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Games Entwickler Erfurt Jobs und Stellenangebote

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Games Entwickler Jobs und Stellenangebote in Erfurt

Beruf Games Entwickler in Erfurt

Zwischen Pioniergeist und Praxis: Das Leben als Games Entwickler in Erfurt

Erfurt als Standort für Games Entwickler – reizvoll, aber, wie so häufig bei Trends abseits der großen Metropolen, nicht ohne Ambivalenz. Man könnte meinen, hier lebt die Szene noch in einem eher behutsamen Takt. Kein Vergleich zu Hamburgs Blender-Kollektiven oder Münchens High-End-Visionären. Und doch: Gerade dieser Zwischenraum – nicht zu provinziell, nicht zu überhitzt – schafft eine Atmosphäre, in der sich Berufseinsteiger und wechselwillige Routiniers gelegentlich wohler fühlen, als sie selbst zugeben möchten.

Schauen wir sachlich auf’s Aufgabenportfolio: Games Entwickler in Erfurt arbeiten normalerweise in kleinen, oft interdisziplinären Teams, die erstaunlich wenig Hierarchie kennen. Ob Coder, 3D-Artist, Storyteller oder Soundtüftler – mindestens einer macht immer was, das eigentlich zum anderen passt. Die Wege sind kurz. „Machen wir doch eben hier lokal“, heißt es dann, auch wenn die Tools identisch mit denen aus Köln oder Wien sind. Unity und Unreal Engine – keine Exoten mehr. Aber eben auch keine Zauberstäbe. Wer morgens nichts im Kopf hat, programmiert abends selten ein Meisterwerk. Das klingt härter, als es gemeint ist.

Was mich in Gesprächen immer wieder irritiert: Viele unterschätzen die tatsächlichen Anforderungen. Sich als Games Entwickler zu bezeichnen, klingt nach Nerd-Kultur, nach endlosen Pizzakartons und kreativen Nachtschichten. Die Realität? Viel Feinarbeit am Code, endlose Debug-Phasen, manchmal auch Frust, weil die letzten fünf Iterationen einer Spielfigur immer noch in der Wand stecken bleiben. Interdisziplinarität ist hier mehr als eine schöne Worthülse – ohne ein Mindestmaß an technischer, kreativer und kommunikativer Flexibilität bleibt man im Team schnell außen vor. Gerade für Quereinsteiger birgt das Chancen – und Stolpersteine zugleich. Die klassische Informatik- oder Mediengestaltungsausbildung hilft, aber hilft nicht immer; Praxis schlägt Portfolio, sobald Bugs produktionsreif werden.

Zum Geld, unvermeidlich: In Erfurt starten viele Games Entwickler irgendwo zwischen 2.400 € und 2.900 €, sofern sie nicht direkt mit hoch dotierten Projekterfahrungen einsteigen. Klingt erst mal verhalten, gerade im Vergleich zu den Gehältern der Big Player aus dem Westen. Aber: Die Lebenshaltungskosten in der Stadt – kein Geheimnis – sind nach wie vor überschaubar. Wer geschickt mietet und nicht jeden Trend mitläuft, kommt mit dem, was in anderen Städten die Warmmiete wäre, hier ganz gut zurecht. Natürlich: 3.200 € bis 3.800 € sind mit wachsender Erfahrung drin, vielleicht auch mehr, wenn man an lukrativen Indie-Projekten beteiligt ist. Man rechnet meist nicht mit Boni, aber ein Anteil am Projekterfolg ist nicht undenkbar. Völlig abgehoben? nein, aber auch nicht „Hobby-Entlohnung,“ wie manche Fernstehende noch immer glauben.

Apropos Entwicklung: Erfurt kramt gern im Fundus der Tron-Ästhetik, ist aber offen für Neues. Dank einer wachsenden Medienlandschaft – Stichwort MDR, lokale Hochschulen, neuerdings auch Start-ups im Technologielabor – ergeben sich zunehmend Schnittmengen mit anderen Kreativbranchen. Für Berufseinsteiger ein Segen: Wer sein Profil clever anlegt, hat Schnittstellen zu 3D-Animation, Virtual Reality oder Serious Games im pädagogischen Bereich. Es ist kein Mainstream, keine endlose Pipeline, vielleicht auch kein Turboaufzug zur Studioleitung. Aber doch ein Feld, das neugierigen Machern und Wechselwilligen – seien sie jung oder schon mit Jahren Erfahrung gesegnet – Möglichkeiten bietet, die anderswo im Bewerber-Rauschen untergehen.

Manchmal fragt man sich, ob man nicht doch an Grenzen stößt, wenn man in Erfurt langfristig bleiben will. Der Pool an Studios ist überschaubar, das Stühlerücken seltener. Andererseits: Wer sich einmal vernetzt hat, der bleibt selten lange auf dem Abstellgleis. Manch Eigenbrötler mag das als Nachteil sehen. Ich empfinde es als fast schon anachronistischen Vorzug, dass hier Projekte noch Gesichter und Namen haben, statt Nummern und Zufalls-Usernamen. Am Ende ist das Game Development in Erfurt ein Handwerk mit eigenem Rhythmus: präzise, manchmal sperrig, gelegentlich improvisiert – und überraschend resilient gegenüber Hypes von außen. Ganz ehrlich: Wer hier klarkommt, für den ist New Work mehr als ein Buzzword. Es ist Alltag. Und das, so finde ich, ist nicht das Schlechteste.