HOCHTIEF PPP Solutions GmbH | 45127 Essen
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Mediadesign Hochschule für Design und Informatik GmbH | 40213 Düsseldorf
bib International College | 51465 Bergisch Gladbach
Fachhochschule Dortmund | 44135 Dortmund
HOCHTIEF PPP Solutions GmbH | 45127 Essen
Mediadesign Hochschule für Design und Informatik GmbH | 40213 Düsseldorf
bib International College | 51465 Bergisch Gladbach
Fachhochschule Dortmund | 44135 Dortmund
Wer sich ernsthaft mit der Idee trägt, als Games Entwickler in Duisburg zu starten (ob nun direkt nach der Ausbildung, als Quereinsteiger oder schlicht aus Sehnsucht nach etwas Neuem), steht vor einer eigentümlichen Mischung aus Chancen, leisen Zweifeln – und, nennen wir es beim Namen, einigen altbackenen Vorurteilen. Ja, Duisburg ist keine Silicon Valley-Promenade. Aber auch kein technischer Amateurliga-Standort, wie man gern mal munkelt. Es lohnt sich also, die eigene Perspektive zu justieren.
Was macht den Duisburger Markt für Spieleentwickler eigentlich aus? Mich persönlich reizt das Spannungsfeld: Auf der einen Seite sucht der lokale Arbeitsmarkt durchaus nach Programmier- und Kreativtalenten – die Studios, die hier sitzen, machen längst mehr als schlichte Browser-Spielchen für zwielichtige Werbebanner. Es sind Mittelständler, Hidden Champions gewissermaßen, die an VR-Simulationen oder branchenübergreifenden Gamification-Lösungen tüfteln. Beispielsweise Anwendungen für Industrie, Bildung oder Medizin. Dass dabei das klassische Triple A-Games-Geschäft selten ist, muss man akzeptieren. Dafür gibt’s jedoch Raum für eigenständige Ideen und Lösungen, die nicht hundertprozentig am Mainstream ausgerichtet sind.
Spannend für Berufseinsteiger: Der Einstieg gelingt meist über praktische Berufsausbildung oder ein Informatik- beziehungsweise Medieninformatik-Studium, in manchen Fällen auch mit ausgiebiger Praxis und überzeugender Projektmappe. Die Erwartung ist dabei, was Skills angeht, relativ eindeutig. Ohne Eigeninitiative wird es zäh. Wer sich für Spielmechanik begeistert, sollte solide Software-Architektur können – also nicht einfach nur bunte Monster in Unity bewegen, sondern auch mal das technische Gerüst mit Backend, Netzwerkprotokollen oder Shader-Programmierung konzipieren. Wer aber ein Händchen für Storytelling oder Grafik hat, ist im Team gefragt. Allerdings, und das ist mein Eindruck nach etlichen Gesprächen: Der Generalist punktet oft mehr als der ultra-spezialisierte Nerd. Die kleinen Teams hier verlangen eine gewisse Flexibilität. Manchmal sogar Improvisationskunst, wenn’s eng wird.
Was viele unterschätzen: Duisburg ist längst Teil eines regionalen Clusters. Solides Glasfasernetz, Förderprogramme, Kooperationen mit Fachhochschulen. Selbst die legendär nüchterne Industriekulisse bietet oft den Nährboden für kreative Sidekicks. Der kollegiale Draht zu lokalen Bildungseinrichtungen sorgt für stete Nachwuchsströme – und das ist für wechselwillige Profis durchaus von Vorteil. Wer von der Großstadt-Glitzerwelt genug hat, findet in Duisburg eine Arbeitskultur, die zwischen Kenn-ich-von-früher-Pragmatismus und „jetzt erst recht“-Mentalität schlingert. Klar: Wer jeden Tag Craft Beer in Gent aus dem Automaten zapfen möchte, wird’s schwer haben.
Natürlich kommt die Gehaltsfrage schnell auf den Tisch. Realistisch? Einstiege drehen sich – freilich abhängig von Vorbildung, Projektsituation, Verantwortungsbereich – meist zwischen 2.800 € und 3.400 €. Für erfahrene Fachleute kann das schnell Richtung 3.800 € bis 4.600 € wandern. Aber, und das sage ich aus voller Überzeugung: Kaum jemand steigt in Duisburg als reiner Monetär-Jäger ins Game Development ein. Die meisten suchen Sinn – und finden erstaunlich oft Gestaltungsspielraum, der in den Branchenhochburgen fehlt. Zugleich bedeutet die moderate Lebenshaltung hier: Mit dem ersten eigenen Projekt bleibt am Monatsende Geld für Konzerte im Landschaftspark oder den nächsten Indie-Jam übrig.
Ein Letztes, bevor wieder Technik und Deadline drücken: Wer hier einsteigt, muss Lust auf Entwicklung in doppeltem Wortsinn haben. Die Branche ist im Umbruch, das merken auch die Studios am Rhein: KI, Cloud-Services, interaktive Audioformate, das flackert alles regelmäßig als Aufgabe auf. Wer fachlich nicht verstaubt – Datenbanken, Engine-Updates, UX-Experimentierfreude –, bleibt im Spiel. Und ja, Frustmomente? Gibt’s. Aber genauso das gepflegte Feierabendgespräch am Imbissstrand, wo Code und Kohlelockermachen aufeinanderprallen. Oder doch wieder Pixel gegen Pizza getauscht wird. Wer weiß das schon, bevor er’s probiert?
Das könnte Sie auch interessieren