten in der Praxis: Prototypen, Tools, Engines – gern auch alles auf einmal. Klar, es gibt die Spezialisten, die stundenlang an Shadern polieren. Aber der Alltag? Vielseitig, manchmal chaotisch, dabei überraschend dialogorientiert. Ich erinnere ein Meeting, bei dem die Frage, ob ein Charakter lieber Schleife oder Krawatte trägt, den gleichen Aufwand erzeugte wie eine Code-Review. Klingt nach Luxusproblem? Nicht wirklich. Wer einmal einen Spielcharakter entwirft, weiß, wie schnell kleine Designfragen zu Grundsatzdebatten werden.
Reden wir über Potsdam, reden wir unausweichlich über das Berliner Umland, Studios von Indie bis AAA, und über diesen eigenartigen Regionalscharm: Wer hier arbeitet, profitiert von der Nähe zu großen Filmproduktionen, branchenübergreifenden Schnittstellen (etwa Animation oder AR/VR) und – ich hätte es anfangs nicht geglaubt – erstaunlich kurzen Wegen zu Förderern, Hochschulen, neuen Ideen. Aber es ist nicht alles feingeschliffen: Die Konkurrenz ist spürbar, die Zahl der echten Entwicklerjobs immer noch begrenzt, und manchmal muss man um neue Technologien ringen, weil lokale Budgets nicht auf Weltniveau mitziehen. Gerade Einsteiger spüren das. Wer in Potsdam Games entwickelt, braucht deshalb mehr als nur Talent am Pad und schnelle Finger am Keyboard – Flexibilität, ein Schuss Pragmatismus und der Mut, auch mal den Laden zu wechseln, gehören dazu.
Jetzt aber mal zu einem Punkt, den kaum jemand offen anspricht, der aber im Flurfunk allgegenwärtig ist: das Gehalt. Wer glaubt, dass Games Entwickler in Potsdam mit den Zahlen im Silicon Valley gleichziehen, sollte eine Extrarunde drehen – oder die Erwartungen justieren. Einstiegsgehälter rangieren meist zwischen 2.700 € und 3.200 €, mit der Chance auf mehr, wenn man sich spezialisiert oder in ein wachsendes Studio einsteigt. Nach ein paar Jahren Erfahrung, vielleicht noch mit einem guten technischen Schwerpunkt, kann man durchaus 3.500 € bis 4.300 € erreichen. Trotzdem, und das ist der Haken: Viele Studios holen Luft, wenn es darum geht, branchenübliche Überstunden zu entlohnen oder Gehaltssteigerungen konsequent durchzusetzen. Ein offenes Gespräch darüber? Sollte man führen, auch wenn es manchmal Nerven kostet.
Wer sich auf die Dynamik der Branche einlässt, bekommt allerdings eine Art „Fast-Track-Lernkurve“ gratis mitgeliefert: Game Engines sind hier nur der Anfang, es geht Richtung Künstliche Intelligenz, 3D-Animation, manchmal sogar in Richtung pädagogischer Serious Games oder Wirtschaftssimulation. Die Projekte? Oft crossmedial, mit Partnern aus Forschung, Kultur oder sogar Tourismus. Ich habe schon an Ideen geschraubt, die fünf Jahre vorher niemand für denkbar gehalten hätte – und musste drei davon wieder in die Schublade legen. Das Gefühl von Neuanfang und Crashkurs bleibt. Wer davor zurückschreckt, bleibt besser im Stand-by. Aber: Wer die Herausforderung mag, kriegt in Potsdam beides – Bodenhaftung und Aufbruch.
Das Bild vom Games Entwickler in Potsdam? Zwischen hoher Erwartung und gelegentlicher Ernüchterung pendelnd. Die Wege sind kürzer als in Berlin, die Szene etwas überschaubarer, die Projekte oft mutiger. Sicher, manchmal zerren Verwaltung und Förderanträge an den Nerven. Aber wer am Ball bleibt, Neugier mit Ehrgeiz mixt und sich nicht von gelegentlichen Rückschlägen abschrecken lässt, findet hier Überraschungen. Nicht immer die offensichtlichen, oft aber die nachhaltigeren.
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