HOCHTIEF PPP Solutions GmbH | 45127 Essen
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Mediadesign Hochschule für Design und Informatik GmbH | 40213 Düsseldorf
bib International College | 51465 Bergisch Gladbach
Fachhochschule Dortmund | 44135 Dortmund
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Nicht wenige blicken auf die schillernde Gamesbranche und denken: Da sitzen sie, die T-Shirt-Träger mit Mate-Flasche, tüfteln an Polygonen und werden vom Ideenrausch durch die Mittagspause getragen. Die Wahrheit, wenn man erstmal mittendrin steckt – und ja, das tue ich irgendwie, als mehrfache Quereinsteigerin mit Hang zu zugigen Großraumbüros – ist jedoch bodenständiger, als viele glauben. Leverkusen: Chemie, Fußball, aber Games? Wer ernsthaft erwägt, hier als Entwickler:in einzusteigen, stößt auf einen vielschichtigen Arbeitsmarkt mit eigenen Tücken und durchaus auch Chancen, sofern man den Nerv für Experimentierfreude und ein bisschen Frustrationstoleranz mitbringt.
Leverkusen hat seit jeher eine industriell geprägte Identität, aber die Digitalwirtschaft wächst und speist sich nicht zuletzt von den größeren Ballungszentren drumherum. Ja: Die Nähe zu Köln wirkt wie ein Magnet für kleinere Studios, Agenturen und gelegentliche freie Projekte. Wer hier in die Entwicklung einsteigt – sei es als Coder, Level Designerin oder Multiplayer-Nerd – trifft selten auf den kilometerhohen Kreativcampus, den viele Großstädte versprechen. Aber unterschätzen sollte man die Dichte an technologiegetriebenen Mittelständlern, die sich in der Entwicklung kleinerer Spiele, Serious Games oder Simulationen fest etabliert haben. Von Arcade-Minigames für Messen bis hin zu High-End-Trainingssoftwares (die überraschend oft aus Leverkusener Schmieden stammen): Das Repertoire ist breiter, als der Chemie-Imagefilter vermuten lässt.
Einstiegsgehalt. Ein Wort, das magnetisch anzieht wie der erste Endgegner im Tutorial-Level. Realistisch? Zwischen 2.800 € und 3.300 € für Einsteiger:innen, je nach Vorqualifikation und Teamgröße. Wer schon ein paar Jahre Erfahrung mitbringt, landet nicht selten im Korridor von 3.500 € bis 4.500 €. Überbordende Gehaltssprünge? Eher selten. Aber: Gerade in Leverkusen sind Firmen selten auf den schnellen Exit aus – Wachstum kommt eher behutsam, und das Team zählt mehr als der Portfolio-Glanz. Technologisch? Unity und Unreal sind gesetzt, aber man trifft durchaus auf experimentierfreudige Firmen, die noch Godot oder sogar Eigenentwicklungen einsetzen. Die tatsächliche Kodierfreude entscheidet oft über den Spaß an der Sache – Routineaufgaben gibt es genug, aber jeder dritte Tag hält eine Überraschung bereit (die nicht immer angenehm ist, aber das bleibt unter uns).
Leverkusen – das klingt nicht weltstädtisch, sondern nach bodenständigem Mittelmaß. Und doch liegt darin eine ganz eigene Qualität: Wer sich im Gamesbereich umsieht, spürt schnell diesen Mix aus solider Absicherung und verborgener Experimentierlust. Firmen, die einerseits nach Stabilität lechzen und andererseits gezwungenermaßen am technologischen Puls bleiben müssen (sonst stehen sie meist schneller im digitalen Abseits, als es ihnen lieb ist). Offiziell heißt das dann „Agile Teams mit Innovationsfreude“, praktisch finden sich Kolleg:innen, die auch mal improvisieren, wenn der Zeitdruck steigt. Manchmal ruckelt es, klar – das ist kein Silicon Valley mit gratis Granola. Aber: Viele mögen genau diesen bodenständigen Spirit.
Ich merke: Wer Games entwickeln will, muss in Leverkusen nicht den Wunsch nach großem Glamour pflegen – aber Lust auf echten Austausch, pragmatische Tüftelei und ein Faible für regionale Eigenarten schadet nicht. Nicht alles, was glitzert, ist ein Indie-Hit, und nicht jeder Tag bringt Erleuchtung. Dafür erlebe ich immer wieder, dass – trotz gelegentlicher localer Engstirnigkeit – frische Ideen hier Raum greifen, weil die Szene überschaubar ist. Man kennt sich, man nimmt sich beim Wort. Ob das genügt? Vielleicht nicht, wenn man Karriere als Hochglanz-Präsentation versteht. Aber für Berufseinsteiger:innen und Umsteiger mit Sinn für Authentizität und Geduld: Die Gamesentwicklung in Leverkusen ist kein Abenteuerurlaub. Aber manchmal ist genau das ein guter Grund, es trotzdem zu wagen. Oder?
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