Games Academy™ GmbH | 10115 Berlin
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Auf dem Papier klingt es immer bestechend einfach: Games Entwickler sind das Herz jedes Studios, die heimlichen Architekten digitaler Welten. In Berlin – sagen wir’s ruhig, wie es ist – gehört diese Branche längst zur popkulturellen DNA der Stadt. Es gibt viele, die mit Begeisterung hineindriften wollen: frisch aus dem Studium, als Umsteiger aus der klassischen IT – oder weil man sich doch irgendwann fragt, wofür man eigentlich nachts noch an eigenen Projekten schraubt, wenn die alten Systemlösungen längst fertig sind. Aber was heißt es wirklich, in Berlin als Games Entwickler zu arbeiten?
Wer in Berlin in diesen Beruf einsteigt, merkt recht schnell, dass Games Entwicklung weniger mit spielerischer Leichtigkeit zu tun hat, als es das Endprodukt vermuten lässt. Zu den Hauptaufgaben zählen längst nicht mehr nur Coding und Engine-Kenntnisse. KI-Algorithmen, Storytelling, Shader-Programmierung, UX – alles gern im Multipack, versteht sich. Studioübergreifend verschwimmen die Grenzen: Der eine Entwicklungsjob ist selten wie der andere. Auch das ist typisch Berlin. Die Stadt bietet alles: Von Indie-Buden mit Kicker im Flur (und dafür aber bitte Multitalent auf allen Ebenen) bis zu den großen Playern, wo allein schon der Begriff „Feature Lock“ bei manchen Angstschweiß auslöst. Hier prallen Diversität und Anspruch aufeinander – charmant, manchmal chaotisch, nicht immer harmonisch.
Geld, ja… Reden wir drüber. Immer noch eines der heißesten Themen, egal ob Einsteiger oder Routinier. Einstiegsgehälter in Berlin reichen meist von 2.800 € bis 3.200 €, wobei sich Senior-Entwickler gern auch bei 4.000 € bis 5.500 € oder sogar darüber wiederfinden – ganz, wie es Projekt, Studio und Spezialisierung geben. Aber: Die berühmte Berliner Mischung macht sich auch hier bemerkbar. Manche Studios locken mit internationalen Gehaltsstrukturen, andere eher mit allerlei Benefits und flexibler Arbeitszeit. Damit wird den „wirklichen“ Zahlen gern mal das Überraschungsmoment genommen. Wer aus München kommt, reibt sich die Augen – und fragt sich, wie man von weniger als 3.000 € in Berlin leben (geschweige denn sparen) will. Die Mieten nicken mit, aber eben nicht mehr so freundlich wie vor fünf Jahren.
Was viele unterschätzen: Stillstand ist in der Games Entwicklung ein seltener Gast, vor allem in Berlin. Die großen Engines wechseln ihre Features so schnell wie die Tech-Konferenzen ihren Dresscode. Wer meint, seine Tools einmal zu lernen und dann brav Jahrzehnte aufs Land zu fahren – sorry, keine Option. Stetige Weiterbildung, sei es durch eigene Projekte, Workshops oder autodidaktisches Reinfuchsen, gehört zum festen Arbeitsalltag. Und Hand aufs Herz: Es gibt kaum einen Bereich, wo man sich so radikal selbst entwerfen – und auch wieder verwerfen – kann. Heute Mobile-Games, morgen vielleicht Ambient AI für AAA-Projekte. Berlin ist dabei kein Entwicklungs-Schlaraffenland, aber das Angebot an Weiterbildungen und Meetups (meist in charmant rumpeligen Lofts oder Coworking-Räumen) bleibt beachtlich. Man muss es nur oft genug hören wollen. Oder sollte ich sagen: wagen?
Manchmal fragt man sich ja, ob es die ganze Aufregung wert ist. Die berühmte Berliner Start-up-Stimmung kippt schnell, wenn Spielprojekte monatelang auf Hochtouren laufen und die Kaffeemaschine mal wieder wichtiger wird als jede Deadline. Für viele ist gerade dieser Mix aus kreativem Anarchismus, Aufbruchsstimmung und ständiger Unsicherheit aber genau das Richtige. Wer hierherkommt, will meistens mehr als einfach nur einen „Job“: Es geht um Gestaltungsfreiheit, um den ständigen Tanz auf der Ideenkante – und, wenn wir ehrlich sind, auch ein bisschen um die Romantik, mit Gleichgesinnten aus aller Welt an Projekten zu tüfteln, die im besten Fall irgendwann viral die Runde machen. Klar, der Arbeitsdruck ist hoch und der Flurfunk manchmal gnadenlos, aber vielleicht ist das ja der eigentliche Berlin-Bonus: Man wird ständig herausgefordert, aber auch selten unterschätzt. Oder habe ich da einfach nur zu oft die frühen Morgenstunden im ersten echten Studio sentimental verklärt?
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